Hier, südlich der Kahlenberghalle, könnte das neue Ringsheimer Feuerwehrhaus gebaut werden. Foto: Mutz

Feuerwehrhaus: Laut Planer ließen sich Kosten durch den Einsatz von gebrauchtem Erdaushub um bis zu 175 000 Euro sinken

Ringsheim - Planer Bernhard Keller hat im Auftrag des Gemeinderats die Zahlen anhand aktueller Marktpreise, Erfahrungswerte und unter Berücksichtigung von Bau- und Umweltregelungen sowie in Abstimmung mit dem Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz ermittelt, teilt die Verwaltung mit.

Gebrauchter Erdaushub spart Kosten 

Fazit: "Unsere Untersuchung zeigt dass es möglich ist, gebrauchten Erdaushub von anderen Baustellen für den Unterbau der Zu- und Abfahrt zu verwenden. Gesundheitliche, bauliche und ökologische Gefahren sind ausgeschlossen, das haben wir mit dem zuständigen Landratsamt abgeklärt." Ähnliches Material sei auch bei der Sanierung des Graswegs eingebaut worden und werde derzeit auch beim Bau der neuen Autobahnbrücke verwendet.

Gesamtkosten von 350.000 Euro berechnet 

In der bereits seit Jahresbeginn vorliegenden Machbarkeitsstudie zu einem Feuerwehrhausstandort südlich der Kahlenberghalle wurden für die Zu- und Abfahrtfahrt (Rampe), wie berichtet, Gesamtkosten von 350 000 Euro bei einer Straßenbreite von 7,50 Meter berechnet. Im März wurde aus Reihen des Gemeinderats vorgeschlagen zu untersuchen, ob der nötige Unterbau mit gebrauchtem Erdaushub ausgebildet werden könne und welche Kostenersparnisse dies bei verschiedenen Straßenbreiten bringen würde.

Die jetzt ermittelten Gesamtkosten für die Rampe südlich der Kahlenberghalle inklusive Planung, Baunebenkosten und Bauleitung stellen sich im Detail wie folgt dar:

Straßenbreite 7,50 Meter mit neuem Material, etwa Kies: 350 000 Euro

Straßenbreite 7,50 Meter mit gebrauchtem Erdaushub: 230 000 Euro

Straßenbreite sechs Meter mit gebrauchtem Erdaushub: 196 000 Euro

Straßenbreite 3,50 Meter mit gebrauchtem Erdaushub: 174 000 Euro

Hinzu könnten im Zuge eines möglicherweise neuen Brückenbaus in der Hauptstraße wegen des Ausbaus der Rheintalbahn jeweils Anpassungskosten von rund 55 000 Euro kommen.

Andere Kostenschätzungen im Vergleich

Zum Vergleich, die Kostenschätzungen für Straßenbau an anderen möglichen Standorten:

"Weglänge/B3" (benötigte Straßenbreite vier Meter): inklusive Grunderwerb 218 000 Euro

"Nördlicher Grasweg/Tabakschöpfe" (sechs Meter): 228 000 Euro

"Nördlicher Grasweg/Tabakschöpfe" (7,50 Meter): 273 000 Euro

Berücksichtigt sind bei diesen Angaben laut Verwaltung auch die Kosten für Übungshof/Aufstellfläche unmittelbar vor dem Feuerwehrhaus. Die an allen drei Standorten ebenfalls benötigten Parkplätze seien nicht einkalkuliert worden, weil diese Kosten an allen Standorten ähnlich hoch seien.

Der jetzt vorliegende Kostenvergleich ist laut Bürgermeister Pascal Weber Grundlage für die Standortentscheidung für das neue Feuerwehrhaus, die der Gemeinderat in einer öffentlichen Sondersitzung im Juni treffen soll.

Info: Eine jahrelange Geschichte

Der Feuerwehrhaus-Neubau beschäftigt die Gemeinde Ringsheim schon lange. Zunächst hatte sich der Gemeinderat 2015 für den Standort "Nördlicher Grasweg/Tabakschöpfe" ausgesprochen. Nach Bedenken der Feuerwehr (Einsätze und Verkehr) wurde der Beschluss 2017 aufgehoben. Nach dem Amtsantritt von Bürgermeister Weber wurde eine Baukommission "Feuerwehrhaus" gegründet, die eine neue Entscheidung des Gemeinderates vorbereiten sollte. Bei Feuerwehr und Gemeinderat hat sich der Standort südlich der Kahlenberghalle herauskristallisiert. Dagegen hat sich Widerstand in der Bevölkerung, unter anderem von den Grasweg-Bewohnern, gebildet. Kritisiert wurden etwa die hohen Kosten für den Rampenbau, die Unsicherheit bezüglich des Bahnausbaus sowie befürchtete Verkehrs und Lärmprobleme.