Die Mitarbeiter der "Integra" aus Lahr kommen gern nach Ringsheim (von links): Enrico Kortmann (Leiter Bauhof Ringsheim), Bernd Breig, Felix Fehrenbach und Monika Fehrenbach (IntegrA) Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

"Integra" fördert Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Kooperation mit der Gemeinde Ringsheim

Von Adelbert Mutz

Ringsheim. Wie die Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt aussehen kann, zeigen die Gemeinde Ringsheim und die gemeinnützige Einrichtung "Integra Lahr". Die Mitarbeiter übernehmen unterschiedliche Aufgaben – beispielsweise die Pflege von Grünanlagen.

Seit 2012 ist die "Integra" (Integratives Arbeiten) in Ringsheim tätig und pflegt in Zusammenarbeit mit dem Ringsheimer Bauhof Grünanlagen. Aber auch an anderen Orten bieten Mitarbeiter mit und ohne Behinderung ihre Dienste an. Die Zusammenarbeit mit der Ringsheimer Gemeinde klappt besonders gut, freut sich die ehrenamtlich tätige Geschäftsführerin Monika Fehrenbach von "Integra Lahr" bei einem Gespräch im Ringsheimer Rathaus.

"Wir sind stolz, sechs Arbeitsplätze geschaffen zu haben, davon drei Mitarbeiter mit geistiger Behinderung. Wir erleben in Ringsheim ein großes soziales Engagement, sowohl von der Verwaltung als auch von der Belegschaft des Bauhofs, die sich immer freuen, unsere Mitarbeiter zu sehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Auch die Bevölkerung spricht unsere Mitarbeiter immer wieder an und versorgt sie mit Getränken und Kaffee." Das sei gelebte Integration auch im Sinne der Menschenrechtskonvention, fügt Fehrenbach an. "Die Leute werden respektiert und integriert", pflichtet der Leiter des Bauhofs, Enrico Kortmann, bei. Man sei froh um jede helfende Hand. Die Erfahrungen der gemeinsamen Arbeit mit Menschen mit Behinderung seien sehr positiv und von gegenseitigem Vertrauen geprägt und getragen. Das Konzept der 1:1 Betreuung – ein Mitarbeiter ohne und ein Mitarbeiter mit Behinderung – habe sich bewährt und komme bei den Kunden sehr gut an, meint Fehrenbach, die "Integra" Lahr im Jahr 2010 gründete.

Die Idee resultierte aus der eigenen Betroffenheit, ihr 24-jähriger Sohn Felix hat das Down-Syndrom. Er ist einer von drei Mitarbeitern mit Behinderung. Zum Team gehören zwei ausgebildete nichtbehinderte Gärtner, die Arbeitsanleitungen geben. Der Zweck des Unternehmens sei die Integration von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Seit Januar 2011 sei man operativ tätig, sagt Fehrenbach. Das Angebot ist vielfältig und beinhaltet zum Beispiel Garten- und Landschaftspflege, Grabpflege und kleine Pflasterarbeiten. "Wir stehen im normalen Wettbewerb", sagt Fehrenbach. Wie andere Firmen erhalte man Zuschüsse für die Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung, aber keine spezielle Förderung. Durch die Stunden in Ringsheim, die sich über das ganze Jahr erstrecken, ergebe sich eine große Planungssicherheit.

Derzeit ist das Zweierteam mit Landschaftsgärtner Bernd Breig und seinem Helfer Felix Fehrenbach bei der Pflege von örtlichen Grünanlagen eingesetzt. Und Felix kommt sehr gern nach Ringsheim, lässt er alle wissen. Die "IntegrA" bietet ihre Arbeitsleistung für Kommunen, Firmen und auch Privatpersonen an. Es habe sich herauskristallisiert, dass Aufträge im Gartenbereich überwiegen, meint Fehrenbach. "Alle Mitarbeiter stehen in einem sozialversicherungsrechtlichen Arbeitsverhältnis und werden nach den gesetzlichen Bestimmungen entlohnt", betont Monika Fehrenbach.