»Rampe« viel günstiger als gedacht Grafik: Gemeinde / Bearbeitung: Geitlinger

Gute Nachrichten in Bezug auf das neue Ringsheimer Feuerwehrhaus: Der Bau der sogenannten "Rampe", wird nur ein Drittel so teuer wie ursprünglich gedacht. Die Gemeinde zahlt nur 46 200 Euro statt der veranschlagten 150 000 Euro.

Ringsheim - Der Gemeinderat Ringsheim vergibt in der Sitzung am heutigen Dienstag die Erd-, Erschließungs-, und Straßenbauarbeiten sowie den Parkplatz für das neue Feuerwehrhaus. Im Vorgriff darauf, verkündet Bürgermeister Pascal Weber eine gute Nachricht: "Ich bin erleichtert, dass das jetzige Ausschreibungsergebnis die Kostenberechnung in der Machbarkeitsstudie 2019/20 zur ›Rampe Feuerwehrhaus‹ unglaublich deutlich unterschreitet. Für die Rampe allein entstehen lediglich Kosten von rund 46 200 Euro. Das Büro Keller-Ingenieure ist bei der Machbarkeitsstudie noch von 150 000 Euro ausgegangen. Selbst wenn man Teile der Entwässerung inklusive Mulde noch dazurechnet, liegen wir weit unter den berechneten Kosten." Auftragnehmer wird die Firma Schleith aus Steißlingen sein, die bereits den Mobilitätsknoten am Bahnhof und das Gewerbegebiet "Leimenfeld 3.0" gebaut hat.

Verwendung von altem Erdaushub spart Kosten

Planer Bernhard Keller erklärt die Gründe für das kostengünstige Ergebnis: "Wir nutzen andernorts übriges Erdmaterial von Baustellen. Normalerweise muss die Firma Schleith überschüssiges Material an anderen Baustellen wegfahren und ablagern. Die Kosten für Erdaushub sind seit der Erstellung der Machbarkeitsstudie aufgrund weniger Lagerkapazitäten, hoher Erdaushubdeponie-Kosten und Energiepreissteigerungen rasant gestiegen. Wir dagegen bieten der Baufirma jetzt die Möglichkeit, mit dem diesem andernorts übrigen Material die ›Rampe‹ aufzuschütten und erhalten dafür einen deutlichen Erstattungsbetrag." Die Nutzung des gebrauchten Materials als Baumaterial sei mit sämtlichen Behörden abgestimmt, absolut ohne Gefahr und wie sich zeigt ein riesiger Kostensparfaktor.

Die Befürchtungen der Bürgerinitiative Feuerwehrhaus, die im Rahmen des Bürgerentscheids 2021 von 450 000 Euro Kosten für die Rampe ausgegangen war, seien somit erfreulicherweise nicht eingetreten. Die gesamten jetzt vorliegenden Baukosten für "Rampe", Parkplatz, Feuerwehr-Übungshof, Wasser-Versickerungsmulde, Erd-Erschließung mit Wasser, Abwasser und Fernwärme sowie die Gebäude-Baugrube liegen mit 311 000 Euro circa neun Prozent unter der Gesamtkostenschätzung des Ingenieurbüros Keller mit 340 870 Euro.

Für das Gebäude selbst sieht der Bürgermeister die Kostenkalkulation dagegen deutlich eingetrübter. Seit der eigentlichen Gemeinderatsentscheidung im Frühjahr 2020 sind die Baukosten extrem gestiegen und steigen immer noch weiter. "Das bedeutet, wird haben durch den Zeitverlust bei der Feuerwehrhaus-Entscheidung mit Mehrkosten beim Bau von circa 10 bis 20 Prozent zu rechnen", berichtet Weber. Das sind prognostizierte Mehrkosten zwischen 150 000 und rund 300 000 Euro. "Ich hoffe, wir kommen dennoch mit noch unter 2,0 Millionen Euro Baukosten für das Gebäude aus. Aber dieser Prozess ist derzeit sehr dynamisch und nur schwer kalkulierbar."

Zeitplan

Die Arbeiten für die Zu- und Abfahrt zum neuen Feuerwehrhaus sowie die Erschließung insgesamt sollen voraussichtlich im Mai beginnen. Zuvor muss das Landratsamt noch über den von der Gemeinde gestellten Bauantrag sowie die dagegen eingegangenen beiden Anlieger-Einsprüche entscheiden. Der Baubeginn für das eigentliche Gebäude soll im September sein, die Fertigstellung ist für Sommer 2023 anvisiert.