Das Interesse an der Jahresübung der Ringsheimer Feuerwehr war groß. Foto: Masson Foto: Lahrer Zeitung

Jahresübung: Ringsheimer Wehr ist für Ernstfall gerüstet / Mehr als 100 Zuschauer

Ringsheim (mm). Dichter Kunstqualm in einem Wohngebäude, dem ehemaligen "Ochsen", hat am Samstag für ein realistisches Szenario bei der Jahreshauptübung der Ringsheimer Feuerwehr gesorgt. Mehr als 100 Zuschauer verfolgten das Geschehen.

Angenommen war, dass in dem Haus, derzeit auch von Menschen mit Migrationshintergrund bewohnt, durch ein defektes Elektrogerät ein Schwelbrand entstanden war. Wie viele Personen sich noch in dem Gebäude befinden könnten, musste als Erstes geklärt werden. Der Öffentlichkeitsbeauftragte der Wehr, Volker Kern, kommentierte die bilderbuchmäßig ablaufende Rettungs per Lautsprecher. Erst leitete die Besatzung des großen Löschgruppenfahrzeugs LF 16 mit seinen Atemschutzträgern die Personensuche ein, dann sorgte die gleichzeitig angerückte Staffel des Tragkraftspritzenfahrzeugs für die weitere Wasserversorgung aus dem öffentlichen Netz und beteiligte sich an der vorrangigen Personensuche im verqualmten Gebäude, aber auch an den folgenden Löscharbeiten. Weil die Ringsheimer sämtliche ihrer Fahrzeuge zum Einsatz bringen wollte, wurde im Mannschaftstransportwagen mit weiteren Kräften eine Einsatzleitung samt Lagekarte aufgebaut. Dies zur Unterstützung von Arno Person, der sich das Übungsszenario zuvor ausgedacht hatte und jetzt als Einsatzleiter das Geschehen dirigierte, mitsamt seinen Gruppenführern Rolf Tull, Maximilian Feist und Frank Biehler.

Am Ende wurden alle Personen gerettet, eine aus dem Erdgeschossfenster, eine weitere per Steckleiter und Sicherungsleinenknoten aus dem Obergeschoss. "Nebenher" wurde auch der Brand gelöscht, bis es nach einer Dreiviertelstunde hieß: "Einsatzziel erreicht, Wasser halt!"

Bei der anschließenden Manöverkritik im Vereinsheim des Tennisclubs hatte Kommandant Christian Feist nichts am Ablauf auszusetzen. Im Ernstfall hätte man natürlich weitere unterstützende Kräfte aus den Umlandgemeinden angefordert. Doch: "Wir wollten zeigen, was wir auch allein leisten können."

Das bestätigte auch Bürgermeister Pascal Weber. Für die Feuerwehr hat die Gemeinde in diesem Jahr rund 25 000 Euro für neue Schutzkleidungen in die Hand genommen, für neue Helme, Stiefel, Funkgeräte und Handlampen. Außerdem soll in nicht allzu ferner Zukunft ein Ersatz für das betagte Tragkraftspritzenfahrzeug her. Weber kann stolz darauf sein, dass seine 2200 Einwohner zählende Gemeinde im Ortenaukreis überdurchschnittlich da steht – nämlich mit 45 Aktiven und zehn Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr. Letztere hatte übrigens die Straßen- Absperrung mit in die Hand nehmen dürfen.