Der 71-jährige Bernhard Moog in seinem Atelier: Am Wochenende sind im Alten Rathaus in Rust rund 100 seiner Werke zu bewundern. Die Vernissage ist am Freitag ab 19 Uhr. Foto: mut Foto: Lahrer Zeitung

Kunst: Bernhard Moog stellt am Wochenende in Rust aus / Anspruchsvolle Kalligrafie

Rust. Der Kulturkreis Rust zeigt am kommenden Wochenende im Alten Rathaus gegenständliche und abstrakte Malerei sowie die Kunst der Kalligrafie von Bernhard Moog. Seit rund 50 Jahren befasst sich der Ruster mit den beiden Kunstrichtungen. Seit seinem Ruhestand vor zehn Jahren besonders intensiv, aus dieser Zeit zeigt er Bilder und die Kunst der Schönschrift aus dieser Dekade.

Die Wohnung des 71-Jährigen gleicht einem großen Atelier, viele seiner Werke sind dort an exponierter Stelle platziert. So ganz nebenbei fertigt er gelegentlich Holzskulpturen, die den Garten rund um das Haus schmücken. Schon als Kind habe er die Welt mit anderen Augen betrachtet, sagt Moog. Landschaften, Bilder und die Fotografie hätten seine Kreativität angeregt, dies mit eigenem Kunstverständnis und persönlicher Gabe neu zu interpretieren.

Schönschreiben war für ihn immer wichtig

Schönschreiben sei für ihn wichtig gewesen, so habe er auch den Zugang zur Kalligrafie gefunden, die er sich als zweite künstlerische Gabe aneignete. Ein Besuch einer Bücherei in Istanbul habe einen wichtigen Impuls für die Kalligrafie ausgelöst. Seine Schriftkunst hat er bereits in vielen öffentlichen und privaten Aufträgen unter Beweis gestellt. Moog beschriftet Urkunden auch mit der Kunstschrift anderer Kulturen, seine Kunstkarten sind meist Auftragsarbeiten und wertvolle Unitkate. Kalligrafie bedeutet für Moog höchste Konzentration, ein falscher Strich mache das Werk zunichte.

Es gebe kaum ein Kunstmuseum im Land, das er noch nicht besucht hat, sagt Moog. Seit 1973 sei er fast jedes Jahr auf der Kunstmesse "Art Basel". Bei seinen Werken verlasse er gerne die Vorgaben, um seiner Kreativität Ausdruck zu verleihen. Das Archaische fließe in die Symbolik mit ein. Er experimentiere gerne und tausche sich mit anderen Künstlern aus. Auch für die zeitgenössische Kunst sei er offen. Neben Öl und Acryl nutzt Moog auch andere Maltechniken. Bei einem Kurs in der Lahrer Malerfachschule habe er die Vergoldungstechnik erlernt, die er oft bei Bildern und in der Kalligrafie anwendet.

Die Kunst war und ist für Moog Ausgleich und Rückzugsgebiet. Abstraktes Denken sei für ihn im Berufsleben als Betriebswirt in einem mittelständischen Unternehmen von Vorteil gewesen. Im Kulturkreis Rust ist Moog ebenfalls aktiv tätig. Vorbild für die Malerei sei für ihn die Stilrichtung des Fauvismus, die aus einer Bewegung der französischen Avantgarde Anfang des 20. Jahrhunderts entsprang. In Rust hat Moog die Illustration der Elzpromenade gestaltet. Einen guten Kontakt pflegt er auch zu Jean-Luc Ringwald aus dem Elsass, wenn es um Gestaltung von Holzskulpturen geht.

Die Ausstellung im Alten Rathaus ist an folgenden Tagen zu sehen: Samstag, 20. Oktober, 13 bis 18 Uhr, Sonntag, 21. Oktober, 11 bis 18 Uhr sowie Montag, 22. Oktober, von 13 bis 18 Uhr.