Faszinierende Werke: Die Besucher schauen ganz genau hin. Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Kunst: Ausstellung von Bernhard Moog im Alten Rathaus in Rust

Rust. Es ist eng geworden im Alten Rathaus in Rust, als der heimische Maler und Kalligraf Bernhard Moog am Freitag seine Ausstellung "Bildwelten" eröffnete. Die Besucher suchten sich einen Platz zwischen den Bildwänden und -tischen – insgesamt gab es mehr als 100 Exponate zu bestaunen. Daniela Kindilide an der Panflöte und Katharina Roser am Klavier gaben mit "Second Waltz" von Schostakowitsch musikalisch-schwungvoll den Startschuss für die Vernissage.

Karl-Heinz Debacher, Vorsitzender des Ruster Kulturkreises, hielt die Laudatio auf Moogs Leben und Wirken. Schon als Kind habe er einen besonderen Blick für Licht- und Schattenspiele und die Natur gehabt. Auf dem Asphalt habe er mit Ziegel-Bruchstücken und Kreide gemalt. Neben vielen Inspirationen habe den heute 71-Jährigen eine große van Gogh-Ausstellung in der Ancienne Douane in Straßburg 1969 für die Kunst vereinnahmt. Moog begann zu malen, zu zeichnen und besuchte Ausstellungen. Es folgten erste Aufträge für Plakate, Szenenbilder, später auch öffentliche Aufträge zur kunstvollen Gestaltung von Urkunden und Dankeskarten. Moog wählte den autodidaktischen Weg, wie Debacher sagte, er wollte seine Kunst nicht zum "Brotberuf" machen.

Heizen musste er beim ersten Mal selbst

Seine ausgeprägte musische Begabung und Bescheidenheit kennzeichnen den Ruster. Die Verknüpfung der Kunstschrift mit und in seinen Bildern, unter Anwendung verschiedener Mal- und Schrifttechniken, ist etwas Einzigartiges, das Moog als Künstler auszeichnet.

Mit ‑ "Memory" aus dem Musical Cats von Andrew Lloyd Webber und ‑ "Les Feuilles Mortes" von Joseph Kosma trug das Duo Kindilide und Roser weiter zum festlichen Charakter der Vernissage bei.

In seinen Dankesworten erinnerte Bernhard Moog an die erste Ausstellung im Jahr 1972 in Rust im damaligen Alten Rathaus. Der frühere Bürgermeister Erich Spoth habe die Nutzung des Raums erlaubt, aber angefügt, dass Moog selbst heizen müsse. So habe er erstmal Holz und Briketts angefahren. Moog erinnerte dabei an einstige Unterstützer wie Otto Baumann und Alfred Link. Eine zweite gemeinsame Ausstellung mit Robert Ohnemus schloss sich im Jahr 1992 in Rust an. "Aller guten Dinge sind drei", so Moog mit Verweis auf die aktuelle Ausstellung.

Der Dank des Künstlers galt vielen Unterstützern und nicht zuletzt seiner Frau Anita als Wegbegleiterin im Leben und in der Kunst. "Sie ist diejenige, die mich motiviert, wenn ich mal wieder an meiner kreativen Fähigkeit zweifle, und auf deren Kritik ich vertrauen kann."

Die Ausstellung ist noch am heutigen Kilwi-Montag von 13 bis 18 Uhr zu besichtigen.