Stadtgärtner Roland Sum züchtet im Gewächshaus die mehr als 7 000 Blumen an. Foto: Fischer

Mehr als 7000 Blumen verschönern die Stadt Wolfach – ob in Beeten, Blumenkübeln oder Pflanzkästen. Verantwortlich dafür sind drei Gärtner, die sich täglich um die Pflege kümmern. Einer von ihnen ist Roland Sum.

Wolfach. "Bevor ich die Blumen in die Kübel bei der Stadtbrücke, vorm Rathaus oder in die Beete rund ums Städtle pflanze, werden sie im Gewächshaus angezüchtet. Hier bleiben sie rund acht Wochen lang", berichtet Roland Sum. Der 49-Jährige unterstützt seit zwei Jahren den Wolfacher Bauhof als Stadtgärtner und kümmert sich jedes Jahr um die neue Blütenpracht im Städtle.

Die Arbeit der drei Wolfacher Gärtner ist neben der rund 100 Stunden dauernden Anzucht der mehr als 7 000 Setzlinge noch weitaus vielfältiger: "Ich habe jeden Tag etwas anderes zu tun."

Jeden zweiten Tag werden die Blumen gegossen

Jeden zweiten Tag fahre er mit dem Gießwagen durchs Städtle, mähe den Rasen auf den städtischen Anlagen, schneide Hecken zurecht oder lege auch mal einen Teich an. Die Art seiner Arbeit hänge immer vom Wetter ab. "An heißen Tagen fange ich morgens um 7 Uhr an mit dem Gießen, da ich mittags fertig sein muss, sonst verbrennen die Pflanzen", erklärt der gelernte Zierpflanzen- und Landschaftsgärtner. Sein Arbeitsplatz sei jedoch so gut wie das ganze Jahr über draußen.

Die anstrengendste Tätigkeit im Sommer sei es, in der Mittagshitze mit dem Freischneider an steilen Hängen den Rasen zu mähen. Sum betont aber: "Mir macht alles Spaß, eine richtige Lieblingsbeschäftigung habe ich gar nicht."

Im Gegensatz zu den jüngeren Angestellten hat Sum noch den großen Lkw-Führerschein und darf auch die schwereren Fahrzeuge des Bauhofs fahren. So kann er dank des Tanks mit 2000 Litern die mehr als 200 Blumenkästen in der Stadt gießen und mit Flüssigdünger spritzen. Eine Fuhre an Wasser reiche aber nicht aus, um die gesamte Blumenpracht Wolfachs zu versorgen, hierfür benötigen Sum und seine Kollegen mehrere Fahrten.

Sum hat gleich zwei Ausbildungen als Gärtner absolviert, bei der zum Zierpflanzengärtner habe er sich vor allem mit Topfpflanzen und Blumen für den Innenraum beschäftigt, als Landschaftsgärtner danach hauptsächlich mit Hecken und Stauden im Außenbereich. Beide Male musste er auch die botanischen Namen der gängigsten Blumenarten wissen. Doch auch das habe ihn nicht davon abgehalten, seiner Leidenschaft nachzugehen.

Botanische Namen waren Pflicht-Wissen

Die Auswahl der Blumen, die im Sommer das Städtle zieren, darf Sum selbst treffen. Diese bestellt er dann alle als Jungpflanzen im Katalog. Fertige Ware kaufe er gar nicht, sagt der Gärtner, der bereits auf 30 Jahre Berufserfahrung zurückblickt. Beim Auspflanzen muss der Stadtgärtner besonders darauf achten, dass sich die verschiedenen Arten miteinander vertragen und am Ende ungefähr dieselbe Höhe haben.

Besonders mag Sum Stauden wie den Kleinen Waldgeißbart. "Diese Art wächst und blüht früher und über mehrere Jahre hinweg. Im Winter muss ich die Sträucher kürzen, aber im Frühjahr gehen die Knospen wieder auf."

Dass bei all dieser Arbeit auch einmal etwas schief gehen kann, hatten zuletzt die Blumen in den Kästen auf der Stadtbrücke gezeigt. Mehrere Bürger hatten bemerkt, dass viele Pflanzen ihre Köpfe hängen gelassen hatten und eingegangen waren. "Ich weiß nicht, was damit passiert ist, aber ich habe die meisten Sprösslinge gegen neue, frische Pflanzen ausgetauscht." Inzwischen blühen die zahlreichen unterschiedlichen Naturschönheiten wieder in allen erdenklichen Farben und verschönern sicher vielen Spaziergängern wieder die Sicht auf die Kinzig.

Der Bauhof und seine Aufgaben

Zu den Mitarbeitern des Wolfacher Bauhofs gehören auch drei Gärtner, die sich um die Stadtbegrünung kümmern. Weitere Aufgaben des Bauhofs sind die Unterhaltung der Straßen und Wege, die Straßenreinigung, Unkrautentfernung sowie Straßenentwässerungen. Auch der Winterdienst gehört dazu.