Beim Spatenstich fürs neue Außengelände der Firma Simona (von links): Ulrich Theil von Simona, Martin Klomfaß von der Stadt Herbolzheim, René Müller und Thorsten Voss von Simona sowie der Ringsheimer Bürgermeister Pascal Weber und der Herbolzheimer Rathauschef Thomas Gedemer. Foto: Mutz

Spatenstich: Bau für 10 000-Quadratmeter großes Gelände in Herbolzheim kann starten / Gute interkommunale Zusammenarbeit

Ringsheim - "Wir platzen aus allen Nähten", erklärte Thorsten Voss, Werksleiter der Firma Simona in Ringsheim, beim symbolischen Spatenstich zum Bau des dringend notwendigen Außengeländes. Unzählige Kunststoffrohre in allen Dimensionen lagern auf der riesigen bestehenden Außenfläche des Werksgeländes im Süden von Ringsheim. Das neue Gelände von 10 000 Quadratmetern soll zusätzlichen Lagerraum schaffen.

Die Firma Simona ist direkt an der Gemarkungsgrenze zu Herbolzheim angesiedelt. Die Erweiterung befindet sich gänzlich auf Herbolzheimer Gemarkung. Somit waren im Verfahren zwei Gemeinden, Herbolzheim und Ringsheim, sowie zwei Landkreise, Ortenau und Emmendingen, eingebunden.

Keine leichte Aufgabe, wie die beiden Bürgermeister, Thomas Gedemer aus Herbolzheim und Pascal Weber aus Ringsheim, sowie Werksleiter Voss resümierten. Dank guter interkommunaler Zusammenarbeit sei das Verfahren letztendlich aber dennoch relativ schnell vorangekommen. Die Baugenehmigung sei inzwischen erteilt. "Unter Nachbarn hilft man sich", sagte Gedemer, wobei es auch kritische Stimmen im Herbolzheimer Gemeinderat gegeben habe.

Zwei Flaschen Kaiserbergwein, von jeder Winzergemeinde eine, war das schlichte, aber symbolträchtige Geschenk für Werksleiter Voss. Ringsheim selbst muss in diesem Zuge noch zwei Bebauungspläne, Oberfeld und Oberfeld II, ändern. Zugleich böte dies die Chance für Expansionspläne der Firma, die weiter in die Zukunft investieren will, zu berücksichtigen, ergänzte Weber.

Simona stellt thermoplastische Kunststoffprodukte für die chemische Prozessindustrie, die Wasser- und Energieversorgung sowie für Umwelttechnik, Mobilität, Bau und Agrar her. Mit derzeit rund 200 Mitarbeitern ist die Firma der größte Arbeitgeber und Steuerzahler in Ringsheim.

Aktuell werden weitere neue Stellen im Bereich Produktion und Lager geschaffen. In diesem Jahr machen dort elf junge Menschen in sechs unterschiedlichen technischen Berufen eine Ausbildung. Zur Situation des Betriebs sagte Thorsten Voss: "Die Auftragslage bei Simona ist im Moment sehr gut, obwohl natürlich nach wie vor der Umgang mit der Pandemie eine große Herausforderung darstellt. Um die erwähnte sehr gute Auftragslage gut zu bewältigen, sucht Simona in Ringsheim nach wie vor Mitarbeiter im Produktions- und Lagerbereich."

Info

Der Umsatz des gesamten Simona Konzern ist 2020 um 9,9 Prozent auf 389,8 Millionen Euro zurückgegangen (2019: 432,5 Millionen Euro). Alle Regionen weltweit litten unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, heißt es im Geschäftsbericht. 2021 will der Konzern wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.

Das sei im ersten Quartal bereits gelungen. Der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten sei um 13,6 Prozent auf 121,5 Millionen Euro gestiegen (2020: 107,7 Millionen Euro) gestiegen. Vor allem in Europa und Asien konnten deutliche Zuwächse erzielt werden.

"2020 ist für Simona wirtschaftlich besser gelaufen, als unterjährig befürchtet. Wir konnten dank Diversifizierung und globaler Anstrengungen den Umsatzrückgang auf knapp zehn Prozent begrenzen. Auch in 2021 sind wir gut gestartet", bilanziert CEO Matthias Schönberg. jg