In der Krebsnachsorgeklinik Katharinenhöhe in Schönwald leben Kinder und deren Familien wieder auf. Eine Einrichtung, die Marianne Mack unterstützt. Foto: Largenbacher Foto: Lahrer Zeitung

Benefiz: Marianne Mack spricht über die Spendenaktion "Gemeinsam für die Katharinenhöhe"

Ortenau. Bei einer Benefiz-Aktion zu Weihnachten kamen vergangenes Jahr 391 106,88 Euro zusammen, die der Schwarzwälder Bote mit seinen Lesern für die Krebsnachsorgeklinik Katharinenhöhe sammeln konnte. Dieser Erfolg unter dem Motto "Gemeinsam für die Katharinenhöhe" hat die Organisatoren, den Schwarzwälder Boten, den Europa-Park und den Förderverein Santa Isabel veranlasst, die Aktion fortzuführen. Mit dabei auch diesmal: die Lahrer Zeitung. Im Gespräch mit unser Zeitung erklärt Marianne Mack, Gründerin des Fördervereins Santa Isabel, was es mit der Aktion auf sich hat.

Frau Mack, was verbinden Sie mit dem Projekt "Gemeinsam für die Katharinenhöhe in Schönwald"?

Das ist eine Herzensangelegenheit, die jeder verstehen wird, der die Katharinenhöhe besucht. Krebskranken Kindern, deren Geschwistern und Eltern eine vierwöchige Reha zu ermöglichen, ist fast die einzige Chance, nach einem langem Kampf. Charlotte Niemeyer, die ärztliche Direktorin der Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Freiburg hat es so ausgedrückt: "In der intensiven Akuttherapie muten wir den Familien viel zu, doch am Ende steht nicht nur die Heilung, sondern auch die Möglichkeit der stationären familienorientierten Rehabilitation. Sie ist die große Chance, die Krankheit aufzuarbeiten und wieder ins Leben zurückzufinden." Ich empfinde große Hochachtung, bewundere die Familien und es erfüllt mich mit Demut. Die Katharinenhöhe erdet!

Wie viel Geld haben Sie bereits eingenommen?

Das ist die zweite Spendenaktion, die wir gemeinsam mit dem Schwarzwälder Boten, Sven Hinterseh, dem Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises und dem Europa-Park ins Leben gerufen haben. In der ersten Spendenaktion war das Ziel ein neues Sonografiegerät zu finanzieren. Das alte Gerät war mehr als 15 Jahre alt und völlig überholt. Die Leserinnen und Leser haben fast 400 000 Euro gespendet – eine Wahnsinnssumme. Das zeigt nicht nur die Notwendigkeit, sondern auch das große Vertrauen in die Einrichtung, in Stephan Maier, dem psychosozialen Leiter, seine engagierten Mitarbeiter und in uns als Initiatoren. Für diese zweite Spendenaktion haben wir keinerlei Erwartungen, wir hoffen natürlich, freuen uns über jede Spende und sind glücklich, wenn wir helfen können. Die Katharinenhöhe braucht dringend eine neue Physiotherapie, die allein aus Spenden finanziert werden muss. Eine Mammutaufgabe. Unsere Familie spendet auch in diesem Jahr als kleines "Danke schön" wertvolle Preise. Jede Spende ab zehn Euro hat so die Chance, zum Beispiel Rulantica, die neue Indoor-Wasserwelt des Europa-Parks, zu erleben. Und ich freue mich schon auf ein gemeinsames Mittagsessen mit vier Spendern, denn auch das kann man gewinnen.

Was hat Sie bewegt, die Stiftung Santa Isabel zu gründen und das Projekt "Gemeinsam für die Katharinenhöhe in Schönwald" zu unterstützen?

Meine ehrenamtliche Vortragsreihe "Neue Perspektiven" besteht seit 15 Jahren. Hochkarätige Referenten geben ihr Wissen ohne jegliches Honorar weiter. Die Spenden der Gäste werden zu 100 Prozent an Kinder und deren Familien weitergegeben, die ein schweres Schicksal zu tragen haben. Diese Spenden sinnvoll auszugeben, ist die Aufgabe meines Fördervereins Santa Isabel. Die Katharinenhöhe unterstützen wir seit mehr als acht Jahren. Immer mit Projekten, die dringend notwendig sind. So steht etwa direkt am Hochseilgarten, den sogar Rollstuhlfahrer bewältigen können, der "Circus Mack`simus", ein Zirkuswagen, der als Aufenthaltsraum dient und wunderschön geworden ist. Wir haben dazu beigetragen, dass die Spielplätze behindertengerecht ausgestaltet werden konnten. Und unser ganzer Stolz ist die Bowling-Bahn, die von den kleinen und großen Patienten mit so viel Freude angenommen wird, aber auch gleichzeitig Therapieraum für Gespräche ist.

Welche Pläne haben Sie für die Katharinenhöhe in Zukunft?

Wie schon gesagt, die Katharinenhöhe ist mir ans Herz gewachsen. Die Gespräche mit den betroffenen Familien, diese starken Kinder zu sehen, die jungen Erwachsenen, die sich durch ein anderes Leben kämpfen und die große Dankbarkeit, die sie alle empfinden, dass es diese Einrichtung gibt, dass dort Menschen arbeiten, die ihren Beruf als Berufung sehen, bereichert mein Leben. Ich bin glücklich, dass ich helfen kann und werde es auch in Zukunft tun – mit sinnvollen Projekten und verantwortungsvoll.

Ist der Zuspruch an Spenden zu Weihnachten größer als sonst?

Natürlich! Und das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Es braucht viele Menschen und viele Hände. Die kleinste Spende, die wir erhalten haben, betrug 1,23 Euro. Sie kam von einem kleinen Mädchen, das ihr Sparschwein für die kranken Kinder geleert hatte. Das hat mich besonders berührt. Ganz wichtig für mich: Auch Familien aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft werden in der Katharinenhöhe wieder stark gemacht. Es freut mich sehr, dass auch die Lahrer Zeitung, unsere Heimatzeitung, diese wunderbare Weihnachts-Spenden-Aktion so aktiv unterstützt. Ich danke allen Spendern für ihr Vertrauen und ihre Hilfsbereitschaft. Ich wünsche allen frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und bleiben Sie gesund. Fragen von Seweryn Sadowski

Die Rehabilitationsklinik "Katharinenhöhe" ist schon seit mehr als 100 Jahren ein wichtiger Begleiter vieler schwerkranker Kinder, Jugendlicher und auch deren Familien. Die Spenden der diesjährigen Aktion sollen einem Neubau für eine moderne Physiotherapie zugute kommen – die bestehende wurde in den 1990er-Jahren eingeweiht. Das geplante Raumprogramm beinhaltet eine Kombination von Neubau und der Umwidmung bestehender Räume. Neu entstehen sollen zudem ein Veranstaltungsraum, eine neue physiotherapeutische Abteilung sowie ein neuer Trainingsraum folgen. Spenden sind an die Katharinenhöhe der Sparkasse Schwarzwald-Baar unter IBAN: DE 46 69 45 00 65 11 61 16 11 61 möglich.