Ringsheim - Nicht heute oder morgen, aber definitiv: Das Ringsheimer DRK wird es künftig nicht mehr als eigenständigen Ortsverein geben. Geplant ist ein Zusammenschluss mit Ettenheim.

Eine Auflösung des Ringsheimer Ortsvereins, wie sie in den vergangenen Tagen gerüchteweise die Runde machte, schloss der Lahrer Kreisgeschäftsführer Joachim Hurst am Montag im Gespräch mit der Lahrer Zeitung aus: "Wir machen den Ortsverein nicht dicht, das steht fest." Sicher sei aber, dass der Kreisverband in absehbarer Zeit nicht mehr über 14, sondern nur noch über 13 Ortsvereine verfügen wird. "Angedacht ist eine Verschmelzung von Ringsheim mit Ettenheim", gibt Hurst Einblicke in die strukturellen Überlegungen für die Zukunft.

Nicht richtig ist laut Hurst zudem, dass – wie teilweise kolportiert – Ettenheim bereits die Ringsheimer Geschicke leitet: "Wir stellen uns auf einen langwierigen Prozess ein, der nicht von heute auf morgen über die Bühne geht." Für eine Verschmelzung bedürfe es neben dem Segen der Mitglieder der beiden Ortsvereine auch einen entsprechenden Vertrag. "Der Notar hat uns signalisiert, dass er in den nächsten drei Monaten keinen Termin frei hat", sagt Hurst. So lange würden "definitiv" keine Fakten geschaffen.

Dass es für Ringsheim nicht mehr alleine weitergeht, sei einer schon länger währenden Personalnot geschuldet, erklärt Hurst. Zwar verfügt der Ortsverein über einen beachtlichen Stamm von passiven Mitgliedern (rund 200), allerdings nur noch über eine Handvoll Aktiver. Aus dieser Gruppe sei es nicht gelungen, einen Nachfolger für Christian Polkläser zu akquirieren. Der bisherige Vorsitzende werde sein Amt nach gut fünf Jahren abgeben. Dadurch verfüge der Vorstand nur noch über zwei Mitglieder, was laut Satzung zu wenig ist.

Bei der ordentlichen Hauptversammlung am 21. Februar will Hurst selbst interimsweise den Chefposten des Ringsheimer DRK übernehmen, "damit wir uns in Ruhe auf die Zusammenführung vorbereiten können". Den Verantwortlichen stünde in den nächsten Wochen und Monaten viel Arbeit ins Haus, erklärt der Kreisgeschäftsführer. Von einer Bestandsaufnahme bis zum Kassensturz müsse "alles penibel aufgearbeitet" werden. Hurst: "Juristisch gesehen ist eine Zusammenführung von Vereinen genauso kompliziert wie die von zwei AGs. Wenn nicht alles sauber ist, kriegen wir spätestens vor dem Registergericht Probleme."

Derzeit liegen die Aktivitäten des Ringsheimer Ortsvereins auf Eis. Einen Blutspendetermin Ende Januar im Bürgerhaus hatte das DRK Ettenheim organisiert. Dennoch ist Hurst wichtig zu betonen, dass das Rote Kreuz nicht aus Ringsheim verschwinden soll: "Das wollen wir in jedem Fall verhindern" – was auch im Sinne von Pascal Weber wäre, wie der Bürgermeister auf LZ-Nachfrage erklärt: "Natürlich ist es für uns wichtig, eine Rettungsorganisation im Ort zu haben."

Mit oder ohne?

Bekanntlich sucht man in Ringsheim seit Langem nach einem Standort für ein neues Feuerwehrgerätehaus. Die Ergebnisse des eigens dafür eingesetzten Bauausschusses sollen laut Rathauschef Weber "bei einer der nächsten Gemeinderatssitzungen" präsentiert werden. Ursprünglich war geplant, dass in dem Gebäude auch das DRK unterkommt. "Das Rote Kreuz ist bei den Gesprächen weiter integriert", so Weber. Allerdings sei es angesichts des Umbruchs "schwierig, fest mit dem Ortsverein zu planen". Für DRK-Kreisverbandschef Hurst ist das Thema Gerätehaus aktuell nicht konkret: "Mit uns wurden noch keine Gespräche darüber geführt."