Wiesenwässerungsmeister Martin Weber an der Auslass-Schleuse an der Elz. Diese muss optimiert werden. Foto: Mutz

Versorgung: Landratsamt ordnet Maßnahmen zum Schutz von Fischen an

Ringsheim - Das Emmendinger Landratsamt hat den Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau Ringsheim/Ettenheim darauf hingewiesen, dass die Wässerung der neuen 16,8 Hektar großen Ersatzflächen entlang der Landstraße zwischen Herbolzheim und Rheinhausen nicht rechtskonform sei. Das Auslassbauwerk an der Elz sei nicht fischgerecht gestaltet. Das wurde bei der Sitzung des Verbands am Dienstag in Ringsheim berichtet.

Die Ausweisung der Wässerungsersatzflächen, einschließlich eines Teilrückbaues des "Heuwegs" (K 5351) waren bekanntlich Bedingungen für die Inbetriebnahme des dritten Tiefbrunnens auf den Elzwiesen, rund 500 Meter südlich des Hotels Colosseo. Dort fielen wegen des ausgewiesenen Wasserschutzgebiets Wiesenflächen für die Wässerung weg. Der Wasserverband erfüllte inzwischen die Bedingungen des Regierungspräsidiums. Die Probewässerung der Ersatzflächen hatte bereits begonnen, ehe das Landratsamt mündlich darauf hinwies, dass die Wässerung so noch nicht zulässig sei. Die Genehmigung zur Wasserentnahme aus der Elz zur Wiesenwässerung werde nicht erteilt, weil der Fischschutz nicht gewährleistet sei, wie der Verbandsvorsitzende, Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber, mitteilte. Der Verband habe an der Auslassstelle Vorsorge zu treffen, dass kleine Fische nicht in das Wässerungsgebiet gelangen können. Ein Gitter mit Rundstäben im Abstand von je zehn Millimetern solle dies verhindern.

Bis zur Sommerpause soll Maßnahme fertig sein

Der Wiesenwässerungsmeister Martin Weber äußerte Bedenken zur praktischen Umsetzung, weil Treibgut in der Elz das Sperrgitter schnell verstopfen würden. Mit einem zusätzlich angebrachten Rechen soll das Treibgut händisch entfernt werden. Man müsse zusehen, dass die Maßnahme bis zur dreiwöchigen Sommerwässerung abgeschlossen ist. Ob es funktioniert, soll der Praxistest zeigen. Kurz vor dem Ziel dürfe und könne das Projekt dritter Brunnen nicht scheitern, ist man sich im Verband einig.

Weit mehr als eine Million Euro hat der Verband bereits in den Bau des dritten Tiefbrunnens und in ökologische Ausgleichsmaßnahmen investiert. Die Kosten der Optimierung der Auslassstelle teilen sich der Wasserversorgungsverband und das Regierungspräsidium mit je 6000 Euro. Die Ringsheimer Metallbaufirma Person wurde bereits mit dem Bau des Fischgitters, einschließlich eines Rechens, beauftragt.

Um die Versorgungssicherheit der Gemeinden in der südlichen Ortenau zu optimieren, wird eine zusätzliche Notverbindung vom Tiefbrunnen Nordwest in Richtung Versorgungsgruppe Ost (Ringsheim, Ettenheim, Mahlberg) hergestellt. Der Auftrag zum Bau erging auf Beschluss der Verbandsmitglieder an die Firmen Sülzle-Kopf aus Sulz am Neckar für rund 8.500 Euro und an Eliquo-Stulz aus Grafenhausen im Schwarzwald für rund 7200 Euro.

Zudem berichtete Philipp Höger vom Ingenieurbüro Zink aus Lauf bei der Sitzung, dass der Anschluss des Wasserparks des Europa-Parks (inklusive Hotel) an die Wasserversorgung zu 97 Prozent hergestellt sei. Dies sei auch erforderlich, denn mit dem Beginn des Badebetriebs im November wird ein zusätzlicher Großabnehmer zu bedienen sein, so Pascal Weber.