Standen viele Jahre gemeinsam an der Spitze des Wasserversorgungsverbandes Südliche Ortenau: Heinrich Dixa (links) und Bruno Metz. Für Dixa war die Verbandssitzung am Mittwoch die letzte. Foto: Mutz

Hoffen auf 2018

Ringsheim. Zum letzten Mal hatte Ringsheims Bürgermeister Heinrich Dixa am Donnerstag zu einer Sitzung des Wasserversorgungsverbandes Südliche Ortenau (WVVSO) ins Rathaus eingeladen. Mit dem Ende seiner Amtszeit am 4. Dezember endet auch seine 22-jährige Tätigkeit als Vorsitzender des Verbands. Sein langjähriger Einsatz für gutes Wasser wurde von seinem Stellvertreter, Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz, mit großer Anerkennung gewürdigt.

Dixa war der Antreiber für das Projekt hochwertigen Wassers aus dem Feinschießen auf Gemarkung Rust, das im Dezember 1998 zum ersten Mal aus den Wasserhähnen der Haushalte floss. Inzwischen schöpfen der Verband aus zwei Brunnen und der Nachbarverband Rust/Kappel-Grafenhausen aus einem weiteren Tiefbrunnen bei Kappel jährlich mehr als 1,5 Millionen Kubikmeter Trinkwasser für die Südgemeinden, einschließlich Mahlberg. Die Erfolgsgeschichte wäre perfekt, wäre da nicht das unendliche Drama um den dritten Brunnen in den Elzwiesen, der auch nach nunmehr fast zehn Jahren Vorarbeit auf seine Genehmigung wartet.

Dixa erinnerte einführend an die Geschichte des Verbands, die damit begann, dass aus dem ehemaligen Ringsheimer Tiefbrunnen im Oberfeld schadstoffbelastetes Wasser gefördert wurde, das aufwendig aufzubereiten war. In seinem Kollegen Metz fand er einen Verbündeten für eine neue Lösung, worauf 1998 der Wasserverband Südliche Ortenau gegründet wurde.

Die gute Wasserqualität der Erkundungsbohrungen im Feinschießen im Ruster Wald mit einem Härtegrad von acht bis neun führte im weiteren Verlauf zum Bau zweier Tiefbrunnen. Seit längerer Zeit verkauft der Verband Wasser an Rust/Kappel-Grafenhausen und an die Stadt Mahlberg.

Abschied von Heinrich Dixa

Bald wurde deutlich, dass ein weiterer Tiefbrunnen erforderlich wird, um den Bedarf der Gemeinden und des Europa-Parks zu decken. Dass der Bau eines dritten Brunnens im hochwertigen Naturschutzgebiet Elzwiesen nicht einfach sei, war vorauszusehen. Gerne hätte er das Projekt zu Ende gebracht, bedauerte Dixa, aber das Zusammenspiel mit den Behörden sei nicht einfach gewesen. Nach einem neuerlichen Gespräch mit dem Ersten Landesbeamten des Ortenaukreises, Nikolas Stoermer, sei er jedoch zuversichtlich, dass alle Genehmigungen für den Bau des dritten Brunnens im zweiten Quartal 2018 zu erwarten seien und die Planfeststellung beschlossen werden könnte. Zuvor sind jedoch die Ausgleichsmaßnahmen, so auch für ein Ersatzwässerungsgebiet in Angriff zu nehmen. Verhalten optimistisch ist Dixa auch deshalb, weil ausnahmsweise bereits mit dem Rohrleitungsbau für den dritten Brunnen – noch Erkundungsbrunnen West – begonnen werden kann.

Die Wasserversorgung vor der Gründung des WVVSO habe einem "mittelalterlichen Kleinfürstentum" entsprochen, blickte Metz auf die frühere Wasserversorgung Ettenheims zurück. Nicht unbedenklich sei auch die Nähe der Deponie Kahlenberg als Gefahr für das Trinkwasser zu bewerten gewesen. "Es war der richtige Schritt, keine Kalkreste mehr an den Armaturen", sagte Metz. Seit Beginn der Förderung im Feinschießen seien inzwischen 17 Millionen Kubikmeter gutes Wasser gefördert worden, das einem Jahresverbrauch einer Stadt von rund 400 000 Einwohnern entspräche.

Auch seine Prognose ist nicht bedingungslos euphorisch. Auf einem langen Weg seien die letzten Meter manchmal entscheidend. Die Wassergewinnung im Feinschießen sei der richtige Schritt gewesen. "Ich hoffe darauf, dass nicht neue Aspekte auftauchen, das wäre der Gau", so Metz, der als Stellvertreter im Verband das Verfahren zu Ende bringen wird.