Auf dieser Fläche im Leimenfeld II soll das neue Hotel entstehen. Bauherr ist die Haider Nasser GbR aus Weisweil, die bereits das Hotel Babylon betreibt (im Hintergrund zu sehen). Foto: Mutz

Tourismus: Investor will für 3,5 Millionen Euro im Leimenfeld II bauen / 31 Suiten und türkisches Bad geplant

Ringsheim - Die Betreiber des Hotels Babylon planen in Ringsheim ein weiteres Projekt: In der Herbolzheimer Straße soll eine Edel-Herberge mit 31 Zimmern entstehen – jedes einzelne mehr als 40 Quadratmeter groß. 3,5 Millionen Euro soll der Bau kosten.

Ein entsprechender Bauantrag liegt der Verwaltung seit dem 4. Januar vor. Am kommenden Dienstag haben ihn die Ringsheimer Gemeinderäte auf dem Tisch. Im Rathaus sieht man keinen Grund, dem Vorhaben das Einvernehmen zu versagen. Schließlich würde es sich nahtlos in die bisherige Bebauung einfügen: Der Großteil des Gewerbegebiets Leimenfeld II ist als Sonderfläche Tourismus ausgewiesen. Mit den Hotels Holiday Inn Express, La Toscana und Babylon gibt es im Ringsheimer Westen bereits drei Beherbergungsbetriebe, ein vierter entsteht aktuell in der Mahlberger Straße (wir berichteten).

Der Fünfte, der nun in den Startlöchern steht, kommt nicht überraschend. Im September hatte Bürgermeister Pascal Weber gegenüber der Lahrer Zeitung von "finalen Gesprächen" zum Verkauf des 27,5 Ar großen Grundstücks in der Herbolzheimer Straße, in südlicher Verlängerung des Holiday Inn, berichtet. Zwischenzeitlich ist man sich offensichtlich einig geworden: Auf dem Areal, wo einst ein Windtunnel geplant war, will die Haider Nasser GbR aus Weisweil auf einer Grundfläche von rund 880 Quadratmetern ein "hochwertiges Haus" mit Tiefgarage, Restaurant, Hamam und 31 Zimmern (maximal 124 Betten) bauen. Entsprechende Pläne bestätigte Salwan Nasser, der die GbR mit drei Geschwistern gegründet hat, am Dienstag auf LZ-Nachfrage. Die Auslastung im "Babylon", das die Familie auch betreibt, sei gut, sodass man sich "längere Zeit" mit Expansionsgedanken getragen habe.

Baubeginn könnte schon im April sein

Diese sollen nun umgesetzt werden, und zwar auf hohem Niveau, wie Nasser erklärt: "Die Zimmer im ersten und zweiten Stock sind als Suiten mit jeweils 42 Quadratmetern geplant." Dazu komme im Erdgeschoss ein Restaurant mit fast 300 Quadratmetern, das durch eine 140 Quadratmeter große Gartenwirtschaft ergänzt werden soll. Im nördlichen Teil des Gebäudes wollen die Bauherren ein Hamam, also ein orientalisches Bad, errichten, inklusive Massageräume und Außenschwimmbad auf dem östlichen Teil des Grundstücks.

Laut Nasser werden Restaurant und Bad nicht nur Hotelgästen, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Genügend Stellplätze seien eingeplant: 29 sollen in einer Tiefgarage entstehen, die über den nördlichen Grundstücksteil angefahren werde. Weitere elf Parkplätze gibt es an der Südseite, die insbesondere für Restaurant-Besucher gedacht seien, und vier weitere im Norden, direkt an der Straße. Insgesamt also 44 Stellplätze.

"Wenn alles gut läuft, wollen wir Ende April, Anfang Mai loslegen", sagt Nasser, der mit Baukosten von rund dreieinhalb Millionen Euro rechnet. Eröffnung könnte ein Jahr später. Entstehen sollen "20 bis 25 neue Jobs".

Die Frage, ob das Hotel, das wie das "Babylon" orientalisch angehaucht ist, hauptsächlich Gäste aus dem arabischen Raum anlocken soll, verneint Nasser: "Unser Haus ist für alle offen."

Info: Weitere Flächen für Tourismus

Das Areal, auf dem das neue Hotel entstehen soll, ist eines von drei Einzelgrundstücken zwischen Herbolzheimer, Elz- und Mahlberger Straße – und zwar das kleinste. Letzter Stand bei dem mit 1,46 Hektar mit Abstand größten Grundstück im Süden ist, dass ein Investor aus Freiburg die Fläche gekauft hat und dort neben einem Hotel-Gebäude eine Bungalow-Siedlung errichten will. Auch das 65-Ar-Grundstück in südlicher Verlängerung der Tennisanlage hat vor längerer Zeit den Besitzer gewechselt. Konkrete Pläne des neuen Eigentümers, dem Vernehmen nach ein Investor aus der Nähe von München, sind bislang noch nicht bekannt. Allerdings gehen die Überlegungen wohl auch dort Richtung Hotelbau. Die drei Grundstücke zusammen haben eine Größe von rund 2,4 Hektar, also mehr als ein Drittel des kompletten Gewerbegebiets Leimenfeld II.