Vor allem mehr Aufenthaltscharakter soll der westliche Teil des Ringsheimer Friedhofs erhalten. Foto: Mutz

Westlicher Bereich soll mehr Flair erhalten. Umsetzung noch 2018

Ringsheim - Aus monoton angeordneten Gräberreihen, die von Rasen und Platten umgeben sind, soll ein Friedhofsgarten mit Flair werden. Modern soll die Westseite auch insofern gestaltet werden, als dass verschiedene Bestattungsformen angeboten werden: So stellt sich aktuell die Planung dar, die Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber und Planer Mario Kappis am Dienstag dem Gemeinderat präsentierten. Das Ziel ist ausgesprochen sportlich – Weber sähe die Umsetzung am liebsten noch dieses Jahr. Den ersten Pflock haben die Gemeinderäte eingeschlagen, sie stimmten den Vorschlägen unisono zu. Der Rathauschef hatte im Vorfeld mit Pfarrer Michael Gartner, Angehörigen und Grabnutzungsberechtigten gesprochen. Ein Teil der Gräber könne vorzeitig aufgelöst werden, drei Grabsteine dürften nach Rücksprache mit Angehörigen versetzt werden. So war der Weg frei für den geplanten Umbau.

Neu sind dabei die Urnengrabformen Urnengarten, Urnenrasengräber, Urnensammelgrab und Sargrasengräber sowie ein gärtnergepflegtes Grabfeld. Ob die Urnenwand auf der linken Seiten im Westen so fortgeführt wird, soll in einer weiteren Beratung geklärt werden, als Alternative werden Urnenstelen angeboten.

150 000 Euro sind im Haushalt eingestellt

Insgesamt wird der Platz optisch aufgewertet. Die vertikalen Linien zur Kirchenwand werden aufgebrochen. Vom rechten Seitenausgang des Kirchenschiffs soll der Blick künftig auf einen Platz fallen, in dem jede Bestattungsform ihren eigenen Raum hat. Am Bestand von ganz links mit Urnenwand schließen nach rechts in Richtung Leichenhalle das Urnengrabfeld, das gärtnergepflegte Urnengrabfeld, Rasengräber und ein Urnengarten an; in letztgenannten können mehrere Urnen in einem eingefassten Rondell bestattet werden, das begrünt wird. Vom Seitenausgang kommend fällt der Blick geradeaus auf die gegenüberliegende Seite, wo das Machleidsche Kreuz und dann nach rechts das Kriegerdenkmal sowie der Obelisk versetzt werden, zwischen den einzelnen Teilen des Denkmalensembles sollen Säulenbäume gepflanzt werden.

Das Kriegerdenkmal "ruht" derzeit im Bauhof, das Machleidsche Kreuz und der Obelisk stehen noch am Haupteingang. Dort liegen Linkerhand des Wegs zum Haupteingang noch drei Gräber ehemaliger Pfarrer, die sollen parallel in einer Reihe zur Leichenhalle versetzt werden. Zusätzlich soll am neuen Liegeplatz der Pfarrgräber weiterer Platz für Ehrengräber freigehalten werden. Die Wege werden gepflastert, Hecken ersetzt, da und dort Sitzbänke aufgestellt und hie und da noch schlanke Bäume gepflanzt.

Vom Vorentwurf waren die Gemeinderäte rundum begeistert, "super" und "toll" lauteten die Kommentare derjenigen, die sich zu Wort meldeten. An einzelnen Punkten gab es aber auch Kritik. Wolfgang Weber etwa wollte mit der Einrichtung von Ehrengräbern "kein Fass aufmachen" und riet dringend davon ab. Der Bürgermeister will sich die Option zumindest offenhalten.

Im Haushalt stehen 150 000 Euro bereit – 100 000 Euro für die Gestaltung der Westseite, 50 000 Euro für die Sanierung des Kriegerdenkmals. Ob die Summe ausreicht, blieb am Dienstag noch offen, laut Kappis ist die Kostenschätzzung "noch nicht ganz in trockenen Tüchern". Jedenfalls gibt es auch künftig einiges zu tun auf dem Friedhof, Bürgermeister Weber nannte da die "Kieswüste" im Osten und die Friedhofsmauer. An den Kosten, die den Taten folgen, werden künftig auch die Bürger beteiligt – in Form von höheren Bestattungsgebühren. Weber: "Auch da müssen wir was tun."