Saftige Äpfel wachsen in der Obstanlage im Ruster Allmendwald – das weckt Begehrlichkeiten. Archivfoto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Versammlung: Ruster Obstbauverein klagt über zunehmende Diebstähle

Die Mitglieder des Ruster Obstbauvereins beklagen den zunehmenden Diebstahl aus ihrer Obstanlage im Gewann "Steinengrün" im Allmendwald. Es wird Konsequenzen geben, wie bei der Hauptversammlung erklärt wurde.

Rust. Obwohl die Anlage umzäunt ist und durch zwei unverschlossene Tore zugänglich ist, werden zur Erntezeit mehr Diebstähle registriert, wie der Vorsitzende Gerhard Frenk und Schriftführer Werner Herdrich beklagten. Die Pflanzergemeinschaft beschloss deshalb die zusätzliche Sicherung mit Schlössern.

Auch verschärfte Umweltauflagen zwingen den Verein zum Handeln. Entlang des Gewässers "Blinde Elz" dürfen die Bäume im Bereich eines Gewässerrandstreifens von 20 Metern nicht mit Spritzmitteln behandelt werden. Zur allgemeinen Verwunderung teilte Frenk mit, dass in diesem Bereich auf Anordnung des Umweltamtes rund 30 Bäume entfernt werden müssen. Der Verein will bei der Entfernung behilflich sein. Nach längerer Diskussion beschloss die Versammlung, dass der Verein die Kosten von rund 300 Euro – 6,50 Euro pro Baum – für eine Neupflanzung an anderer Stelle übernimmt.

Ertrag geht im Vergleich zu 2018 zurück

Frenk machte deutlich, dass bei beim Spritzen auf intakte Gerätschaften mit wenig sogenanntem Abdrift geachtet werde. Ebenso würden nur zugelassene Spritzmittel verwendet. Aber ganz ohne gehe es nun einmal nicht. Mehrere Bienenvölker in der Anlage seien ein Beleg für diese These, zugleich auch zuverlässige Bestäuber im Frühjahr, wie Herdrich betonte. Seit mehr als 40 Jahren werde in der Anlage gespritzt, noch kein einziger Fisch in der Blinden Elz sei dadurch zugrunde gegangen, meinte ein Mitglied. "Das Volksbegehren pro Biene macht mir aber große Sorgen", sagte der Vorsitzende Frenk. Er sieht in einer Umsetzung der Gesetzesvorlage die Gefahr, dass dann kein gutes, vitales Obst mehr produziert werden könne.

Der Obstertrag sei geringer ausgefallen als im Vollertragsjahr 2018. Zuvor gab es gar im Jahr 2017 durch Frühjahresfrost einen Totalausfall. Zwei Schnittkurse für Mitglieder wurden 2019 angeboten. Mit mehreren Spritzungen von März bis August wurde die Anlage gegen Schädlinge geschützt. Rechner Martin Spoth verzeichnete bei Umsätzen von rund 13 000 Euro ein kleines Minus in der Kasse. "Die Lage der Obstanlage ist super, ich bin zufrieden wie es läuft", so das versöhnliche Fazit des Vorsitzenden, der aber von den Mitgliedern noch mehr Interesse an der Anlage einforderte.

Der Ruster Obstbauverein wurde im 1966 von 33 Nebenerwerbslandwirten und Hobbygärtnern gegründet. Auf einer Gesamtfläche von rund vier Hektar wurden in unterschiedlich großen Parzellen Apfel- und Birnbäume in Spindelform gepflanzt, die in einer Art Genossenschaft gemeinsam gepflegt werden. Die Termine 2020: 15. Februar Schnittkurs; 14. März Schnittkurs an Hochstämmen;

18. Juli Grillfest; 20. November Hauptversammlung