Der geplante Standort der Toilettenanlage Grafik: Lahrer Zeitung Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Vorhaben der Bahn ist am Dienstag Thema / Toilette soll noch dieses Jahr aufgestellt werden

Die ersehnte Toiletten-Anlage am Ringsheimer Bahnhof ist in Reichweite: Der Gemeinderat soll am kommenden Dienstag einen entsprechenden Bauantrag absegnen. Dann könnte es schnell gehen.

Ringsheim. Vier Meter lang, 2,40 Meter breit und 2,60 Meter hoch – das sind die Maße, die in Ringsheim für Seufzer der Erleichterung sorgen dürften. Diese Dimensionen soll die sogenannte City-WC-Anlage haben, die die Burbacher Firma Bautec westlich der Gleise errichten will. Den Auftrag dazu hat das Unternehmen von der Deutschen Bahn erhalten.

Zeit der Wildpinkler soll vorbei sein

Damit dürfte das jahrelange, zähe Ringen zwischen Gemeinde und Europa-Park auf der einen und der DB auf der anderen Seite ein Ende finden. Obwohl teils Hunderte Europa-Park-Besucher täglich in Ringsheim ankommen, die Gemeinde ein Grundstück zur Verfügung stellte und anbot, gemeinsam mit dem Park für die Unterhaltung des WCs aufzukommen, hatte sich die Bahn lange quergestellt, Geld für einen Klo-Bau lockerzumachen. Die Folge: Zahlreiche Zugreisende erleichterten sich auf den Toiletten des Gasthauses s’Bahnhöfle, nicht wenige im Freien – Letzteres sehr zum Unmut der Anwohner. In jüngster Vergangenheit zeichnete sich nach weiteren Gesprächen der Beteiligten ein Einlenken der Bahn ab (wir berichten), das sich nun in besagtem Bauantrag niederschlägt.

Die Verwaltung steht dem Vorhaben wenig überraschend positiv gegenüber. "Mit der Errichtung der Anlage geht ein langgehegter Wunsch der Gemeinde in Erfüllung", heißt es in der Vorlage für die Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag (ab 19 Uhr im Rathaus). Deshalb wird vorgeschlagen, "das Einvernehmen zu diesem Bauvorhaben zu erteilen".

Das Toilettenhäuschen soll zwischen Pendlerparkplatz und Bahnlinie, gegenüber der Bushaltestelle aufgebaut werden. Das Gebäude beinhaltet eine barriefreie, also behindertgerechte WC-Kabine mit Waschbecken und einen Technikraum. Weil die Anlage fertig geliefert wird, könne sie "in kürzester Zeit montiert und in Betrieb genommen werden", macht die Verwaltung Hoffnung auf eine zügige Umsetzung. Zunächst müssten allerdings ein Fundament errichtet und die Anschlüsse für Wasser, Kanalisation und Strom hergestellt werden.

Ziel sei, erklärte Hauptamtsleiter Jürgen Schwarz am Mittwoch auf LZ-Nachfrage, "dass die Anlage noch dieses Jahr kommt". Die Höhe der Unterhaltungskosten sei mangels Erfahrungswerten schwer abzuschätzen. In der Vergangenheit war von einem Gemeindeanteil von 10 000 Euro jährlich die Rede.

Während man sich in Ringsheim über den Bau einer Toilette am Bahnhof freut, plant die Bahn, wie berichtet, bereits die Verlegung des kompletten Zughalts. Michael Breßmer, Sprecher für das Großprojekt Karlsruhe-Basel, bestätigte auf Nachfrage die Pläne "zur Verlagerung des Haltepunkts nach Norden" im Zuge des Ausbaus der Rheintalbahn. Sie seien bereits dem Gemeinderat vorgestellt worden. Für eine Verlagerung spreche aus Sicht der Bahn unter anderem, "dass der Eingriff in das (Wohn-)Umfeld minimiert wird und die Situation rund um den Veranstaltungsverkehr für die Anwohner verbessert werden könnte". Noch läge jedoch weder eine detaillierte Planung noch eine Entscheidung über die Umsetzung vor, so der Sprecher. Die Streckenarbeiten an der Rheintalbahn sind ab 2028 vorgesehen. mut/fx