Modern, mit großzügiger Hallenfläche sowie viel Licht und Holz wurde die neue Rheingießenhalle gestaltet. Wer das nutzen will, muss zukünftig tiefer als bisher in die Tasche greifen. Foto: Mutz

Rheingießenhalle: Gebühren erhöhen sich um 50 Prozent und dann noch zwei Mal um jeweils 20 Prozent

Rust - Für die Nutzung der neu gebauten Rheingießenhalle müssen Veranstalter in Zukunft tiefer als zuvor in die Taschen greifen: Die Nutzungsgebühren wurden um 50 Prozent angehoben und sollen 2022 und 2024 nochmals um je 20 Prozent steigen.

Neue Halle nach den Sommerferien genutzt

Groß, modern, hell, und mit rund 8,9 Millionen Euro nicht gerade ein Schnäppchen, steht die neue Rheingießenhalle majestätisch am Ellenweg am Ostrand von Rust. Die neue Schul- und Sporthalle mit Mehrzwecknutzung wird nach den Sommerferien, also ab dem 14. September, den Ruster Schulen und den Vereinen zur Verfügung stehen. Dafür werden Nutzer, Vereine, Organisationen und Externe aber verstärkt zur Kasse gebeten werden.

In der montäglichen Sitzung wurde die neu gefasste Nutzungs- und Gebührenordnung beschlossen. Grundlage für die Neuberechnung der Gebühren waren die aktuellen Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie die laufenden Aufwendungen. Auf Vorschlag der Verwaltung wurden die Gebühren im Grundsatz um 50 Prozent angehoben. Im September 2022 und 2024 werden die Gebühren um jeweils weitere 20 Prozent erhöht.

Die Gebühren sind je nach Raumnutzung und -art unterschiedlich hoch. So zahlen örtliche Vereine für eine Veranstaltung ohne Tanz pro Tag 390 Euro (bisher 260 Euro). Auswärtige Vereine bezahlen hierfür 900 Euro (bisher 600 Euro). Örtliche Betriebsveranstaltungen kosten pro Tag dann 700 Euro (bisher 590 Euro). Tanzveranstaltungen kosten je nach Nutzer bis zu 1000 Euro.

Förderung für lokale Vereine

Nachsicht übte der Rat für Vereinstrainingsstunden und Turniere, die moderat gestaltet sind. Aber die Ruster können dennoch beruhigt sein: Bereits zu Beginn dieses Jahres profitierten die Vereine von einem kräftigen Zuschlag bei der Vereinsförderung, wie Rechnungsamtsleiter Thomas Sauter informierte. "Die traditionelle Nutzung darf nicht am Preis scheitern, das Delta zahlt die Gemeinschaft", so Bürgermeister Kai-Achim Klare.

So erhält jeder Verein auf Antrag für eine öffentliche Veranstaltung in der Halle einen einmaligen Zuschuss pro Jahr in Höhe von 400 Euro. Sind Kinder die Zielgruppe, gibt es nach der nun erweiterten Förderrichtlinie "Kinderveranstaltungen" einen erhöhten Zuschuss von 500 Euro. Die maximale Förderung pro Verein läge dann bei 900 Euro im Jahr.

Info: Baugeschichte

Bereits mit dem Amtsantritt von Bürgermeister Kai-Achim Klare 2014 wurde über die Sanierung der alten Halle diskutiert. Im Juli 2016 entschied sich der Gemeinderat zum Bau einer neuen Halle, weil eine Sanierung der bestehenden Halle mit Kosten von rund 5,5 Millionen Euro als unwirtschaftlich galt. Zudem wurde nach dem Abriss der alten Rheingießenhalle an deren Stelle die Schulhaus-Erweiterung geplant. Der Bau einer neuen Halle wurde damals mit 6,5 Millionen Euro angenommen. Im Januar 2018 wurde der Bauantrag eingereicht mit inzwischen angenommenen Kosten von 8,7 Millionen Euro. Mittlerweile liegen die Baukosten bei rund 8,9 Millionen Euro.