Vormittags staut sich der Europa-Park-Verkehr bereits auf der Autobahn, vor allem aus Richtung Süden (Bild oben). Abhilfe soll eine zweite Brücke nördlich der bestehenden schaffen. Die nötigen Erdarbeiten sind bereits abgeschlossen. Fotos: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Verkehr: Pläne für Anschlussstelle Ringsheim/Rust werden konkret / Staus zum Europa-Park sollen Ende haben

Wird mit ihr alles besser? Nach Auskunft des Regierungspräsidiums soll die neue Brücke über die A 5 an der Anschlussstelle Ringsheim/Rust ab Oktober gebaut werden. So will man die Verkehrsprobleme rund um den Europa-Park in den Griff bekommen.

Rust/Ringsheim. Kilometerlange Staus auf der Autobahn, insbesondere aus Richtung Süden am Vormittag, sind inzwischen ein alltägliches Bild, das sich auf der Kreisstraße zuweilen bis zum Großparkplatz des Europa-Parks fortsetzt. In der Folge kommt es immer wieder zu Unfällen, sowohl auf der A 5 als auch auf der Zufahrt zum Park.

Bisherige Maßnahmen bringen kaum Besserung

Trotz mehrerer Baumaßnahmen (Bypässe, zusätzlicher Fahrstreifen aus Richtung Süden, Richtungswechselbetrieb auf der Kreisstraße) zur Verbesserung des Verkehrsflusses sind die Ergebnisse ernüchternd, die Staus nicht zu vermeiden. Im Hinblick auf die Öffnung des Wasserparks im kommenden Jahr werden Verkehrsaufkommen und -dichte an der Anschlussstelle Ringsheim/Rust und auf der Kreisstraße 5349 eher noch größer.

Im April verlieh der Kreistag seiner Forderung nach einem Ausbau der Anschlussstelle Nachdruck und stellte für den Doppelhaushalt 2019/20 Mittel in Höhe von 668 000 Euro zur Verfügung. Mit Hilfe einer Verkehrssimulation, die auch die Zunahme des Besucherverkehrs berücksichtigte, haben Kreis und der Bund als Vorhabensträger eine Lösung erarbeitet, die entschieden mehr Verkehrssicherheit und weniger Staus aus Richtung Süden bringen soll. Das Mittel der Wahl: eine neue, nördliche Brücke über die Autobahn, deren Spannweite bereits den künftigen sechsstreifigen Ausbau der A 5 berücksichtigt. Dadurch, so die Verantwortlichen, erhalte die Kreisstraße im Bereich der Anschlussstelle eine zusätzliche zweistreifige Fahrbahn. Die Bodenarbeiten (Aufschüttung der Dämme) sind bereits seit einigen Wochen beendet, im Oktober soll nunmehr der Spatenstich für die Brücke sein.

Die jetzige Brücke – die nach Fertigstellung der neuen abgerissen und neugebaut werden soll – hat jeweils nur einen Fahrstreifen in beide Richtungen. Durch die geplanten Maßnahmen werde die Leistungsfähigkeit deutlich erhöht, die Abwicklungszeit des Ziel- und Quellverkehrs des Europa-Parks nahezu verdoppelt, so die Berechnungen.

Ampel statt Kreisel im Westen

Der östliche Kreisverkehr mit den beiden Bypässen soll unverändert bleiben, der westliche Kreisverkehr – er gilt als neuralgische Stelle – durch eine Ampel ersetzt werden. Nachdem die Nordbrücke gebaut ist, soll auch die bestehende Brücke durch eine neue ersetzt werden. Am Ende wird es damit doppelt so viele Fahrstreifen geben wie bisher.

Die zweispurige Abfahrt von Karlsruhe kommend Richtung Rust bleibt weitestgehend bestehen und soll etwa 200 Meter nach der neuen Ampel mit der Kreisstraße verflochten werden. Bis 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Verantwortlich für den Ausbau der Anschlussstelle Ringsheim/Rust ist der Bund, der auch den Großteil der Gesamtkosten tragen wird. Diese liegen nach aktuellem Stand bei knapp 6,8 Millionen Euro. Der Ortenaukreis will sich mit 20,63 Prozent beteiligen, was einer Summer von etwa 1,4 Millionen Euro entspricht.