Oh, là, là: Zur Eröffnung des "Eurosat – Can Can Coaster" reiste nicht nur die Familie Clerico, die Inhaber des Moulin Rouge, aus Paris an. Sie brachte auch einige Tänzerinnen aus ihrem berühmten französischem Varieté-Theater mit, die für die Gäste Can Can tanzten. Foto: Göpfert

Ein weltweit einzigartiges Fahrerlebnis

Rust - Mit der Neueröffnung des "Eurosat – Can Can Coaster" hat der Europa-Park den Komplettumbau von "Frankreich" abgeschlossen. Ihr Aussehen als silberne Kugel hat die Achterbahn behalten, im Inneren bietet sie jedoch ein völlig neues Fahrerlebnis.

"Auch wenn es von außen so aussieht, als hätte sich nichts geändert, im Inneren steht kein Stein mehr auf dem anderen", erklärte Roland Mack, Geschäftsführer des Europa-Parks, bei der Neueröffnung der Dunkelachterbahn. Beim Betreten tauchen die Fahrgäste nun in das Frankreich der 1920er-Jahre ein. Statt einem ruckeligen Flug durch den Weltraum erwartet sie ein geschmeidiger, rasanter Can-Can-Tanz, vorbei an den aufleuchtenden Sehenswürdigkeiten von Paris.

Dass der Moment der Einweihung für sie ein emotionaler war, daran ließ die Familie Mack auf der Pressekonferenz keine Zweifel und erinnerte an die Anfänge der von Franz Mack konzipierten Bahn. Damals wie heute ist sie eine Innovation: Bei ihrer Eröffnung 1989 war sie die erste Großachterbahn des Europa-Parks gewesen, deren Bau die Firma Mack Rides in Waldkirch damals an die Weltspitze gebracht hatte, erklärte Roland Mack.

Auch mit dem neuen "Eurosat – Can Can Coaster" wird der Europa-Park in Sachen Innovation ganz weit vorne mitsprechen. Denn die darin befindliche Attraktion "Eurosat Coastiality" bietet ein Erlebnis, das bislang weltweit einzigartig ist. Sobald der Fahrgast das dafür notwendige Headset aufsetzt, taucht er vollständig in die Welt des Films "Valerian – Die Stadt der Tausend Planeten" ein. Das Besondere: Er befindet sich dabei nicht nur in dieser virtuellen Welt, er kann sich im Warteraum darin auch frei bewegen. Denn die reale, physische Umgebung ist in der virtuellen Realität nachgebaut.

"Wenn etwa die Achterbahn ankommt, sieht der Fahrgast nicht diese, sondern einen futuristischen Bus, in den er einsteigt. Dabei fühlt sich aber alles echt an. Er spürt den Sitz unter sich oder den Wind bei der Fahrt – das ist so überzeugend, dass man es als Realität annimmt", erklärt Thomas Wagner, geschäftsführender Gesellschafter von VR Coaster, gegenüber unserer Zeitung. Seine Firma hat zusammen mit dem Unternehmen Holodeck VR die dafür notwendige Technik entwickelt, in Zusammenarbeit mit Mack Media und Europa Corp.

Um dieses ausgefeilte Fahrvergnügen zu ermöglichen, ist ein eigener Bahnhof mit Verschiebegleis und separaten Zügen in die Achterbahn integriert worden. Somit existieren zwei Attraktionen in einem Fahrgeschäft, die die gleiche Streckenführung nutzen – ebenfalls eine Weltneuheit.

Info: Kooperation mit Moulin Rouge

Nicht nur das Innere der Eurosat-Kugel hat sich geändert, sie hat zudem eine neue Fassade bekommen – und zwar die des "Moulin Rouge". Dafür ist der Europa-Park eine Kooperation mit dem Pariser Varieté-Theater eingegangen. Dessen Inhaberfamilie Clerico verspricht sich davon neue Projektideen und seine Bekanntheit in Deutschland zu steigern. Auch menschlich passe es: "Mit der Familie Mack kann man Pferde stehlen – oder eben Projekte verwirklichen", erklärte Vorstandsvorsitzender Jean-Jacques Clerico begeistert.