Setzen symbolisch zum Spatenstich an (von links): Manfred Vogt, Leiter des Abwasserzweckverbandes Ettenheim, Planer Martin Schmidt-Bregas und Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber. Foto: Mutz

Spatenstich: Ringsheim investiert 570 000 Euro in Maßnahme

Ringsheim (mut) -  Schon seit mehreren Jahren befasst sich der Ringsheimer Gemeinderat mit der notwendigen Modernisierung des Regenüberlaufbeckens am Pumpwerk II, am Ettenbach auf der Gemarkung Ettenheim. Nun erfolgte der symbolische Spatenstich, in dessen Folge für die Gemeinde Kosten in Höhe von 570 000 Euro entstehen. Mitte des kommenden Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Auch am Pumpwerk I, Nahe der Bahn und am Angelsee gelegen, werden weitere Sanierungskosten anfallen, wie Bürgermeister Pascal Weber betonte. Das Ringsheimer Abwasser und Regenwasser wir als Mischsystem über die beiden Pumpwerke zur Verbandskläranlage in den Kappeler Wald geleitet. Die Vorbehandlung des Mischwassers erfolgt hauptsächlich am bestehenden Überlaufbecken (RÜB) beim Pumpwerk II. Bei Regenereignissen, wie sie derzeit immer häufiger vorkommen, wird die Abwassermenge zur Verbandsanlage gedrosselt, derzeit noch 240 Liter pro Sekunde. Das darüber hinaus anfallende Mischwasser wird derzeit in den Ettenbach entlastet.

Baumaßnahmen haben bereits begonnen

Die Menge des weiterzuleitenden Mischwassers zur Verbandsanlage muss reduziert und zeitlich gestreckt werden, um die Leistungsfähigkeit der Verbandsanlage zu garantieren. Zukünftig dürfen nur noch 60 Liter pro Sekunde abgeführt werden. Bei insgesamt elf RÜB im Verbandsgebiet gerät die Verbandskläranlage an ihre Grenzen, wie Manfred Vogt, Leiter des Abwasserzweckverbands (AZV) Ettenheim, bereits im Dezember 2019 bei einer Verbandssitzung anmahnte. Auch Jasmin Heimburger vom Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz in Offenburg wies damals darauf hin, dass der Zustand der öffentlichen Gewässer zeige, dass die Modernisierung notwendig sei.

Planer und Ingenieur Martin Schmidt-Bregas aus Wiesbaden erläuterte vor Ort die Details der auszuführenden Arbeiten. Die Baumaßnahmen sollen dafür sorgen, dass bei Starkregenereignissen vermehrt Mischwasser im RÜB zurückgehalten und nur ausnahmsweise in den Ettenbach abgeschlagen wird. Ein Siebrechen soll die Schmutzanteile reduzieren. Gleichzeitig wird die Elektro-, Mess- und Regeltechnik auf den neuesten Stand gebracht, wie Schmidt-Bregas erläuterte. "Die Baumaßnahmen sind ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz, haben aber gleichzeitig auch die Gebührenzahler im Blick und wollen die Gebührensteigerungen möglichst gering halten", sagte Ringsheims Bürgermeister. Die Baumaßnahmen der Firma Grafmüller aus Zell am Harmersbach haben bereits begonnen. Mit einem Gläschen Ringsheimer Wein und Kartoffelsuppe wurde das Ereignis vor Ort gefeiert.