Die Nord-Ost-Ansicht: So stellen sich die Planer das neue Ruster Rathaus vor. Grafik: Misera

Ruster zeigen großes Interesse an Rathaus-Umbau

Rust - Das zukünftige sanierte Ruster Rathaus soll am alten Platz in der Fischerstraße durch ein neu gestaltetes Umfeld noch mehr an Bedeutung gewinnen. Einen ersten Entwurf stellten Bürgermeister Kai-Achim Klare und Daniela Misera vom gleichnamigen Freiburger Büro "Planen und beraten" bei einer einstündigen Bürgerinformation vor. Klare begrüßte rund 40 Bürger, die im Rahmen der Diskussionsrunde ihre Vorschläge einbrachten.

"Das Haus stand als Ortsmittelpunkt nicht prägend genug", stellte der Bürgermeister fest, die Aufenthaltsqualität sei gering gewesen. Misera erläuterte die Aufgabenstellung der Neugestaltung. Die Ortsmitte müsse besser erkennbar sein, die Funktionsbereiche seien klarer zu strukturieren und die Barrierefreiheit müsse auch im Außenbereich gewährleistet sein.

Großzügig angelegte Treppen auf der Ost- und Nordseite sollen das Gebäude stärker in den Blick des Betrachters rücken. Die Treppen sollen auch mit Sitzgelegenheiten zum Verweilen anregen. Eine zwölf Meter lange Rampe auf der Nordseite erleichtert den Zugang zum Rathaus. Die historische Schlossmauer soll als Kulisse eingebunden werden.

Viele Fragen rund um Bushaltestelle

Hinter dem Rathaus werden 26 Parkplätze neu angeordnet, weitere sechs Kurzzeitparkplätze östlich des Rathauses auf der Westseite der Fischerstraße. 20 überdachte Fahrradabstellplätze sind ebenfalls vorgesehen. Mit der Installation einer Fotovoltaikanlage sei die Anlage einer Ladestation für Zweiräder möglich.

In der Mitte der Fischerstraße wird ein Fahrbahnteiler das Überqueren erleichtern. Ein Fußgängerüberweg sei an dieser Stelle nicht möglich, so Misera auf die Nachfrage von Bürgern. Ein geräuscharmes Betonpflaster im näheren Bereich der Fischer- und Hindenburgstraße soll die Bedeutung des Platzes hervorheben und für Verkehrsberuhigung sorgen.

Die Bushaltebucht vor dem Rathaus wird nicht mehr gebaut, die neue Haltestelle wird nördlich entlang der Schlossmauer eingerichtet. Es werde keine Bucht mehr geben, der Bus wird auf der Straße halten. In unmittelbarer Nähe wird ein Unterstand gebaut. Dazu wurde bemängelt, dass der Aufstellbereich für Schüler sei zu klein, zudem wünschten sich einige Bürger eine Überdachung direkt an der Haltestelle. Man befürchte auch einen Konflikt mit der Einfahrt zum Schlosshof. Anwohner der Fischerstraße sehen im neuen Bushalt noch mehr Behinderungen, wie sie jetzt schon durch Autos aus dem Elsass vorhanden wären. Klare und Planerin Misera teilten diese Befürchtung nicht. Es sei vielmehr ein Beitrag zur Verkehrsberuhigung. Mit der Maßnahme werde der Durchgangsverkehr unattraktiver, so Klare. Außerdem werde der vorgesehene Platz bereits als Haltestelle genutzt, der Europa-Brunnen werde abgebaut und man werde einen neuen Platz für ihn im Ort finden, so der Bürgermeister. An Stelle der bisherigen Parkplätze vor dem Rathaus wird es einen Aufenthaltsbereich geben, womöglich mit Wasser oder Spielgeräten, da erwarte man noch Vorschläge.