Seiner Frau Esther, die immer an seiner Seite gestanden hatte, dankte Heinrich Dixa ganz besonders für ihr Engagement während seiner Amtszeit Foto: Göpfert

Bürgermeister Heinrich Dixa wird für seinen Dienst in der Gemeinde ausgezeichnet / Dankbarkeit gegenüber seiner Familie und seinen Weggefährten

Ringsheims Bürgermeister Heinrich Dixa hat heute, Montag, seinen letzten Arbeitstag. Am Freitagabend wurde er feierlich verabschiedet. Zum Dank für die Verdienste seiner 32-jährigen Amtszeit bekam er die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Ringsheim. Nach einem Trompetensolo von Moderator Helmut Dold und der musikalischen Eröffnung durch den Spielmannszug Ringsheim begrüßte Bürgermeister-Stellvertreter Martin Weber die Gäste, unter denen sich neben einigen Amtskollegen Dixas auch zwei ehemalige Landräte, Bundestags-, Landtagsabgeordnete sowie der ehemalige Minister Helmut Rau befanden.

"Ihnen steht ein Übergang bevor", erklärte die Leiterin des Kindergartens Ringsheim, Nicole Faas, dem scheidenden Rathauschef. Die Kindergartenkinder gaben ihm Tipps, wie dieser gelingen könne.

Die drei Pfarrer Patric Gleichauf, Oliver Wehrstein und Michael Gartner segneten den scheidenden Bürgermeister und dankten ihm für die Unterstützung. So sagte etwa Wehrstein, dass Dixa bei seinen Entscheidungen immer besonnen das Wohl der Bürger im Blick gehabt habe. Sei es bei der ökumenischen Einweihung des Rathauses gewesen oder bei dem Seniorenzentrum, das Dixa in die Ortsmitte gebaut und dadurch Menschlichkeit und Respekt vor dem Alter bewiesen habe.

Einen beeindruckenden musikalischen Auftritt lieferten die Schüler der Karl-Person-Schule, als sie "Sieh auf deinen Weg" ("Vois Sur Ton Chemin") auf Deutsch und Französisch sangen. Rektor Alexander Brucher dankte Dixa dafür, dass er es Brucher ermöglicht habe, "pädagogische Arbeit leisten zu können, ohne sich einschränken zu müssen".

Lob für vielfältiges Engagement

Anschließend folgten die Glückwünsche der politischen Wegbegleiter. Nikolas Stoermer, stellvertretender Landrat und Erster Landesbeamter, erklärte humorvoll, dass nicht nur drei erfolgreiche Wiederwahlen zeigten, dass Dixa seine Aufgabe als "Bürgermeister, Chef der Verwaltung und politischer Frontman erfolgreich gemeistert hat" und erklärte, dass "Dixa nach drei Jahrzehnten als Bürgermeister einen Platz in den Geschichtsbüchern sicher hat".

Wolfgang G. Müller überbrachte seine guten Wünsche nicht nur als Oberbürgermeister der Stadt Lahr, sondern auch als Vertreter für die Bürgermeister des alten Landkreises Lahr vor. Müller sprach von einer Ära Heinrich Dixa, die nun zu Ende gehe: Dixa habe in 32 Jahren viel geleistet. "Sie haben Ringsheim Ihren Stempel aufgedrückt", erklärte er. "Wenn ein Bürgermeister in einer im Vergleich zum Umland kleinen Gemeinde ist und Großes vorhat, braucht er Verbündete", so der CDU-Bundestagsabgeordneter Peter Weiß. Das, was Dixa wollte, habe er in Zusammenarbeit mit anderen Bürgermeistern erreicht, jüngst etwa das dritte und vierte Gleis auf der Rheintalbahn.

Eva Obergföll vom Vorstandsteam der Narrenzunft und Katja Schleier, Vorsitzende des TuS, lobten in einem kurzen Schauspiel Dixa für seinen Einsatz fürs Gassenfest und andere Veranstaltungen. "Du hast jetzt Zeit für deine Ziele, erfülle dir davon ganz viele", dichtete Martin Weber, der Vorsitzende der IG, und lobte Dixas vielfältiges Engagement in und für die Vereine, seien es etwa Musikkappelle, TuS, Narrenzunft, DRK, Feuerwehr oder der Freundeskreis der französischen Partnerstadt Albigny, dessen Präsident er als Bürgermeister war, gewesen.

