Das Plangebiet von "Leimenfeld 3.0" Grafik: LZ Foto: Lahrer Zeitung

Infrastruktur: Ringsheim will Gewerbegbiet erweitern / Produzierende Betriebe im Blick

Schon lange angedacht, jetzt in der Mache: Das Ringsheimer Gewerbegebiet Leimenfeld soll um ein drittes Areal erweitert werden. Es dürfte sich entscheidend von seinen beiden Vorgängern abheben.

Ringsheim. Zu erwarten ist, dass das "Leimenfeld 3.0", wie es im Rathaus genannt wird, vor allem produzierendes Gewerbe nach Ringsheim locken soll. Die Gebiete Leimenfeld I und II sind bekanntlich von Beherbergungsbetrieben dominiert, wofür sich die Verwaltung in der Vergangenheit mehrfach Kritik aus der Bevölkerung hatte anhören müssen. Die Forderung: mehr wertschöpfende Unternehmen ansiedeln.

Bürgermeister Pascal Weber betonte wiederholt, dass die aktuellen Gewerbeflächen von Anbeginn dem Tourismus gewidmet gewesen seien. "Dass zwischen Hotels keine Schmiede passt, ist jedem klar", hatte der Rathauschef vor einem Jahr beim Lesertreff "LZ lädt ein" in Ringsheim gesagt. Künftig werde man darauf achten, "verschiedene Standbeine" zu haben. Dieses Versprechen soll mit dem neuen Gebiet nun wahr gemacht werden.

Wo soll das "Leimenfeld 3.0" entstehen?

Das Plangebiet liegt im Ringsheimer Westen. Es schließt südlich an das Leimenfeld II (Elzstraße) an. Im Osten grenzt es direkt an die neue B 3, im Westen an die Verlängerung der Herbolzheimer Straße.

Wie groß ist das Areal?

Laut Haupt- und Bauamtsleiter Jürgen Schwarz wird das dritte Leimenfeld einmal eine eine Fläche von gut 4,4 Hektar umfassen. Der Gemeinde ist es nach eigenen Angaben gelungen, bereits alle Grundstücke im Plangebiet zu kaufen.

Wie weit ist man bei der Entwicklung?

Vor der Sommerpause hat der Gemeinderat dem Abschluss eines Honorarangebots, eines städtebaulichen Vertrags sowie einer Erschließungsvereinbarung mit der Badenova-Konzept zugestimmt. Das Freiburger Unternehmen wird das Gebiet entwickeln.

Wie geht es jetzt weiter?

Bei seiner Sitzung am kommenden Dienstag (ab 19 Uhr im Rathaus) soll der Gemeinderat die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans beschließen. Anschließend folgt das übliche Prozedere mit Öffentlichkeitsbeteiligung, Prüfung der vorgebrachten Anregungen und Stellungnahmen sowie am Ende der Satzungsbeschluss. Danach kann die Vermarktung der Grundstücke im "Leimenfeld 3.0" beginnen.

Nicht nur beim Gewerbe, sondern auch in Sachen Wohnraum geht es in Ringsheim bekanntlich voran – genauer: an den nördlichen Ortseingang. Westlich der alten B 3, nördlich von Schwarzwald- und westlich von Albigny- und Lessingstraße soll auf einer Fläche von 2,8 Hektar (knapp 10 000 Quadratmeter bebaubar) das "Europafeld I" entstehen. Bereits im Juli hatte Planer Holger Fischer dem Gemeinderat eine erste Skizze vorgelegt. Danach sind fünf Mehrfamilienhäuser, 29 Einzelhäuser und zwölf Reihen-/Doppelhäuser in dem Gebiet vorgesehen. Auch im "Europafeld I" ist die Badenova-Konzept mit der Erschließung beauftragt. Damit diese weiter vorangetrieben werden kann, soll der Gemeinderat am Dienstag einen Umlegungsausschuss bilden. Als bautechnische beziehungsweise beratende Sachverständige sind Planer Fischer und Vermessungsingenieurin Melanie Markstein aus Emmendingen vorgesehen.