Wasserversorgung: Kappel-Grafenhausen und Rust planen weiteren Tiefbrunnen

Südliche Ortenau (mut). Die Wasserversorgung der Gemeinden in der südlichen Ortenau wird seit einigen Jahren von zwei Wasserversorgungsverbänden gewährleistet. Aus drei Trinkwasserbrunnen des Verbands Südliche Ortenau Ringsheim/Ettenheim im Feinschießen und einem Tiefbrunnen des Verbands Kappel-Grafenhausen/Rust im Daslacher Feld bei Kappel werden für die Verbandsgemeinden insgesamt zwei Millionen Kubikmeter Trinkwasser por Jahr gefördert. Der Verband Kappel-Grafenhausen/Rust kauft von Ringsheim und Ettenheim jährlich rund 300 000 Kubikmeter Trinkwasser zu.

Um nicht auf Dauer vom Nachbarverband abhängig zu sein, planen Kappel-Grafenhausen und Rust bekanntlich einen weiteren Tiefbrunnen im Daslacher Feld. Probebohrungen haben bereits stattgefunden. Bevor jedoch ein Wasserrechtsverfahren für den neuen Brunnen mit einer geplanten Fördermenge von jährlich 500 000 Kubikmetern eingeleitet werden kann, fordert das Landratsamt ein fundiertes Gutachten, mit dem der zusätzliche Wasserbedarf gerechtfertigt wird. Das Gutachten wurde inzwischen von den Büros Unger und GIT Hydros Consult, beide aus Freiburg, erstellt und bei der Sitzung des Verbands am Mittwoch in Kappel zunächst nichtöffentlich den Verbandsmitgliedern vorgestellt. Alsbald soll es auch öffentlich bekanntgemacht werden, wie der Verbandsvorsitzende und Ruster Bürgermeister Kai-Achim Klare erklärte.

Öffentlich hat der Wasserversorgungsverband Mehrausgaben von rund 7400 Euro für das Gutachten (Preis nunmehr rund 31 000 Euro) beschlossen. Wie Klare ausführte, bezieht das Gutachten die gesamte südliche Region ein, einschließlich der Notfallversorgung, da beide Verbände mit der Wasser-Infrastruktur eng verflochten seien.

Die Fusionsverhandlungen der beiden Nachbarverbände ruht indes derzeit. Als vor einiger Zeit die Idee eines Zusammenschlusses entstanden war, war die Entwicklung des geplanten dritten Tiefbrunnens von Ringsheim und Ettenheim nicht abzusehen. Mittlerweile ist er in Betrieb.