Ehrungen bei der Ruster SPD (von links): Edgar Hauser, Jürgen Doerk, Toni Hellmann (beide seit 50 Jahren Mitglied), Karl-Rainer Kopf und Johannes Fechner Foto: Ortsverein

Auch Ruster SPD spricht über Krankenhaus-Situation. Klare Kante von Gorecky und Debacher

Rust (red/fx) - Die Ortenau diskutiert über die Zukunft ihrer Krankenhäuser. Auch bei der Hauptversammlung der Ruster SPD war die Klinik-Debatte Thema Nummer eins.

Vorsitzender Edgar Hauser blickte auf das vergangene Jahr, in dem der Ortsvereins sein 50-jähriges Bestehen feiern durfte, zurück, Kassierer Toni Hellmann berichtete von einer erfreulichen Kassenlage. Zudem gab es ein neues Mitglied zu vermelden. Aktuelle Infos aus Berlin hatte Bundestagsmitglied Johannes Fechner mitgebracht. Er sprach von einer "guten Regierungsmannschaft, die an einem Strang ziehe", wobei "die Devise lautet, nun ran an die Arbeit". Die SPD stehe mit Andrea Nahles und Olaf Scholz mitten im Generationenwechsel und die Stimmung in der Fraktion sei außerordentlich positiv.

Was ist, wenn im Park etwas passiert?

Über die Situation in der Ortenau berichtete der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Günter Gorecky. Das derzeit dominierende Thema: die Situation der Krankenhäuser in der Ortenau. Seit Jahren, so Gorecky, herrsche eine große Kluft zwischen der Entwicklung der Lohnkosten und der Budgets. Die Krankenhäuser rutschen stets "ins Minus". Als Folgeproblematik ergebe sich die Sicherstellung der zukünftigen medizinischen Versorgung in der Ortenau. Es herrsche zunehmend ein flächendeckender Ärzte- und Pflegekräftemangel. Gründe dafür seien nicht nur schlechtere Löhne, sondern auch nachteilige Arbeitsbedingungen, die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes und die Entwicklungsmöglichkeiten der Ärzte in den verschiedenen Häusern. Gutachten sollen für Klarheit sorgen, wie es mit den Krankenhäusern weitergeht, die richtungsweisenden Entscheidungen Ende Juli fallen. "Wir werden uns für den Standort Ettenheim massiv einsetzen, damit in unserer nahen Region die Versorgung gewährleistet ist. Wir reden hier auch vom nördlichen Breisgau, der im Krankenhaus in Ettenheim versorgt wird", so Gorecky. Karl-Heinz Debacher wurde noch deutlicher: "Hier müssen Entscheidungen nicht aus Fraktionsinteressen, sondern aus den betreffenden Regionen heraus gefällt werden. Was geschieht, wenn im Europa-Park ein Großschaden auftritt? Wohin mit den Betroffenen?"

Der SPD-Kreisvorsitzende Karl-Rainer Kopf berichtete in Rust von einer "guten Stimmung" bei der SPD im Ortenaukreis. Die öffentliche Präsenz soll weiterhin hochgehalten werden. "Den verpassten Einzug von Elvira Drobinski-Weiß in den Bundestag im vergangenen Jahr verursachte ein tiefes Loch im Ortenaukreis, aber wir konnten auch viel Positives daraus gewinnen und gehen nun stärker an kommende Aufgaben."

Ehrungen

> Jürgen Doerk und Toni Hellmann erfuhren bei der Hauptversammlung in Rust eine nicht alltägliche Ehrung: Beide sind seit 50 Jahren Mitglied in der SPD.