Mit einem Feldstecher, den Kai-Achim Klare (links) Heinrich Dixa als Abschiedsgeschenk überreichte, soll dieser auch aus der Ferne "einen guten Blick haben, auf das, was weiter passiert". Foto: Mutz

Europa-Park informiert über aktuellen Stand / Erste Bebauungsplanänderung beschlossen

Der noch junge Bebauungsplan "Wasserpark" erfährt bereits seine erste Änderung. Grund: die Errichtung einer Fotovoltaikanlage und die Vergrößerung des Betriebshofs. Derweil gehen die Bauarbeiten zügig voran.

Rust. Auf einer Teilfläche des zukünftigen Wasserparks werden überdachte Parkplätze mit Fotovoltaikanlagen installiert, die eine jährliche Leistung von rund einem Megawatt erzeugen sollen, wie Michael Thoma von der Geschäftsleitung des Europa-Parks bei der Sitzung des Verbands Tourismus-Dienstleistung-Freizeit (ZVT) in Rust informierte. Mit der Doppelnutzung Parken und Energiegewinnung könne auf die Versiegelung von neuen Flächen verzichtet werden, erklärte Lioba Fischer vom gleichnamigen Planungsbüro in Freiburg.

Im Zuge der Planung habe sich zudem gezeigt, dass der geplante Betriebshof mit 3500 Quadratmetern nicht ausreichend sei, um das erforderliche Raumprogramm umzusetzen. Die Fläche wird nun auf 5000 Quadratmeter erweitert. Da es sich bei beiden Maßnahmen um Flächen der Innenentwicklung handele, könne die Änderung im beschleunigten Verfahren erfolgen, so die Planerin. Einen weiteren Effekt erkannte Ringsheims Bürgermeister Dixa: Bei großer Hitze wären die Autofahrer für einen Schattenplatz dankbar. Die erste Änderung des Bebauungsplans wurde einstimmig beschlossen.

Park-Justiziar Michael Thoma informierte mit einer Bildpräsentation über den Baufortschritt auf dem Wasserparkgelände. Bei den Hotels sei man im fünften von insgesamt sieben Stockwerken angelangt, das Brunnenhaus befinde sich im Bau. Spannend werde es, wenn zehn Großtransporte das Material für das 10 000 Quadratmeter große Holzdach anliefern, die bauseits zusammengesetzt werden, so Thoma.

Bis Juli 2018 soll das Dach in Form einer Muschel fertig sein. Bei der Auflistung der zahlreichen Attraktionen kam Thoma regelrecht ins Schwärmen: Zwei Rutschtürme, zehn Becken, 1700 Liegestühle, Restaurants und Bars, sind nur ein kleiner Teil dessen, womit eine halbe Million Besucher und mehr im Jahr viel Spaß haben sollen. Spaß, nicht Sport sei angesagt.

Im Hotelkomplex entstehen 276 Zimmer mit 1300 Betten. Mit dem Wasserpark generiert der Europa-Park rund 300 Arbeitsplätze, sagte Thoma.

INFO

Impulsgeber Heinrich Dixa

Verabschiedet wurde bei der ZVT-Sitzung der scheidende Ringsheimer Bürgermeister Heinrich Dixa. Sein Ruster Kollege Kai-Achim Klare erklärte, Dixa habe die beiden Gemeinden in den 90er-Jahren zum Dialog gebracht, nachdem ersichtlich gewesen sei, dass sich der Europa-Park auf der bestehenden Fläche nicht weiter entwickeln könne. Zusammen mit dem damaligen Ruster Bürgermeister Günter Gorecky und den beiden Gemeinderäten gründete Dixa den interkommunalen Zweckverband. Unzählige Gespräche mit Behörden, besonders dem Regionalverband, hätten viel Kraft und Ausdauer gekostet, so Klare. Am Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans "Wasserpark" 2013 habe Dixa einen entscheidenden Anteil gehabt. Ein Feldstecher war das Abschiedsgeschenk, "damit er einen guten Blick hat, was weiter passiert".