Rust und Ringsheim wollen Synergieeffekte nutzen. Ab nächster Woche können sich die Bürger beider Gemeinden in der Rheingießenhalle testen lassen. Foto: Mutz

Corona-Pandemie: Ruster und Ringsheimer werden ab nächster Woche in der Rheingießenhalle getestet

Ringsheim - In Sachen Corona-Teststrategie gehen Ringsheim und Rust einen gemeinsamen Weg. Von kommender Woche an können sich Ringsheimer und Ruster, die Kontakt zu sogenannten vulnerablen Gruppen haben, in der Rheingießenhalle testen lassen."Wir sind auf einem guten Weg", konstatierte Ringsheimes Bürgermeister Pascal Weber in der Ringsheimer Gemeinderatssitzung. Seit Dienstag vergangener Woche wird in Ringsheim Personal von Kita, Schule und der Verwaltung regelmäßig getestet.

In Rust werden Erzieherinnen und Lehrer seit zwei Wochen getestet, und zwar in der Rheingießenhalle. Dort ist eine Teststation eingerichtet, die aktuell montags und donnerstags je um die 50 bis 60 Menschen aus den drei Kitas und Schule testet.

Das Testzentrum hat die Verwaltung gemeinsam mit Fachpersonal von der Apotheke Lehmann und der Gemeinschaftspraxis Ugi und Schubert eingerichtet; die Mitarbeiter verwenden Sets, die im Moment nur von medizinischem Fachpersonal in die Hand genommen werden dürfen.

Bevor es zum Test in die Halle reingeht, steht erst einmal das Ausfüllen eines Fragebogens (Selbstauskunft) am Eingang an. Einen positiven Nebeneffekt hat Bürgermeister Kai-Achim Klare schon festgestellt: "Wir haben praktische Erfahrungen mit dem Testbetrieb gemacht." Diese Erfahrungen wollen er und Bürgermeisterkollege Weber aus Ringsheim nun erweitern und dabei interkommunal zusammenarbeiten – um Synergieeffekte zu nutzen.

Tests sollen kostenlos sein

"Wir können nicht nur fordern, wir wollen auch einen Beitrag leisten". Deshalb können sich nun Ringsheimer und Ruster Bürger, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, von der kommenden Woche an testen lassen (siehe Info).

Wie genau die Modalitäten zur Terminvereinbarung aussehen, wann und wie getestet wird, wie viele Testwillige zur Halle in Rust kommen könnten, konnten am Mittwoch weder Klare noch Organisator Alexander Schindler sagen. Bei Letzterem werden in Zukunft aufgrund seines Amts im Umwelt- und Bevölkerungsschutz die Fäden in Sachen Testzentrum Rheingießenhalle zusammenlaufen.

Bevor Rust in die Detailplanung gehe, wollte Klare erst noch die Ergebnisse aus der Konferenz von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten abwarten. Diese werden in die Organisation einfließen.

Klare kann sich selbst gut vorstellen, das Angebot für die Tests auch auf andere Bevölkerungsgruppen auszuweiten. Jetzt hofft er erst einmal, dass das Prozedere von der kommenden Woche an "eine ganz unbürokratische Geschichte wird". Ferner geht Klare davon aus, dass die Tests kostenlos sein werden. Er ist davon überzeugt, dass Testen eine sinnvolle Strategie und ein Muss für Lockerungen ist – auch im Hinblick auf die geschlossenen Geschäfte und Restaurants. "Wir können in den kommenden Wochen nur öffnen, wenn wir genügend Testkapazitäten zur Verfügung stellen", ist er sich sicher.

Info

Das ergänzende kommunale Testangebot von Rust und Ringsheim richtet sich vorrangig an Personen, die bislang keinen Testanspruch hatten und keine Symptome haben. Das seien vor allem die, die in Kontakt mit vulnerablen (verletzlichen) Personengruppen stehen, erläutert Schindler.

Gemeint sind damit etwa pflegende Angehörige, Haushaltsangehörige von Schwangeren oder Angehörige von Personen, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus besteht.

Aber es könnten sich auch Personen testen lassen, die ein hohes Expositionsrisiko im beruflichen oder privaten Umfeld hatten oder haben; etwa Personen im öffentlichen Dienst wie Polizeibeamte oder Beschäftigte im ÖPNV, Beschäftigte in kundenintensiven Bereichen der Verwaltung, in Flüchtlingsunterkünften oder solche, die mit Kindern, Jugendlichen und Familien eng zusammenarbeiten. Auch für Schüler, Eltern und Wahlhelfer gibt es in Rust Testkapazitäten.