Wasserversorgungsverband fasst Beschlüsse Foto: Mutz

Wasserversorgungsverband fasst Beschlüsse

Ringsheim - Der Heuweg von Ringsheim nach Rheinhausen (K 5351) wird, obwohl für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt, immer wieder als angenehme Abkürzung genutzt. Fahrbahnverengungen sollen nun Fußgänger und Radfahrer besser schützen.

Grund für die Maßnahme ist der Bau des dritten Tiefbrunnens auf den Elzwiesen durch den Wasserversorgungsverband Südliche Ortenau (WVV SO) Ringsheim/Ettenheim. Durch den Wegfall der dortigen Wiesenwässerungsflächen wurde eine Ersatzfläche ausgewiesen und inzwischen hergestellt. Als weitere ökologische Maßnahme in Höhe von rund 200 000 Euro wurde vom Regierungspräsidium der Rückbau des Heuwegs angeordnet. In der vergangenen Sitzung des Verbands im Ringsheimer Rathaus wurde von Vertretern des Ingenieurbüros Zink aus Lauf die entsprechende Planung erläutert.

Auf eine Länge von 20 bis 30 Metern werde die bestehende Straße auf eine Breite von 3,45 Metern verengt, sodass eine Nutzung durch landwirtschaftliche Fahrzeuge möglich bleibe. Der Asphaltoberbau werde durch eine wassergebundene Deck- und Tragschicht ersetzt. Beidseits dieser Fläche werde als Tempobremse ein fünf Meter langer Rüttelstreifen auf die Fahrbahn aufgebracht.

Neben der Fahrbahn soll ein kombinierter Geh- und Radweg angelegt und durch Leitbaken von der Fahrban abgetrennt werden. Diese sollen so beschaffen sein, dass sie während der Erntezeit entfernt werden können. Von den drei vorgesehenen Stellen befinden sich zwei auf der Gemarkung Ringsheim und eine auf der Gemarkung Rheinhausen (vor der Einfahrt in das Schutzgebiet).

Investitionen in sichere Wasserversorgung

Das Limit von 200 000 Euro sei bindend, sagte der Verbandsvorsitzende Bürgermeister Pascal Weber aus Ringsheim. Darin seien der Bau, Honorare und Rücklagen für Unterhaltungsmaßnahmen enthalten.

Thomas Ullrich vom Nabu Ettenheim äußerte Bedenken, weil der zwei Meter breite Kombistreifen von Fahrzeugführern als Umfahrung der Rüttelstrecke genutzt werden könne. Die Maßnahmen seien mit der Landwirschaft abgesprochen, sagte Weber. Die Maßnahme stärke gerade das Sicherheitsempfinden von Familien, meinte Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz. Von einem Rückbau wollte man indes nicht sprechen, eher handele es sich um eine verpflichtende Maßnahme als bindende Voraussetzung für die Inbetriebnahme des dritten Tiefbrunnens. Die Verbandsmitglieder stimmten der Maßnahme zu, Ullrich enthielt sich der Stimme.

Der Verband investiert rund weitere 127 000 Euro in die technische Ausrüstung der Wasserversorgung im Süden der Ortenau. Derzeit werden aus zwei Brunnen im Feinschießen rund eine Million Kubikmeter Trinkwasser sowie aus einem Brunnen des Verbands Kappel-Grafenhausen/Rust rund 500 000 Kubikmeter gefördert. Mit Inbetriebnahme des dritten Brunnes West sollen weitere 500 000 Kubikmeter zur Verfügung stehen. Im März 2019 soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

Der WVV Kappel-Grafenhausen/Rust plant indes einen weiteren Brunnen im Verbandsgebiet, um auf längere Sicht vom Nachbarverband Ringsheim/Ettenheim unabhängig zu sein.

Info: Neue Pumpen

Mit neuen Pumpen soll die Förderleistung von 60 Litern pro Sekunde auf 85 Liter erhöht und durch den WVV SO finanziert werden. Die übrigen Anpassungen in der Mischstation, der Bau eines Übergabebauwerks beim Tiefbrunnen Nordwest sowie der Leitungsbau zum Anschluss des Wasserparks sind vom WVV Kappel-Grafenhausen/Rust zu finanzieren.