Rund 50 Ringsheimer fanden am Dienstag den Weg ins Bürgerhaus, wo über die Suche nach einem neuen Standort für die Feuerwehr informiert wurde. Hauptsächlich kamen Gemeinderäte, Feuerwehrleute und Anwohner des Graswegs. Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Gerätehaus: Erste Standortentscheidung soll in nächsten Wochen fallen / Interesse unter Ringsheimern gering

Das Interesse der Ringsheimer an der Standortsuche für Feuerwehr und Bauhof ist offensichtlich nicht allzu groß. Rund 50 Frauen und Männer kamen zu einer Infoveranstaltung, überwiegend Wehrleute, Gemeinderäte und Grasweg-Anwohner.

Ringsheim. Mit einem 40-minütigen Einführungsvortrag informierte Bürgermeister Pascal Weber zum derzeitigen Sachstand. Wie berichtet, hat sich der Bauausschuss für einen Neubau südlich der Kahlenberghalle als geeignester, wenn auch schwierigster und vermutlich teuerster Standort ausgesprochen. Vor allem eine notwendige Auffahrrampe auf die Hauptstraße würde viel Geld kosten, eine Machbarkeitsstudie soll darüber Aufschluss geben. Als Alternativen werden die Standorte "Weglänge/B 3" und "Nördlicher Grasweg" empfohlen. Im Grasweg könnte auch relativ schnell der Bauhof entstehen, da diese Flächen der Gemeinde gehören. Eine Alternative für den Bauhof gäbe es im neuen Gewerbegebiet "Leimenfeld III".

Weber erklärte, dass der alte Gemeinderat in den noch drei ausstehenden Sitzungen eine erste Standortentscheidung treffen werde: "Der jetzige Gemeinderat muss Farbe bekennen." Das neue Gremium werde sich besonders mit der finanziellen Machbarkeit auseinandersetzen.

Kommandant Christian Feist bekräftigte noch einmal die Vorteile der Kahlenberghalle aus einsatztaktischer Sicht und fand die Zustimmung der Feuerwehrkollegen.

Doch einige Bürger sahen das Vorhaben der Auffahrrampe auf die Brücke der Hauptstraße als bau- und verkehrstechnisch nicht machbar. Eine Rampe sei ohne die Nutzung privater Flächen nicht möglich, meinte Thomas Maurer. Und wenn die Rampe komme, werde sie vermutlich nur als Feuerwehr-Zu- und -abfahrt zur Verfügung stehen, lautete die Antwort auf die Frage von Eugen Kunzer.

Anwohner des Graswegs sehen die beiden Standorte Grasweg und Kahlenberghalle grundsätzlich kritisch, weil die Verkehrsbelastung durch Sportveranstaltungen und Bauhoffahrzeuge bereits sehr hoch sei. Der Bürgermeister teilte diese Einschätzung nicht. Für Bauhofleiter Matthias Bieber ist der Grasweg der ideale Standort für ein Bauhofgebäude (schnell realisierbar und in der Nähe zu einem Baugeschäft). Zwei Bürger befürworteten eher den Standort Weglänge/B 3, auch wegen der Nähe zur Deponie.

Arno Person, aktiver Feuerwehrmann, wies darauf hin, dass der Standort Kahlenberghalle bei möglichen Großeinsätzen von Bedeutung sei, auch im Hinblick auf die Nutzung der Halle bei Evakuierungen. An die Grasweg-Anwohner gerichtet, meinte er: "Ich habe das Gefühl, ihr möchtet uns nicht." Der Bürgermeister sah dies nicht so, zumal die Feuerwehr großes Ansehen genieße.

Bei der Debatte zum Feuerwehr-Standort kam einmal mehr das Nein des Gemeinderats zur Fernwärme im Grasweg aufs Tapet. Die Ablehnung sei kurzsichtig gewesen, befand Herbert Müller. Bürgermeister Weber verteidigte die Entscheidung erneut mit der Begründung, dass es im Grasweg zu wenig Anschlussnehmer gegeben habe und das Vorhaben somit nicht wirtschaftlich gewesen wäre.