Bauarbeiten und Rückstaus auf die Autobahn werden mit der umgebauten Anschlussstelle Ringsheim/Rust hoffentlich auch außerhalb von Corona-Zeiten der Vergangenheit angehören. Foto: Decoux-Kone

A 5: Anschlusstelle Ringsheim/Rust ist wieder für Verkehr freigegeben / Kostenpunkt: 7,1 Millionen Euro

Nach zweijähriger Bauzeit rollt wieder der Verkehr über die umgebaute Anschlussstelle Ringsheim/Rust an der A 5 und die neu gestaltete Einmündung. Damit sollen die langen Rückstaus an der Autobahnausfahrt in Richtung Europa-Park der Vergangenheit angehören.

Rust. Seit Jahren kam es an der Ausfahrt Ringsheim/Rust aufgrund des großen Besucherandrangs auf der Autobahn und auf der Kreisstraße wiederholt zu langen Rückstaus und Auffahrunfällen. Um diese Unfallschwerpunkte zu beseitigen, wurde die Kreisstraße 5349 im Bereich der Anschlussstelle zwischen den beiden Autobahnrampen vierspurig ausgebaut. Nördlich der bestehenden Brücke wurde eine zusätzliche Brücke gebaut. Die bisherige Brücke wurde durch eine neue ersetzt. Der westliche Kreisverkehr wurde zurückgebaut und durch eine ampelgesteu-erte Einmündung ersetzt. Die Abfahrt führt noch etwa 150 Meter in Richtung Rust, be-vor der linke Fahrstreifen eingezogen wird. Durch diese Maßnahmen soll die Kreisstraße in Zukunft 50 Prozent mehr Verkehr aufnehmen können.

"Wir freuen uns sehr, dass der Umbau nun abgeschlossen ist. Er hilft uns dabei, den Verkehr Richtung Park gut abzuwickeln und Rückstaus zu vermeiden", erklärt Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare gegenüber der Lahrer Zeitung. Eine Freude, die man auch im Europa-Park teilt: "Ein Großteil der Besucher reist mit dem Auto an. Uns ist es natürlich auch ein Anliegen, dass Staus vermieden werden und die Besucher gut in den Park kommen. Die Umbaumaßnahmen haben wir sehr begrüßt", äußert sich Engelbert Gabriel, Sprecher der Geschäftsleitung.

"Nach Überwindung der Corona-Krise werden sicherlich wieder viele Besucher zum Europa-Park reisen. Durch den Ausbau der Autobahn-Anschlussstelle stärken wir die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss", bekräftigte Steffen Bieger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Eine Ansicht, die CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Weiß teilt: "Wer vormittags in der Nähe von Rust auf der A 5 unterwegs war, konnte mit unschöner Regelmäßigkeit lange Rückstaus auf der rechten Fahrspur in Richtung Europa-Park beobachten oder stand selbst darin. Ich bin froh, dass dieses Phänomen künftig der Vergangenheit angehört"

Bilger betont ferner, dass es gut sei, dass diese Baumaßnahme bereits vor dem sechsstreifigen Ausbau der A 5 im Abschnitt Offenburg-Freiburg umgesetzt werden konnte. Die Autobahn GmbH des Bundes übernimmt ab Januar 2021 die Zuständigkeit für Planung und Umsetzung des weiteren Ausbaus der A 5. Sie werde das Projekt unter Hochdruck vorantreiben, erklärt Bilger.

Drei Monate vor dem Termin fertig

Verkehrsminister Winfried Hermann betont die Notwenigkeit der Beseitigung von Unfallschwerpunkten: "Immer wieder mussten wir in der Vergangenheit Nachrichten von schweren Auffahrunfällen an der Autobahnanschlussstelle Rust zur Kenntnis nehmen. Häufig waren junge Familien auf der Fahrt zum Europa Park in Rust verwickelt. Es freut mich sehr, dass wir mit dem Ausbau der Anschlussstelle diesen Gefahrenpunkt beseitigt haben."

Um die neue mit Ampeln ausgestattete Einmündung anzuschließen, wurden die Autobahnrampen auf der Nordwestseite bis zum Anschluss an die vorhandenen Rampen neu gebaut. Für den Verkehr aus Richtung Karlsruhe standen bereits vor dem Umbau in Richtung Rust zwei Fahrspuren zur Verfügung, gibt eine Pressemitteilung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg Auskunft.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer zeigte sich erfreut, dass der Umbau dieses wichtigen Verkehrsknotens drei Monate vor der geplanten Fertigstellung für den Ver-kehr freigegeben werden konnte: "Bauarbeiten an einer Autobahn, besonders wenn auch noch eine Autobahnbrücke abgebrochen werden muss, sind immer mit erhebli-chen Verkehrsbehinderungen und Staus verbunden. Deshalb freue ich mich über das gute Ergebnis der der Baufirmen und meiner Straßenbauabteilung."

Auch Rusts Bürgermeister Klare bestätigt, dass auch die Umbauzeit gut verlaufen sei und es keine Probleme mit der Verkehrsführung gegeben habe. Dass es dieses Jahr weniger Verkehrsaufkommen aufgrund der Corona-Pandemie gegeben habe, habe sicher auch eine Rolle gespielt. Allerdings so betont Klare: "Lieber hätte ich jeden Stau in Kauf genommen, als die Auswirkungen der Pandemie."

Der Umbau der Anschlussstelle kostet insgesamt rund 7,1 Millionen Euro. Davon übernimmt der Bund 5,64 Millionen. Die restlichen 1,46 Millionen Euro trägt der Or-tenaukreis, erhält dafür aber einen Landeszuschuss in Höhe von 50 Prozent.

Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare berichtet, dass man seit einiger Zeit daran sei, mit dem Europa-Park und den Ruster Bürgern über die Verkehrsführung zu diskutieren. Was den Verkehr des Europa-Parks betreffe, so habe man aktuell in den Planungen innegehalten, weil man diesen erst genauer beobachten wolle. So will man etwa herausfinden, wie sich etwa die Eröffnung Rulanticas, der Ticketing-Service des Parks und die aktuelle Pandemiezeit sich auf den Verkehr auswirken. Bei der Umsetzung des innerörtlichen Parkraumkonzepts hingegen will man nach der Verkehrsschau nun Vollgas geben. Dazu sei man bereits mit den Vertretern der zuständigen Behörden und dem Landratsamt in Kontakt.