Foto: Grafik Planungsbüro

Ringsheimer Gemeinderat bekommt am Dienstag ersten Entwurf vorgelegt / Kosten noch offen / Kritik ist noch nicht abgeebbt

Ringsheim - Die Planungen für das Ringsheimer Feuerwehrhaus werden konkreter: Der Gemeinderat bekommt bei seiner Sitzung am Dienstag die Entwürfe für das neue Gebäude vorgelegt und soll anschließend über diese abstimmen.

Entscheidung steht noch nicht fest 

Aktuell berät die Feuerwehr noch in kleinen Gruppen über die Planungen und auch der zuständige Ausschuss hat noch nicht final über sie beschlossen. Die Rückmeldungen, die Bürgermeister Pascal Weber aber bislang von der Wehr bekommen hat, seien ausschließlich positiv gewesen, erklärt er gegenüber der LZ.

Bei einer Sondersitzung am 30. Juni hatte der Gemeinderat für die Fläche "Südlich der Kahlenberghalle" als Standort für das neue Feuerwehrhaus gestimmt und das Büro Mathis und Jägle mit den Planungen beauftragt. Bei zwei weiteren Sitzungen am 16. Juli und am 18. August wurde gemeinsam mit dem Architekten Tomas Mathis eine Planung abgestimmt.

Diese sieht ein 47 Meter langes und 15 Meter breites, eingeschossiges Gebäude mit Halle entlang der Südseite der Kahlenberghalle vor. An der Westseite sind vier Garagen für Feuerwehrfahrzeuge inklusive einer kleinen Werkstatt vorgesehen. Im Ostteil des Gebäudes sollen die Umkleide- und Sanitärräume, der Funkraum, ein Kommandantenbüro, ein Schulungsraum und Jugendräume sowie Lager- und Nebenräume zu finden sein.

Mehr als 200.000 Euro könnten gefördert werden 

Die Kosten für das Gebäude stehen noch nicht fest. "Sie hängen noch von der Detaillierung der Planung ab, die in den kommenden Wochen erarbeitet werden soll", heißt es aus dem Rathaus. Was jedoch schon feststeht, ist eine mögliche Fördersumme. Im Februar soll beim Land ein Antrag auf Förderung aus dem Zuschussprogramm "Zuwendung Feuerwehrwesen" gestellt werden. Die dort mögliche Förderung beträgt 230.000 Euro. "Bei der Planung haben wir uns an die Minimalvorgaben der DIN-Norm für Feuerwehrhäuser gehalten", erklärt der Rathauschef und betont: "Wir haben nichts größer geplant, als wir müssten."

Der Standort des Feuerwehrhauses war in Ringsheim nicht ohne Kritik geblieben. Erst vergangene Woche hatte Joachim Pfeffer angekündigt, jetzt doch ein Bürgerbegehren gegen das Feuerwehrhaus zu starten (wir berichteten). "Jetzt eine Rolle rückwärts zu machen, wäre schwierig und mit großen Kosten verbunden. Das hätte dann der Initiator zu verantworten", sagt Weber dazu. Eine Aussage, die wiederum Pfeffer nicht auf sich sitzen lassen will. Er kündigte am Mittwoch gegenüber der LZ an, in einem offenen Brief vom Bürgermeister eine Aufstellung der bisherigen Kosten zu fordern.

Nach Diskussionen folgt die Planung 

Die Machbarkeitsstudie habe 20.000 Euro gekostet, erklärte Weber auf Nachfrage. Dazu kämen unzählige Arbeitsstunden aller Beteiligten und die in Auftrag gegebenen Planungen der Leistungsphasen eins bis vier, die am Dienstag vorgestellt werden. "Als wir mit den Planungen begonnen hatten, hatte Herr Pfeffer Abstand genommen, von seinem Vorhaben, ein Bürgerbegehren zu initiieren", erklärt der Bürgermeister und betont: "Wir haben uns zwei Jahre lang vorbereitet, mit den Verantwortlichen gesprochen, uns verschiedene Standorte angesehen und zwei Bürgerinformationsveranstaltungen organisiert. Wir haben lange und breit diskutiert, jetzt müssen wir auch mal planen."

Weber sagt, dass die Feuerwehr kein Gebäude entgegen den Willen der Anwohner errichten wolle. Auch die Gemeinde habe immer wieder das Gespräch mit den Anwohnern gesucht. So habe ein größeres Treffen stattgefunden, bei dem unter anderem vereinbart worden sei, dass zwei Vertreter der Anwohnerschaft in der Baukommission "Feuerwehrhaus" mitarbeiten. Auf deren Anregungen hin war etwa kein Aufenthaltsraum in Richtung des Graswegs geplant worden, stattdessen sollen sich dort Lagerräume befinden. Auch die Parkplatzsituation vor dem Feuerwehrhaus sei geprüft worden.

Bahnhalt soll umbenannt werden 

Zudem habe Ende August auch auf Wunsch der Anwohner eine Feuerwehrübung an der Kahlenberghalle stattgefunden, bei der nochmals die Geräuschauswirkungen im Bereich "Grasweg" im Vordergrund standen und diskutiert wurden. "Die Planungen fürs Feuerwehrhaus sind weit gediehen, unsere Entwürfe konkret", betont Weber.

Der Gemeinderat Ringsheim tagt am Dienstag, 15. September, ab 19 Uhr im Bürgerhaus. Dabei wird auch über einen möglichen Antrag bei der Bahn für eine Umbenennung des Bahnhalts "Ringsheim" in "Ringsheim / Europa-Park" diskutiert. Die Gemeinde verspricht sich davon, dass der neue Name mehr Touristen animieren könnte, den Europa-Park mit Bahn und Bus anstatt mit dem Auto zu besuchen.

Europa-Park-Bahnhof könnte mehr Gäste locken 

Gleichzeitig würde bekräftigt, dass es sich beim Bahnhalt Ringsheim um den entscheidenden Halt für den Park handle. Das könne mehr Übernachtungsgäste nach Ringsheim locken und zudem Anreiz für den Europa-Park bieten, sich für die Aufwertung des Bahnhofs zu engagieren. Nicht zuletzt hat man auch die Hoffnung, dass der Haltepunkt eine stärkere Bedeutung innerhalb der DB Netzstruktur bekomme und somit langfristig von mehr Zügen angefahren werde.

Weitere Themen der Gemeinderatssitzung sind unter anderem der Neubau des Bauhofs, der Bebauungsplan "Leimenfeld 3.0", die Beschaffung von digitalen Endgeräten für die Karl-Person-Schule sowie ein Wiederholungsantrag für die städtebauliche Erneuerung für den Bereich "Ortsmitte Nord".