Schlittschuh laufen und Achterbahn fahren: Die Wintersaison ist für den Europa-Park längst zu einem unverzichtbaren Standbein geworden. Fotos: Europa-Park Foto: Lahrer Zeitung

Freizeit: Mehr als 5,7 Millionen Besucher in der Saison 2019 / Wasserwelt startet besser als erwartet

Die Besucherzahlen des Europa-Parks sind 2019 erneut leicht gestiegen: 5,7 Millionen Menschen kamen nach Firmenangaben in den Ruster Freizeitpark – gut 100 000 mehr als im Vorjahr. Auch mit dem Start der Wasserwelt zeigt man sich zufrieden.

Rust. Die Zeiten, in denen die Besucherrekorde im Europa-Park von Jahr zu Jahr pulverisiert wurden, sind offenbar vorbei. Bereits 2017 war die Zahl der zahlenden Gäste nur um eine Stelle hinter dem Komma, auf "rund 5,6 Millionen", geklettert; 2018 sprach das Unternehmen dann von "mehr als 5,6 Millionen" Besuchern. 2019 seien es nun "über 5,7 Millionen" gewesen, hieß es am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Davon, dass die Ruster Spaßfabrik an einer Art natürlichen (Kapazitäts-)Grenze zu kratzen scheint, lassen sich die Verantwortlichen eben jenen nicht verderben. Rekord bleibt schließlich Rekord.

Überdies hat man in der Führungsetage die Zeichen der Zeit längst erkannt und "als erster Betreiber in Deutschland einen zweiten Freizeitpark" gebaut: die Wasserwelt Rulantica. Mit ihr, ist sich die Inhaberfamilie Mack sicher, wird der Europa-Park "immer mehr zur eigenständigen Reisedestination". Man sieht sich in Rust "im Wettbewerb mit Mallorca, Griechenland oder den italienischen Seen". Die 180-Millionen-Euro-Investition Rulantica – die größte in der Unternehmensgeschichte – soll helfen, die Verweildauer der Besucher zu erhöhen: ein Tag Europa-Park, ein Tag Wasserwelt. Jeweils mindestens, versteht sich.

Die Nacht oder Nächte dazwischen verbringen die Besucher aus Unternehmenssicht am besten ebenfalls im Resort. Seit Mai vergangenen Jahres verfügt der Europa-Park über sechs Hotels. Das neueste, das 1300-Betten-Haus Kronasar, das wie Rulantica nordischen Charme versprüht, wird laut Park-Chef Roland Mack "außerordentlich gut" angenommen. Die Auslastung liege bei "mehr als 90 Prozent". Bei allen Hotels zusammen seien es sogar 95 Prozent, teilte der Europa-Park auf Nachfrage mit.

Auch die Wasserwelt selbst sei "sehr gut gestartet und erhält hervorragende Noten", sagt Mack. Seit der Eröffnung Ende November hätten mehrere Zehntausend Besucher im Indoor-Bad geplanscht. "In den ersten vier Betriebswochen konnten wir mehr Gäste als erwartet verzeichnen", heißt es aus der Pressestelle des Parks. Und: Auch im Januar sei Rulantica bereits "sehr gut gebucht", wenn auch unter der Woche und am Abend "noch viele Karten verfügbar" seien.

Ein Blick auf das Reservierungsportal im Internet zeigt: Bis zum Ende der Weihnachtsferien ist das Spaßbad ausgebucht, für die folgenden Wochen – aktuell kann bis Mitte März gebucht werden – sind mit Ausnahme des 11. Januar noch für alle Öffnungstage Tickets zu haben. Bis zu 5000 Besucher täglich fasst die Wasserwelt, maximal 3500 Menschen dürfen sich gleichzeitig darin tummeln.

Im Europa-Park war man im vergangenen Jahr hauptsächlich damit beschäftigt, die Wunden zu schließen, die der Großbrand im Mai 2018 geschlagen hatte. In der Pressemitteilung ist von einer "äußerst intensiven Bautätigkeit" die Rede. Im Sommer eröffnete der skandinavische Themenbereich nach einem Jahr Bauzeit wieder. Er war bei dem Unglück nahezu komplett zerstört worden. Den Wiederaufbau nutzte man, um im Untergrund eine neue Familienattraktion einzurichten: "Snorri Touren", eine Querverbindung zur Wasserwelt, erzählt die fiktive Entstehungsgeschichte Rulanticas. Im kommenden Sommer sollen die Piraten in Batavia wieder in See stechen.

Höher, schneller, weiter bleibt auch in diesem Jahr das Mack’sche Credo: Seniorchef Roland Mack hatte bereits im Oktober angekündigt, dass man die Sechs-Millionen-Besucher-Grenze 2020 nicht nur knacken, sondern "deutlich überschreiten" will.

Zur Sommersaison 2020 erhöht der Europa-Park – schon traditionell – die Eintrittspreise. Wie der Internetseite des Unternehmens zu entnehmen ist, zahlen Erwachsene dann 55 statt 52 Euro für einen Tag im Park. Im vergangenen Jahr war der Preis für das Tagesticket um 2,50 Euro gestiegen. Kinder zwischen vier und elf Jahren kosten künftig 47 Euro (2019: 44,50 Euro), derselbe Preis gilt für Besucher ab 60 Jahren.