Standortfrage für Feuerwehrgerätehaus soll unter Dixas Nachfolger beantwortet werden

Wo soll das neue Feuerwehrgerätehaus gebaut werden? Eine Frage, die der Gemeinderat am Dienstagabend offen ließ. Die Standortentscheidung soll unter dem Vorsitz des neuen Rathauschefs fallen.

Ringsheim. Der designierte Bürgermeister Pascal Weber hatte am Dienstag die Rolle des Beobachters eingenommen. Gemeinsam mit rund 20 Mitgliedern der Feuerwehr lauschte er einer angeregten Debatte über Für und Wider der möglichen Standorte, die am Ende in seinem ersten "Regierungsauftrag" gipfelte.

Doch der Reihe nach: Wie berichtet, haben sich einige Gemeinderäte auf Wunsch der Wehr dafür ausgesprochen, den bereits 2015 beschlossenen Standort im Grasweg aufzugeben, und stattdessen an die Kahlenberg zu bauen. Ihr Hauptargument: die Verkehrssituation im Grasweg. Wenn’s brennt, könnten sich Feuerwehrfahrzeuge gegenseitig und mit Autos der Anwohner ins Gehege kommen. Einer der Fürsprecher des Baus an der Kahlenberghalle, Martin Weber, erklärte den Sinneswandel überdies damit, "dass wir die Entscheidung vor zwei Jahren noch in der Annahme trafen, dass wir im Grasweg ohne Bebauungsplanänderung auskommen". Jetzt wisse man es besser, der Faktor Zeit sei bei der Standort-Diskussion keiner mehr. Bürgermeister Heinrich Dixa ging damit nicht ganz konform: "Je nachdem, wo gebaut werden soll, sind vier, fünf Jahre sicher nicht zu weit gefasst."

Dennoch erklärte der Noch-Rathauschef, sich für den Standort Grasweg nicht "verkämpfen" zu wollen, und brachte neben der bereits angekündigten dritten Standortalternative (ein kürzlich erworbenes Grundstück an der neuen B 3 im Leimenfeld) eine vierte Variante ins Spiel. Über diese wollte Dixa "jedoch zunächst nicht-öffentlich mit dem Gemeinderat sprechen".

Was folgte, war ein verbaler Schlagabtausch zwischen den konträren Positionen im Rat. Neben der bereits erwähnten Zeitfrage ging es um Kosten, Verkehrsanbindung, Sicherheit und potenzielle Probleme mit den jeweiligen Anwohnern.

Die Debatte, das war allen schnell klar, führte an diesem Abend zu keinem Ergebnis – und wird auf Vorschlag Dixas im kommenden Jahr fortgesetzt: "Dann, wenn mein Nachfolger im Amt ist, der sich bis dahin sicher seine eigenen Gedanken gemacht haben wird." Auch Kommandant Christian Feist, mit dem der Bürgermeister am Morgen noch ein längeres Gespräch geführt habe, sehe da keine Eile.

Ebenso wenig wie ein Großteil des Gemeinderats: Mit sechs zu drei Stimmen (neben Dixa waren Christa Mutz und Manfred Weber dagegen) sprach man sich für die Aufhebung des Beschlusses pro Grasweg aus.

Also alles zurück auf Anfang, und zwar in jeglicher Hinsicht. So hatte Dixa seinen Räten bereits vor der Entscheidung bewusst gemacht: "Der Zuschuss, den uns das Landratsamt für dieses Jahr zugesagt hat, müssen wir sicher zurückgehen lassen, wenn wir woanders bauen." Auch die dem Förderantrag zugrunde liegende Entwurfsplanung müsse neu aufgelegt werden. Dafür habe das beauftragte Architekturbüro Mathis und Jägle der Gemeinde 25 000 Euro in Rechnung gestellt.

INFO

Grasweg wird nicht verlängert

Die Entscheidung, den Beschluss aus dem Jahr 2015 aufzuheben, hat auch Einfluss auf die geplante Sanierung des Graswegs (wir berichteten). Eigentlich war bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag angedacht, die Ingenieurverträge dergestalt anzupassen, dass die Straße um rund 100 bis 150 Meter verlängert wird – bis zum geplanten Standort des Feuerwehrgerätehauses. Doch dies wird mit dem Votum des Gremiums nun hinfällig. Bürgermeister Dixa brachte es auf den Punkt: "Ohne Neubau brauchen wir auch keine Straße." Den entsprechenden Tagesordnungspunkt setzte er folgerichtig ab.