Mit viel Eifer pflanzen Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Ringsheim mehr als 1000 Stileichen im Niederwald. Foto: Mutz

Ringsheim - Bürgermeister Pascal Weber war selbst überrascht, als am vergangenen Samstagvormittag rund 70 Ringsheimer Bürgerinnen und Bürger, knapp die Hälfte unter ihnen Kinder und Jugendliche, mit Schaufel und Spaten im Niederwald mit ihm mehr als 1.000 Stieleichen auf einer gerodeten Fläche an der Ringsheimer Waldhütte pflanzten. Auch drei Stechplamen, Baum des Jahres 2021, wurden mit großer Symbolkraft eingepflanzt.

Im Rahmen des klimagerechten Waldumbaus wurden zuvor rund zwei Hektar Douglasien-Bestand gerodet, da die Bäume im Niederwald dem Klimawandel auf Dauer nicht standhalten werden und so ein Umbau erfolgen soll. Für diese Maßnahmen gäbe es zudem noch eine Menge Ökopunkte, wie der Bürgermeister betonte. Stieleichen kommen mit extremen Standortsituationen besser zurecht als andere Baumarten und gewinnen waldbaulich an Bedeutung, war von Förster Lothar Bellert zu hören.

Aktion im vergangenen Jahr abgesagt

Der Erhalt und die Weiterentwicklung des Waldes ist im Zeichen des Klimawandels für die Ringsheimer von großem Interesse. Das gesamte Waldgebiet umfasst eine Fläche von rund 407 Hektar. Die größte Fläche mit 282 Hektar befindet sich im Bergwald. Die restlichen 125 Hektar sind im Niederwald an der Autobahn. Bereits im vergangenen Jahr sollte die Pflanzaktion starten, konnte dann aber coronabedingt nicht stattfinden.

Laut Bürgermeister Weber und Förster Bellert verfolgt die Gemeinde das Ziel, bis zum Gemeindejubiläum 2026 für jeden Ringsheimer Bürger einen Baum, also insgesamt 2500 Bäume, zu pflanzen. Dies soll sowohl durch Pflanzungen auf privaten Grundstücken, im öffentlichen Grün, sowie mit Waldpflanzaktionen erreicht werden.

Mit besonderem Eifer waren am Samstagvormittag vor allem die Kinder dabei, ausgerüstet mit Spaten, um den zum Teil durchnässten und verdichteten Boden für die Stieleichen vorzubereiten. Nach getaner Arbeit besetzten die Kleinsten den Wald als großen Spielplatz und ließen ihren kreativen Ideen mit dem was der Wald hergibt freien Lauf. Für Weber war es wichtig, dass viele Kinder an der Aktion teilnehmen, um sie für die Bedeutung des Waldes für Mensch und Umwelt zu sensibilisieren.

Bevor es jedoch ans Werk ging, lauschten die Teilnehmer nach der Begrüßung durch den Bürgermeister aufmerksam Förster Bellert, der Handlungsanweisungen für die Einpflanzung der kleinen Baumsprösslinge gab – mit dem dezenten Hinweis, dass er ein Auge auf die richtige Ausführung haben werde. Die Drohung erwies sich indes als unbegründet, denn nach vierstündiger Aktion standen alle Jungstileichen, geschützt durch Schutzmanschetten und Holzstab, mehr oder weniger in Reih und Glied. Als Lohn für die doch schweißtreibende Arbeit gab es für alle Helferinnen und Helfer bei Lagerfeuerromantik ein Vesper mit Getränken, das die Gemeinde spendierte.