"Tut was, bevor was passiert": Diejenigen, die vor vier Jahren mehr Sicherheit beim Überqueren der alten B 3 in Ringsheim gefordert haben, haben ihre Grundschulzeit längst hinter sich gebracht. Ihr Anliegen hat an Aktualität jedoch nichts verloren. Archivfoto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Verkehr: Landratsamt verspricht Ringsheim Schilder und Fahrbahnmarkierungen

Eine Ampel wird es nicht, auch für einen Zebrastreifen reicht es (noch) nicht. Doch zeitnah soll es in Ringsheim Verbesserungen an der Querungshilfe über die alte B 3 geben. Bürgermeister und Schulleiter zeigen sich "mit der Entwicklung zufrieden".

Ringsheim. Jeden Morgen stehen junge Fußgänger und Radfahrer aus dem Baugebiet Limbach – von denen es dort viele gibt – vor der Wahl: direkt, aber wenig geschützt vor dem motorisierten Verkehr über die Straße gehen oder den Umweg über die Fußgängerampel beim Bürgerhaus nehmen. Das Schulweg-Dilemma ist seit nunmehr fast 25 Jahren Thema im Ort.

Ein lauter Ruf nach mehr Sicherheit erklang zuletzt 2014, als Grundschüler im Beisein ihrer Eltern und Schulleitung dem Gemeinderat eine Unterschriftenliste überreichten. Ihre Forderung: auf Höhe Heuberg- und Kahlenbergstraße eine Ampel installieren oder zumindest einen Zebrastreifen auf den Asphalt pinseln. Damals hatten sich die Kinder nur bedingt den richtigen Adressaten ausgesucht. Die alte B 3 wurde nach Inbetriebnahme der Ortsumgehung zu einer Kreisstraße umgewidmet, liegt also im Verantwortungsbereich des Landratsamts.

Dort wurde man in den Vergangenheit nicht müde zu betonen, dass weder Ampel noch Zebrastreifen eine Chance auf Umsetzung hätten. Diese vermittelten nur den Schein, sicherer zu sein als die Mittelinsel, die es an besagter Stelle bereits gibt. So müssten Kinder nicht die gesamte Fahrbahn überqueren, lernten aber gleichzeitig, mit den Gefahren des Straßenverkehrs umzugehen. Eine Argumentation, an der sich bis heute nichts geändert hat, wie Rathauschef Pascal Weber gegenüber unserer Zeitung berichtet. Dennoch hat Offenburg nun ein Entgegenkommen signalisiert.

Bei einer Verkehrsschau (siehe Info) hat sich der Bürgermeister das Versprechen abgeholt, dass die neuralgische Stelle mit Hinweisschildern "Schulweg kreuzt" versehen und als Ergänzung Symbole (Kinder im Dreieck) auf die Fahrbahn aufgebracht werden. "Das ist ein Schritt nach vorne", sagt Weber. "Dafür haben wir gekämpft."

Ein Zebrastreifen oder gar eine Ampel seien für die Straßenverkehrsbehörde indes nach wie vor "leider kein Thema". Vor allem für eine Ampel fehle es am nötigen Verkehrsaufkommen, berichtet Weber von den Gesprächen mit den Amtsvertretern: "Da sind die Zahlen auf der alten B 3 momentan wohl zu niedrig." Dennoch verspricht er dranzubleiben: "Wir werden immer wieder nachhaken." Die nun zugesagten Verbesserungen sollen zeitnah umgesetzt werden. Weber: "Hoffentlich in den kommenden Monaten."

Daran wäre auch dem Rektor der Karl-Person-Schule gelegen, der von unserer Zeitung von den Plänen erfuhr. "Das sind gute Nachrichten", sagt Alexander Brucher. Das Baugebiet Limbach sei nach wie vor "eines unserer Haupteinzugsgebiete". Dass das Drängen der Eltern auf mehr Sicherheit für ihre Kinder etwas leiser geworden sei, führt der Schulleiter auf die mobile Geschwindigkeitsanzeige zurück, die seit einiger Zeit am Ortseingang steht: "Das ist schon eine deutliche Verbesserung." Und: "Man sieht, dass die Gemeinde tut, was sie kann, um den Schulweg sicherer zu machen."