Der Europa-Park sorgt einmal mehr für Diskussionen: Die Bürgerinitiative "Jetzt langt’s" kritisiert unter anderem die Pläne, im Elsass ein Einkaufs- und Ferienressort zu bauen.Foto: Seeger Foto: Lahrer Zeitung

Europa-Park: Kritik an Expansionsplänen im Elsass / Auch Wasserversorgung im Blick

Rust. Die Bürgerinitiative "Jetzt langt’s" und der Europa-Park schienen sich anzunähern. Im Januar hatte es wie berichtet ein erstes Treffen gegeben. Alle Seiten sprachen nach dem Austausch von "sachlichen Gesprächen" in "angenehmer Atmosphäre". Bürgermeister Kai-Achim Klare, der mit am Tisch saß, erklärte gegenüber der LZ gar, "alle Seiten haben gemerkt, dass sie bei vielem grundsätzlich gar nicht so weit auseinander liegen".

Nun wird der Ton von Seiten der BI aber wieder rauer. Der Grund: die Anfang März bekanntgewordenen Pläne des Europa-Parks, bei Diebolsheim im Elsass ein Einkaufs- und Ferienressort zu bauen – auf einer Fläche von 150 Hektar. "Ungeachtet der Beteuerungen der Vertreter des Europa-Parks, künftige Projekte maßvoll, nachhaltig und für die Bewohner der Region akzeptabel zu gestalten, zeigt die Betreiber-Familie des Parks hierfür offensichtlich wenig Verständnis", heißt es nun in einer Pressemitteilung der BI. "Rücksichtslos werden unserer Heimat, der Umwelt und unseren Ressourcen Wasser, Luft und Erde weitere Großprojekte zugemutet." Für die Bürgerinitiative spiele es keine Rolle, "ob dies nun östlich oder westlich des Rheins geschieht".

Ein Einkaufszentrum mit weiteren riesigen Hotels werde die bereits überschrittenen Grenzen an Wasser- und Flächenverbrauch sowie Luftverschmutzung und Lärm dramatisch verschlechtern, ist sich die Bürgerinitiative sicher. Auch auf deutscher Seite rechnen die BI-ler mit Konsequenzen. Es sei zu erkennen, heißt es in der Pressemitteilung weiter, "dass mit diesem Projekt in Diebolsheim Fakten geschaffen werden sollen". Die rhetorische Frage: "Wer könnte denn da noch die Notwendigkeit einer Seilbahn von dem neuen Einkaufszentrum zum Europa-Park anzweifeln?"

Hintergrund: Die Pläne der Unternehmerfamilie Mack, eine Seilbahn über den Taubergießen ins Elsass zu bauen, hatten im Juni vergangenen Jahres zur Gründung der BI geführt – obwohl das Projekt nach Protesten von Naturschützern damals bereits auf Eis lag.

Aufbereitung auf Kosten der Bürger?

Scharfe Kritik übt die Initiative darüber hinaus an dem Vorhaben, auf Gemarkung Kappel-Grafenhausen einen neuen Tiefbrunnen zur Trinkwasserversorgung der Region zu bauen. Das Wasser, dass aus tieferen Zonen gefördert werden müsse, sei eisen- und manganhaltig, sodass es "auf Kosten der betroffenen Bürger aufbereitet werden muss". Und dies, "weil der Europa-Park unserer Raumschaft und Heimat das Wasser wortwörtlich abgräbt".