Schön eingedreht: Lukas Glunk (mit Ball) erzielte neun Tore für die SG Gutach/Wolfach gegen Ringsheim. Foto: Bayer Foto: Lahrer Zeitung

Handball: In der Landesliga Süd bringt der TuS seine Führung in Gutach nicht über die Zeit / Herbolzheim gelingt vierter Sieg in Folge

Der TuS Oberhausenprofitiert vom Patzer der SG Gutach/Wolfach gegen Ringsheim und festigt mit einem souveränen 29:24 in Ehingen Platz zwei. Ringsheim vergibt eine Vier-Tore-Führung in fünf Minuten. Der TVH bleibt das Team der Stunde.

(red/tom). SG Gutach/Wolfach – TuS Ringsheim 32:32 (11:16). Enttäuschung herrschte am Ende spannender 60 Minuten auf beiden Seiten vor. Die Gäste beherrschten den Tabellenzweiten phasenweise bei einer richtig starken Vorstellung, doch die Schwarzwälder kamen beizeiten zurück und glichen wenige Sekunden vor Schluss durch Jerome Ressel aus. Der TuS hatte nochmal Anspiel. Timo Grafmüller wurde klar gefoult und der Schiedsrichter gab Siebenmeter. Dieser wurde aber umgehend wieder aufgehoben, weil der andere Schiri anzeigte, dass die Zeit bereits abgelaufen sei. "Ein schwaches Spiel unserer Herren", bescheinigten die SG-Coaches Oliver Kronenwitter und Martin Wöhrle den favorisierten Gastgebern zum glücklichen Zähler. Kommende Woche müsse gegen die HU Freiburg unbedingt eine Leistungssteigerung her. Mit Tempowechseln, einer flüssigen Verlagerung des Spiels über die Außen sowie einem kaltblütigen Abschluss konnten sich die Gäste ab 5:8 (12.) über 6:11 (15.) und 10:16 (27.) bis zur Pause sicher absetzen. Die SG fand keine Mittel gegen das Ringsheimer Tempo, konnte auch ihre körperliche Robustheit nicht umsetzen. Dass Ringsheim nach dem Seitenwechsel irgendwann Probleme bekommen könnte, war wahrscheinlich. Doch die Mannschaft von Trainer Heiko Rogge kämpfte von der Spitze weg, 21:16 (37.) und 23:20 (42.) bedeuteten nach wie vor die Führung. Doch Gutach/Wolfach war jetzt die präsentere Mannschaft, fing mehr Bälle ab und schoss sich Tor für Tor weiter heran. Nach dem 25:26 (52.) setzte sich der TuS nochmals auf 29:25 (54.) ab. Eine Momentaufnahme, die Kräfte schwanden mehr und mehr, ab dem 30:30 (58.) kam es zum offenen Schlagabtausch. Letztlich teilten sich die Teams die Punkte, gingen im Grunde aber beide als Verlierer vom Feld. TuS: Stöcklin 6/6, G. Kaufmann 5, Stocker 4, S. Kaufmann 4, Grafmüller 3, Kölblin 3, Schlötzer 3, Hildebrand 2, Mix 1, Jägle 1.

TV Ehingen – TuS Oberhausen 24:29 (10:13). Die Hüsemer kamen am Bodensee gut in die Partie, legten immer wieder leicht vor, auch wenn zu viele freie Bälle nicht den Weg ins Tor fanden. So blieben die Gastgeber bis zum 8:8 (23.) dran. Dann schaffte der TuS eine Serie von vier Treffern zum 8:12 (27.), die bis zur Pause verteidigt werden konnte. Oberhausen kehrte konzentriert aus der Kabine zurück. Arnaud Freppel und Clèment Martinez hatten stets die passenden Antworten parat. Überhaupt war die Offensiv-Achse, zu der auch Dominik Köbele und Flavio Zamolo zählten, kaum zu bändigen. So erhöhte der TuS die Schlagzahl, über 14:19 (41.) wuchs der Abstand bis auf 16:23 (46.). Die Schlussphase wurde hektisch, der Ehinger Frust deutete sich in einigen Aktionen an, wobei Oberhausen mit Einsatz dagegenhielt. Ab dem 18:24 (48.) stand rund drei Minuten nicht der Sport im Blickpunkt, die Unparteiischen waren fast ausschließlich damit befasst, Zeitstrafen auszusprechen, insgesamt verhängten sie 26 Strafminuten. Für die Gäste ging es in erster Linie darum, die letzten Minuten erfolgreich über die Bühne zu bekommen und den Sieg nicht mehr zu gefährden. TuS Oberhausen: Freppel 8/1, Köbele 7, Zamolo 5, Heß 4, Martinez 4/1, Stern 1. TV Herbolzheim – HU Freiburg 27:24 (13:13). Mit dem vierten Sieg in Folge bleiben die Gastgeber weiterhin die Mannschaft der Stunde. Die ersten 30 Minuten sahen zumeist die starken Gäste vorne liegen, die ihr Offensivrezept taktisch klug vortrugen. 6:10 (18.) lag der TVH hinten, fing sich aber durch zunehmende defensive Stabilität. Über 11:11 (25.) gelang ein ausgeglichenes Resultat. Die Emotionen waren zum Beginn des zweiten Abschnitts etwas erhöht, vor allem Michael Schiffner, Freiburgs bereits aus alten Kenzinger Tagen bekannter, heißblütiger Torhüter, fing sich gleich eine doppelte Zeitstrafe (33.) ein. Die Folge: Beim 16:16 war Schiffner erneut fällig, die dritte Zeitstrafe bedeutete Rot (40.). Auch Herbolzheim schloss die Partie nicht vollzählig ab, mit Florian Troxler (50./dritte Zeitstrafe) erwischte es ebenso keinen überraschenden Kandidaten. Die Partie war im zweiten Abschnitt durch viele Fehler, aber auch zwei engagiert kämpfende Teams auf Augenhöhe geprägt. Zunächst legten wieder die Gäste zumeist vor, ab dem 22:21 (50.), dem ein parierter Siebenmeter auf der anderen Seite vorausging, rückte der TV mehr in die Vorreiterrolle. Es wäre zu einfach, die Gastgeber-Schlussphase einzig auf die gewiss starke Offensive zu schieben. Doch gerade der Abwehrverbund um Frank Reymann lieferte ebenso zuverlässig ab. Über 25:22 (55.) entledigte sich der TV der nachlassenden HU. TV: N. Pommeranz 9, Knezovic 8/5, Klausmann 3, J. Pommeranz 2, Mokosch 2, Reymann 1, Guth 1, Troxler 1.