Sophia II. (Sophia Person, rechts) wurde von Oberzunftmeisterin Eva Obergföll offizielle zur neuen Rämässer-Königin gekrönt. Foto: Mutz

Neue Rämässer-Königin in Ringsheim vorgestellt

Ringsheim (mut) - Zwei Tage lang ist das Ringsheimer Bürgerhaus von den Rämässern "besetzt" gewesen, um jeweils mit einer rund fünfstündigen Unterhaltungsshow das närrische Volk zu begeistern. Mit Spannung wurde die Proklamation der neuen Königin erwartet, ein gut gehütetes Geheimnis bis zum ersten Brauchtumsabend. Sophia II. (Sophia Person) heißt die 19-jährige Ringsheimerin, die direkt neben dem Narrentempel aufgewachsen ist und derzeit ein freiwilliges soziales Jahr im Diakoniekrankenhaus in Freiburg absolviert. Sie übernahm die Krone von Sophia I. (Sophia Höfling).

Der Einmarsch der Zunftmitglieder und die Krönung der Rämässer-Königin wurde vom Spielmannszug unter der Leitung von Frederic Obergföll musikalisch begleitet. Dass sich die neue Königin mit Gesang vorstellte, liegt auf der Hand, kommt sie doch aus einer musikalischen Familie. Nachdem Zeremonienmeister Volker Kern die Bühne freigegeben hatte, ging es Schlag auf Schlag. In gewohnt humoristischen Weise führten Eva-Maria und Hannes Löhrmann und Evelyne Kölble durch das Programm.

Bürgermeister beweist Rhythmusgefühl

Nach dem Hästanz der Rämässer wuselte der "Narrensome" als Dorfkinder unter der Leitung von Melissa Bosch über die Bühne. Tänze bilden einen wesentlichen Teil im Programm, so auch der Gardetanz unter der Leitung von Viktoria Volz und Lena Andlauer. Die Frauen des Boule-Clubs hatten einiges zu bemängeln. Der etwas missglückte Weihnachtsmarkt, das Wirtshaussterben und der hohe Schorle-Preis im neu eröffneten Gasthaus an der Bundesstraße wurden aufs Korn genommen. Die Gruppe "Rämässer-Reloaded" legten den Ort des Handelns in das Seniorenheim. Eine Live-Schalte zu Pfarrer Michael Gartner inbegriffen. Als Spezialgäste, "die der Himmel geschickt hat", wurden Antonia Hugenschmidt und Jeremia Kraus von der Seelsorgeeinheit angekündigt. Bevor die beiden Damen zum Gleitflug über die Dächer der Seelsorgeeinheit starteten, gingen sie mit der Zunft selbst hart ins Gericht, die sie immer wieder mit Nichtbeachtung bestraft hätte. Tosender Applaus war der Dank für einen wunderbaren Auftritt.

Die Althästräger brachten als außergewöhnliches Orchester mit Luftpumpen, Werkzeugkästen und Hupen viel Rhythmus in die Halle. Die Rebwieber und -männer hatten vor allem großen Kummer mit der Schließung des Stammlokals "s’Bahnhöfle". Das Rämässer-Ballett wirbelte dann als bunte, aber hübsche Vogelscheuchen über die Bühne. Nur scheinbar in großer Trauer standen vier Frauen auf der Bühne, die mit Gitarrenbekleidung von Hans-Peter Göppert den Tod ihrer Männer beklagten. Das Männerballett legte als "Boxclub Eintracht Prügel" einen kraftvollen "Knock out" auf die Bretter. Jung, dynamisch und spontan gab sich Bürgermeister Pascal Weber bei den Rämässern, der die Aufforderung zu einem Tänzchen mit dem Männerballett sofort in die Tat umsetzte – tosender Applaus für den Neubürgermeister. Allein sein Erscheinen sorgt für Stimmung, wenn "D’Albert" vom Bauhof, alias Thomas Maurer, die Bühne betritt. Er hatte eine Palette von Witzen im Repertoire.

Wiederum ein Höhepunkt war der Auftritt der "Rämässer Chicks" mit dem Tanz "Marvel Superstars", unter der Leitung von Victoria Volz.