Gemeinderat: Erster Schritt zum "Leimenfeld 3.0" in Ringsheim

Ringsheim. Den Startschuss für ein Industriegebiet, das seinem Namen gerecht werden soll, haben die Ringsheimer Gemeinderäte bei ihrer Sitzung am Dienstagabend geben – in Form des Aufstellungsbeschlusses für das "Leimenfeld 3.0". Demnach folgt das übliche Prozedere mit Beteiligung der Öffentlichkeit und Anhörung von Behörden und Institutionen sowie der anschließenden Prüfung der vorgebrachten Hinweise. Bis alle Schritte abgearbeitet sind, wird es wohl noch gut zwei Jahre dauern. Die Gemeindeverwaltung hofft, die ersten Grundstücke ab 2021 vermarkten zu können.

Das neue Gewerbegebiet schließt sich direkt an das Leimenfeld II (Elzstraße) an. Im Westen grenzt es direkt an die neue B 3, im Osten liegt das "Leimenfeld 3.0" an der Verlängerung der Herbolzheimer Straße. Die Fläche beträgt etwa 4,4 Hektar.

Nachdem im Leimenfeld I und II vor allem Hotels angesiedelt sind, sollen diese im dritten Leimenfeld außen vor bleiben (wir berichteten). Ausdrücklich ist es für Industrie und Gewerbe bestimmt sein. Beherbergungsbetriebe würden sich gerne weiterhin in Ringsheim ansiedeln, nach Angaben von Bürgermeister Pascal Weber liegen fast ein Dutzend entsprechender Anfragen auf dem Tisch. Doch: "Die wollen wir dort nicht." Denn derzeit müsse die Gemeinde Interessenten aus Gewerbe und Handwerk, die Grundstücke suchen, enttäuschen. Jetzt hofft man, dass das Verfahren bis in zwei Jahren abgeschlossen ist, um endlich entsprechende Bauplätze anbieten zu können.

Größere Probleme erwartet der Bürgermeister nicht. Die zwölf Grundstücke im "Leimenfeld 3.0" gehören zwischenzeitlich alle der Gemeinde. Wenn’s gut läuft, könnten Fragen etwa zu Entwässerung und Artenschutz während des Verfahrens im gesteckten Zeitrahmen geklärt werden. Dies sei so üblich, erklärte Weber auf entsprechende Nachfrage von Klaus Weber, der "überrascht" war von der langen Dauer der Entwicklung vom Acker bis zum bebauungsreifen Grundstück. Der Bürgermeister erklärte dies damit, dass etwa 75 Behörden und Institutionen anzuhören seien und man deren Anregungen und Vorschläge auch abarbeiten müsse.

Vor dem Aufstellungsbeschluss am Dienstag war vor der Sommerpause nichtöffentlich entschieden worden, die Badenova-Konzept aus Freiburg als Erschließungsträger ins Boot zu holen. Die Gemeinderäte hatten der Honorarvereinbarung, dem städtebaulichen Vertrag und der Erschließungsvereinbarung zugestimmt.

Den Willen der Verwaltung, das neue Gewerbegebiet für Gewerbe- und Handwerksbetriebe vorzuhalten, begrüßten mehrere Gemeinderäte in ihren Wortmeldungen ausdrücklich. Wolfgang Weber mahnte eine behutsame Entwicklung an und plädierte dafür, die Grundstücke peu á peu zu verkaufen. Es sei wichtig, in den kommenden fünf bis zehn Jahren Bauplätze in der Hand zu haben, betonte der Gemeinderat.