Einen Überblick über Rust auf dem Aussichtsturm im Klimawandelgarten bekamen Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner (von rechts) und Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter von Bürgermeister Kai-Achim Klare.Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Natur: Staatssekretärin und SPD-Abgeordneter besuchen Rust

Rust. Im Naturzentrum in Rust werden bereits Kitakinder mit interaktiven Aktionen mit dem Thema Klima und Umweltschutz vertraut gemacht. Ein ausgeklügeltes Ökologiekonzept entstand auch im Wasserparkgelände des Europa-Parks. Über beide Projekte informierten sich vergangener Woche der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner und die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium Rita Schwarzelühr-Sutter.

Bürgermeister Kai-Achim Klare, Lukas Scheub, Beauftragter der Geschäftsführung des Europa-Parks, sowie Mitglieder des SPD-Ortsvereins begrüßten die Gäste aus Berlin. Umweltbildung und Umwelterziehung bilden einen Schwerpunkt der Arbeit im Naturzentrum. "Wir haben alle das Ziel nachhaltiger zu werden", sagte Klare. Von Anfang an sei die Schule mit im Boot gewesen, erklärte der ehemalige Rektor der Gemeinschaftsschule Karl-Heinz Debacher. Naturwissenschaft könne besser in der Natur als im Klassenzimmer vermittelt werden.

Der Start für das Naturzentrum im Jahr 2005 sei allerdings nicht leicht gewesen, so Günter Gorecky, damals Bürgermeister von Rust. Das Land zog nicht mit. Rund 750 000 Euro habe das Naturzentrum die Gemeinde gekostet. Weitere Kosten kamen mit der Gestaltung des Klimawandelgartens hinzu, so Gorecky. Viel Verwaltungsexpertise trage dazu bei, Ökonomie und Ökologie zu verbinden. "Alle grünen Themen kommen in der Gemeinde im Naturzentrum zusammen", meinte Klare. Scheub erwähnte, dass in Rust Wirtschaft und Kommunalpolitik Ökonomie und Ökologie verbinden. Dies zeige sich besonders bei den ökologischen Ausgleichsmaßnahmen im Wasserparkgelände. Die Umsetzung des pädagogischen Konzeptes sei nicht einfach gewesen, erwähnte Debacher. Komplexe Texte auf die Sprache der Kinder herunter zu brechen, sei schwierig.

Die Staatssekretärin zeigte Begeisterung für die Projekte und verwies darauf, dass das Umweltministerium pro Jahr eine Förderung von 50 Millionen Euro für innovative Konzepte zur Verfügung stelle. Ebenso stünden fertige Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. In Rust hörte man diese Aussage gerne. "Man spürt die Begeisterung in Rust", stellte die Staatssekretärin fest. Nach einem Rundgang durch den Klimawandelgarten mit dem Aufstieg auf den Turm, ging es weiter zum Wasserparkgelände, wo Gärtnereichef Jürgen Sedler die Gruppe durch die Vielfalt der ökologischen Maßnahmen, die rund um den Wasserpark als ökologische Ausgleichsmaßnahmen errichtet wurden, führte. Eine hierzu gegründete Arbeitsgruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Flächenversiegelung und die Eingriffe in Landschaft und Natur mit naturschutz- und artenschutzfachlichen Maßnahmen auszugleichen. Der Besuch aus Berlin konnte von der Wirksamkeit, der Vielfalt und der Gestaltung der Maßnahmen überzeugt werden. Es sei notwendig und wichtig, dass Kommunen und Wirtschaft eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten, in Rust gelänge dies, betonte Schwarzelühr-Sutter: "Man kann verschiedene Dinge gut miteinander verknüpfen."