Ein Mädchen und sechs Jungs waren in den Pfarrsaal gekommen, um mit Pascal Weber zu diskutieren. Foto: Mutz

Im Gespräch mit Kandidat Pascal Weber

Ringsheim (mut). Sieben Jugendliche sind der Einladung von Bürgermeisterkandidat Pascal Weber zur Diskussion in den katholischen Pfarrsaal gefolgt. Anderthalb Stunden unterhielten sich ein Mädchen und sechs Jungs mit Weber über das Leben in der Gemeinde. Drei der Jugendlichen sind 16 Jahre alt und dürfen damit am Sonntag wählen.

Das Thema Schule war eines der beherrschenden. Die Erweiterung des Betreuungsangebots ist den Jugendlichen wichtig, wie sich herausstellte. Beispielhaft wurde das Angebot des Ettenheimer Gymnasiums mit Mensa, AGs und Hausaufgabenbetreuung angeführt. Moderne Unterrichtsformen erfordern eine moderne Technik. Es gäbe zum Teil noch die Kreidetafel, meinte ein Schüler. In der Grundschule fehle es auch an Lehrpersonal und die Familienklassen seien zu groß, wurde bemängelt. Der Übergang von den Familienklassen zu weiterführenden Schulen mit Frontalunterricht sei nicht einfach, wurde ebenfalls festgestellt. Ein sicherer Schulweg (Übergang Alte B 3) und eine bessere Bus- und Zuganbindung war ein weiterer Wunsch der Jugendlichen.

Dank vieler Vereine sei das Freizeitangebot im Dorf sehr gut, man benötige daher kein Jugendzentrum, war die einhellige Meinung. Leider fehle es oft an qualifizierten Trainern, wurde jedoch bemängelt. Es gäbe gute ortsnahe Sportanlagen, die auch als Treffpunkt für Kinder und Jugendliche genutzt würden.

Das Zusammenleben im Dorf wurde unisono gut bewertet. Es sei Heimat, jeder kenne jeden, man wolle nicht in der Stadt wohnen. Alle Jugendlichen bekannten sich zum Erhalt des Wein- und Gassenfests in der Ortsmitte und fanden damit auch die Zustimmung Webers. Bedauert wurde, dass immer weniger Vereine teilnehmen würden.

Durch Leerstände in der Ortsmitte leide die Attraktivität. Mehr Wohnungen und Sanierungsmaßnahmen seien notwendig, so die Jugendlichen. Das Thema Flüchtlinge überließen die Jugendlichen dem Bürgermeisterbewerber selbst: "Was meinen Sie, Herr Weber?" Die Gemeinde müsse Flüchtlinge aufnehmen, das sei Fakt. Er halte sich zunächst an die Beschlüsse des Gemeinderats. Als zukünftiger Bürgermeister wolle er jedoch Gemeinderat und Bürger zusammenbringen, um gemeinsam nach tragbaren Lösungen zu suchen, Da seien Kompromisse notwendig.