Auch Partnerstadt Albigny nahm Abschied

Letzterer nahm im Anschluss mit einer Delegation aus Albigny Abschied, die allerlei Leckereien aus der Partnerstadt mitbrachte. Die Delegation dankte Dixa dafür, einst zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Henri Saint-Pierre die Partnerschaft ins Leben gerufen zu haben.

Nach "Music was my first love", gesungen von Jasmin Nopper und gespielt von der Musikkapelle, hob der Gemeinderat die wichtigsten Punkte aus Dixas Amtszeit hervor (siehe Info). Auch die Gemeindeverwaltung mit ihrem Leiter Jürgen Schwarz dankte ihrem Chef für sein stets offenes Ohr sowie für die respektvolle Zusammenarbeit.

Danach kam es zu einem besonderen Festakt: Heinrich Dixa wurde von Martin Weber die "höchste Auszeichnung zuteil, die die Gemeinde zu vergeben hat": die Ehrenbürgerwürde. Dixa seinerseits dankte allen ehemaligen und aktuellen Gemeinderäten für die gute Zusammenarbeit und dafür, dass Ringsheim nun in jeder Hinsicht gut aufgestellt sei, denn, so erklärte er: "Das schafft einer nicht allein!"

Das Motto von Dixas Abschiedsrede war Dankbarkeit: an seinem Schöpfer, für seine Familie mit den Kindern und Enkelkindern, die auch während er schwer erkrankt war, bei ihm waren; Dixa blickte zurück auf das Erreichte in Ringsheim und erklärte, dass man manchmal Geduld brauche, um Zuschüsse zu bekommen oder etwas zu verwirklichen. Seinem Nachfolger Pascal Weber wünschte er Gesundheit, das Quäntchen Glück, ohne das man keinen Erfolg hat, und Gottes Segen, an dem alles gelegen sei.

 INFO

Verdienste Heinrich Dixas

> Planung und Bau der Kahlenberghalle: 1993 konnte die Kahlenberghalle eingeweiht werden, im Juni 1996 wurde die alte Turn- und Festhalle umgebaut und 1998 als Bürgerhaus eingeweiht.

> Städtepartnerschaft Albigny: Mit Albigny verbindet Ringsheim viele Begegnungen über all die Jahre sowie eine lebendige Partnerschaft.

>  Zuschüsse: Den Neubau der Kirnberghalle, die Sanierung der Grundschule, den Umbau des Bürgerhauses, den Neubau der Kinderkrippe und die Dorfsanierung verwirklichte Dixa.

> Baugebiete: Die Einwohnerzahl Ringsheims hat sich unter Dixa von 2000 auf 2400 vergrößert. 1995 wurde das Baugebiet "Oberer Limbach  I", 2003 "Oberer Limbach II" und 2015 "Johannesgarten" erschlossen.

> Fernwärme: Das Netz "Limbach I" ging 1997 mit 237 Metern, das Netz "Limbach II" mit 1730 Metern in Betrieb. 2012 wurden durch Wärmeneuverteilung unter anderem die Grundschule, die Kita und die Feuerwehr ans Netz angeschlossen.

> Wasserversorgung: Zusammen mit Ettenheim wurden zwei Tiefbrunnen erschlossen, die jährlich eine Million Kubikmeter hochwertiges Trinkwasser fördern. 1998 wurde mit dem Bau des dritten Tiefbrunnens begonnen, für den 2018 alle Genehmigungen vorliegen sollen.

> Autobahntrasse: Im Januar 2016 beschloss der Bundestag die lange geforderte Autobahnparallele durch die Ortenau, für die Dixa seit den 1990ern gekämpft hatte.

> Bahnhof Ringsheim: Die Rheintalbahn wird ein drittes und viertes Gleis bekommen.

> Kinder: Durch den Neubau der Kinderkrippe und den Erhalt der Grundschule als Schulstandort habe Dixa dafür gesorgt, dass sich Kinder in ihrem Heimatort aufs Leben vorbereiten können. Zudem rief Dixa das Ringsheimer Ferienprogramm ins Leben.

> Dorfsanierung: In den 20 Jahren, die die Dorfsanierung gedauert habe, sei es dem Bürgermeister ein Anliegen gewesen, Schönes und Altes zu bewahren und gleichzeitig für die Zukunft fit zu machen.

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