Abfallbehandlung: Zweckverband informiert Mitglieder über geplantes Projekt / BUND-Chef hat keine Bedenken

Ringsheim (mut). Der Vorsitzende des Zweckverbands Abfallbehandlung Kahlenberg (ZAK), Landrat Frank Scherer, hat die Verbandsmitglieder am Montag über die geplante Verbrennungsanlage und die Infoveranstaltung dazu informiert. Scherer verwies darauf, dass es zur Projektentwicklung gehöre, zunächst die Finanzierung und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären.

Die realen Betriebswerte bei Stickoxiden lägen weit unter dem Grenzwert, betonte ZAK-Geschäftsführer Georg Gibis wiederholt. Der Lärm im direkten Umfeld der Anlage entspreche einem leisen Rauschen. Den Schutz von Natur und Umwelt werde man im hochwertigen FFH-Gebiet auf dem Kahlenberg berücksichtigen. Unangenehme Gerüche würden in der neuen Anlage nicht entstehen, betonte Gibis. Schon eher aus der Altdeponie, da müsse man noch besser werden, ebenso bei der Verkehrsbelastung in Ringsheim und Herbolzheim. Technisch werde man die neue Anlage "einwandfrei hinkriegen", sagte Gibis. "Wir übererfüllen alle Standards", der ZAK zeige Verantwortung für Mensch und Umwelt, so Scherer.

Auch Axel Mayer vom BUND sprach von einer Erfolgsgeschichte. Er erinnerte an die Zeit vor 30 Jahren, als es gegen die Deponie Demos auf dem Kahlenberg gegeben habe. Heute seien Ängste an dieser Stelle unbegründet. Ähnlich sah es Georg Binkert aus Herbolzheim, mit der Anlage direkt an der Gemarkungs- und Kreisgrenze könne er gut leben. "Man muss den Bürgern noch mehr deutlich machen, worum es wirklich geht." Viele Details würden die Menschen nicht richtig verstehen, betonte Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz, aber Befürchtungen könne man nie komplett ausräumen.

Er habe bei der Info-Veranstaltung Vertrauen verspürt, lobte Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber, dennoch bleibe ein Stück Skepsis bei den Bürgern. Weber erinnerte an das Positionspapier der Gemeinde, stellte aber auch fest, dass die hochwertigen Brennstoffe auch Kunststoffe enthalten. Eine mögliche Klärschlammverbrennung lehne er ab, sagte Weber. Die neue Anlage könne zu einer Erfolgsgeschichte werden, zeigte sich Ringsheims Bürgermeister optimistisch.

Eine Referenzanlage gäbe es nicht, da man schließlich etwas komplett Neues plane, erklärte Gibis auf entsprechende Nachfrage. Wie bereits bei der Bürgerinformation durfte sich der Projektmanager auch bei der Verbandsversammlung großes Lob für seine fachliche Kompetenz freuen, was in den Lobes- und Dankesworten vom Verbandsvorsitzenden, Ortenaus Landrat Frank Scherer, zum Ausdruck kam. Die Powerpoint-Präsentation der Infoveranstaltung im Bürgerhaus wird auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht, ein weiterer Schritt in Richtung Transparenz.