Die Ringsheimer Bürger zeigten großes Interesse an der Arbeit der Feuerwehr. Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Übung: Kameraden müssen Brand im Weingut bekämpfen / Lob vom Kommandanten

Ringsheim. Die Jahreshauptübung der Ringsheimer Feuerwehr hat gezeigt, dass die Männer und Frauen der Wehr sowohl technisch als auch taktisch gut gerüstet und ausgebildet sind.

Das angenommene Szenario der Übung ging von einem Brand in einem großen Ringsheimer Weingut aus. Unterstützung kam von der Ettenheimer Wehr mit der Drehleiter sowie einem Einsatztrupp, der eine 600 Meter lange Schlauchleitung vom nahegelegenen Baggersee zum Übungsobjekt errichtete. Rund 100 Zuschauer verfolgten die rund einstündige Übung, über deren Verlauf Pressesprecher Volker Kern ständig informierte. Die Zusammenarbeit mit dem DRK konnte nicht geübt werden, da dessen Kräfte beim Martinimarkt in Ettenheim gebunden waren.

"Übungsziel erreicht", stellte Kommandant Christian Feist bei der kurzen Besprechung mit den eingesetzten Kräften im Tennisheim fest. Die Übungsannahme von Frank Biehler ging von einem durch Schweißarbeiten ausgelösten Brand in einer Werkstatthalle des Anwesens aus. Erste Löschversuche der Eigentümer misslangen, weshalb ein Notruf abgesetzt wurde. Im Vordergrund stand zunächst die Rettung von zwei Personen aus dem verrauchten Gebäude sowie die gleichzeitige Brandbekämpfung. Beides gelang. Die verletzten Personen konnten geborgen werden, durch eine sogenannte Überdruckbelüftung (Ventilator) wurde die Werkshalle vom Brandrauch freigehalten.

Ringsheimer Wehr ist gut aufgestellt

Da im offenen Gelände das Löschwasser aus nur einem Hydranten nicht ausreichen würde, sorgten Kräfte aus Ettenheim innerhalb von 20 Minuten mittels einer Tauchpumpe und einer 600 Meter langen Schlauchleitung vom nahegelegenen Baggersee für weiteres Löschwasser, um das inzwischen in Vollbrand stehende Dachgeschoss des Gebäudes von mehreren Seiten und über die Drehleiter von oben zu bekämpfen. Die Kräfte agierten dabei sehr besonnen und professionell. Die Jugendfeuerwehr war für die Verkehrssicherung zuständig.

Rund 10 000 Feuerwehrleute sind im Ortenaukreis tätig, informierte Pressesprecher Kern am Rande der Übung. Davon sind 5600 aktive Wehrleute, darunter lediglich 260 Feuerwehrfrauen. Eine Kommandantin gibt es noch nicht, so Kern. Die Ringsheimer Wehr ist mit 43 aktiven Männern und zwei Frauen gut aufgestellt. Durch eine seit Jahren gute Nachwuchsarbeit sind heute 15 Jungen und Mädchen in der Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr in Ringsheim.

2019 waren die Einsatzkräfte über ihr übliches Maß hinaus gefordert gewesen: Sie hatten gleich zwei Großbränden und einen Schwelbrand bekämpfen müssen. Bei der Übung am Samstag hatte sich das große Anwesen mit freistehenden Wohn- und Betriebsgebäuden sowie großzügigen Freiflächen beim taktischen Vorgehen der Feuerwehr als großer Vorteil erwiesen. Bei den zwei Vollbränden 2019 im dicht bebauten Ringsheimer Ortskern ging es damals hingegen wesentlich enger zu.