Staatssekretärin Katrin Schütz zeichnete Hans-Jürgen van Akkeren in Stuttgart für seine Verdienste mit dem "Sonderpreis des Archäologie-Preis Baden-Württemberg 2020" aus. Foto: Landesamt für Denkmalpflege / Andreas Dubslaff Foto: Lahrer Zeitung

Auszeichnung: Hans-Jürgen van Akkeren hat viele Faksimile erstellt und ein 3D-Modell Freiburgs realisiert

Der "Sonderpreis des Archäologie-Preis Baden-Württemberg 2020" ist nach Kenzingen gegangen. Hans-Jürgen van Akkeren wurde mit ihm für die Bewahrung und höchst lebendigen Vermittlung des archäologischen Erbes seiner Heimat ausgezeichnet.

Stuttgart/Kenzingen (red/jg). Archäologie und Informationstechnik – auf den ersten Blick haben diese beiden Dinge nicht viel gemeinsam. Für Hans-Jürgen van Akkeren gehören sie aber seit jeher zusammen. "Mein Vater war Elektrotechniker und als Kind wollte ich das auch werden", erklärt er. Hinzu kam außerdem früh das Interesse für Geschichte. "Vor allem mittelalterliche Geschichte hat mich schon als Jugendlicher interessiert", berichtet er in der Pressemitteilung zur Preisverleihung. Elektrotechniker ist der 55-Jährige zwar nicht geworden, aber als Netzwerkadministrator hat er seit 2001 im Europa-Park seinen Traumberuf gefunden, Archäologie und Geschichte wurden sein Hobby.

Zusätzlich zu seiner ehrenamtlichen Arbeit im Namen der Denkmalpflege hat van Akkeren außerdem ein Handbuch für seine ehrenamtlichen Kollegen verfasst und 1999 die Internetseite www.breisgau-burgen.de zum Thema Burgen in Breisgau mit einem landesweit genutzten Forum ins Leben gerufen. Zudem holte er 2010 eine original getreue Nachbildung des Ruster Schwerts in den Europa-Park, fertigte eine Urkunde für die wiedereröffnete Indoor-Themenfahrt "Piraten in Batavia" an, rekonstruierte die Stadt Freiburg als 3D-Modell und stellte die Faksimiles mittelalterlicher Urkunden für verschiedene Museen in Handarbeit her.

Nachbildung des Ruster Schwerts in den Europa-Park geholt

Für seine außerordentlichen Verdienste bei der Bewahrung und lebendigen Vermittlung des archäologischen Erbes in seiner Heimatregion sowie den Einsatz neuester Vermittlungs- und Visualisierungsmethoden, die landesweite Beachtung finden, wurde van Akkeren nun mit dem "Sonderpreis des Archäologie-Preis Baden-Württemberg 2020" geehrt. Am 7. Oktober nahm er die Auszeichnung von Staatssekretärin Katrin Schütz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, in Stuttgart entgegen.

Neben seiner Arbeit als Netzwerkadministrator realisiert van Akkeren unzählige Projekte. "Man muss sich nur organisieren können. Ich mache nie viele Dinge gleichzeitig, sondern immer nur eins nach dem anderen. Jeder hat ein Hobby, in das er seine Zeit investiert. Bei mir ist es eben die Archäologie, Fotografie, Kunst und meine ehrenamtliche Tätigkeit. Andere gehen angeln und segeln, die müssen sicher genau so viel Zeit investieren", erklärt van Akkeren. Oft stecken bis zu 100 Arbeitsstunden in seinen Projekten.

Ehrenamtlich tätig zu sein, ist für van Akkeren Hobby und Berufung zugleich. Dafür müsse man keine besonderen Kenntnisse mitbringen. "Jeder kann mit seinem Wissen ein Ehrenamt, egal in welcher Richtung, ausfüllen und sich miteinbringen. Die individuellen Fachkenntnisse eines jeden Einzelnen sind wertvoll und können von großem Nutzen sein. Das ist es, was ich den Menschen vermitteln möchte." Seinem Ziel, ehrenamtlicher Arbeit eine Plattform in der Öffentlichkeit zu geben, ist er nun einen Schritt näher gekommen.

Der mit 5000 Euro dotierte "Sonderpreis des Archäologie-Preis Baden-Württemberg 2020" besteht aus einer Urkunde und einer Nachbildung der aus Goldblech gefertigten Schöpf- und Trinkschale aus dem Grab eines Keltenfürsten bei Hochdorf. Seit 1981 wird die Auszeichnung alle zwei Jahre durch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, die Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern und den Förderkreis für Archäologie in Baden vergeben.