"Die Vorteile der Straßenverbindung generell überwiegen für den Gemeinderat deutlich", so Bürgermeister Pascal Weber Foto: Privat

B 3-Umfahrung: Regionale Solidarität zu Nachbargemeinden wichtig / Trassenführung möglichst schonend

Ringsheim - Nach dem "Okay" des Kreistags und der Stadt Lahr spricht sich nun auch Ringsheim für den Bau der B 3-Umfahrung aus. Zugleich appelliert die Gemeinde aber daran, auf eine umweltschonende Trassenführung der Kreisstraße zu achten.

Solidarität mit betroffenen Orten

Die Pläne für den Bau einer neuen Kreisstraße von Ringsheim nach Lahr werden von der Gemeinde Ringsheim weiterhin unterstützt. Das erklärt diese in einer Pressemitteilung. Der Ringsheimer Gemeinderat hat schon 2019 einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die Solidarität mit den betroffenen Orten, insbesondere Kippenheim und Altdorf, eine weitere Entlastungswirkung für die Anwohner an der alten Bundesstraße sowie die Sicherung von bauliche Entwicklungsmöglichkeiten im Norden Ringsheims seien für die Haltung entscheidend.

"Natürlich bedauern auch wir den neuerlichen Flächenverbrauch und die Zerschneidungswirkung. Deshalb steht für uns die Trassenführung zwischen der schon bestehenden Umgehungsstraße in Ringsheim und dem Knoten im Gewerbegebiet DYN A5 aus unserer Sicht noch nicht endgültig fest", erklärt Ringssheims Bürgermeistert Pascal Weber und appelliert bei der konkreten Planung der Trasse die "verkehrlich sinnvollste, eine gleichzeitig möglichst umweltschonende und eine kostenbewusste Streckenführung" zu wählen.

"Dies insbesondere ohne Ansicht der entsprechenden Gemarkung. Die Landwirtschaft und die Umweltschutzverbände sollten vom Kreis dabei mit ins Boot genommen werden. Aber die Vorteile der Straßenverbindung generell überwiegen für den Gemeinderat deutlich", so der Rathaus-Chef.

Attraktivität und Entlastungswirkung deutlich vermindert

Aus Ringsheimer Sicht müsse angesichts der deutlich gestiegenen Gesamtkosten sowie der finanziell derzeit schwierigen Situation aller Kommunen auch nochmals über die Finanzierungsbeteiligung der betroffenen Gemeinden intensiv beraten werden. Gleichzeitig sehe man sich aber insbesondere auch in der regionalen Solidarität für die anderen Orte wie Altdorf, Orschweier, Mahlberg und vor allem Kippenheim.

"Ohne eine Durchgängigkeit der Strecke von Ringsheim bis an die B 415 wird die Attraktivität und Entlastungswirkung deutlich vermindert, weshalb klar sein muss, wer gegen den Anschluss von DYN A5 bis nach Ringsheim ist, ist auch gegen eine funktionierende Kippenheim-Umfahrung", machte Weber deutlich.

Die Bürgermeister der Städte Ettenheim und Mahlberg sowie der Gemeinden Kippenheim und Ringsheim haben bereits im vergangenen Dezember die Pläne des Ortenaukreises für eine neue Kreisstraße in einer gemeinsamen Presseerklärung unterstützt. Daran habe sich aus Sicht Ringsheims nichts verändert.

Nabu kritisiert Trassenführung

In der Kreistagssitzung am 3. November soll über den Trassenverlauf der neuen Kreisstraße entschieden werden. Der Naturschutzbund (Nabu) Ettenheim kritisierte vergangene Woche, dass zu diesem Zeitpunkt die Umweltverträglichkeitsprüfung noch nicht abgeschlossen sei respektive noch nicht vorliege.

Der Verein befürchtet durch die neue Trasse eine Zerstörung des Natur- und Erholungsraums für bedrohte Arten. Der Naturschutzbund hält zumindest den südlichen Teilabschnitt der geplanten Kreisstraße zwischen Ringsheim und dem Ettenheimer Industriegebiet DYN A5 für nicht notwendig.