Die geplante Erweiterung der Abfallanlage auf dem Kahlenberg kommt in Ringsheim nicht gut an. Foto: Landratsamt Emmendingen

Weiterhin große Bedenken gegen neue Abfallanlage. Gemeinde holt sich Fachanwalt an die Seite.

Ringsheim - Die Ringsheimer treiben weiter die Pläne des Abfallzweckverbands (ZAK) um, wonach auf dem Kahlenberg eine neue Müllverbrennungsanlage gebaut werden soll. Der Gemeinderat hat sich nun juristische Hilfe geholt.

Dafür hatte Bürgermeister Pascal Weber ausdrücklich das Wort "begleiten" gewählt. Man wolle wissen, was im Verfahren realistisch sei, was die Gemeinde erreichen könne. "Das sind wir unserem Ort schuldig."

Denn wie bei den Wortmeldungen der Räte zur Sprache kam, brodelt es in der Ringsheimer Bürgerschaft wieder. Die gute Stimmung nach der ersten Bürgerinfo Mitte Februar (wir berichteten) ist offensichtlich schon wieder verflogen. Der Stimmungswandel bezieht sich nicht auf ZAK-Geschäftsführer Georg Gibis, in ihn setzt Weber nach wie vor großes Vertrauen, wie er betonte. Die Skepsis bezieht sich auf die Verbandsversammlung der Landkreise mit Landrat Frank Scherer an der Spitze.

Drei Sorgen treiben die Bevölkerung um, wie etwa Anja Biehler im Gespräch mit Bürgern erfahren haben will. Zum Ersten fürchten diese eine zusätzliche Lärmquelle, zum Zweiten sehen sie eine ungewisse Zukunft, wenn der aktuelle Geschäftsführer irgendwann nicht mehr im Amt ist und zum Dritten geht es noch um die Größe der Anlage. Zum vom Gemeinderat längst verabschiedeten Positionspapier zur neuen Anlage gebe es mittlerweile eine Antwort des Landratsamts, die nur bedingt überzeuge, wie Rathauschef Weber erklärte: "Nicht alles ist so, wie wir es gerne hätten." Noch stünden auf Fragen, die bei der Infoveranstaltung formuliert wurden, Antworten des ZAK aus, beanstandeten nicht nur die Gemeinderäte. Auch aus den nahezu voll besetzten Zuhörerreihen war dies bei der Bürgerfragestunde bemängelt worden, zumal der Termin schon gut vier Wochen zurückliege.

Wunsch nach weiterer Infoveranstaltung

Der Bürgermeister vertraut seinerseits darauf, dass die Antworten noch kommen werden: "Ich gehe davon aus, dass das Versprechen gilt."

Tina Zepezauer und Kuno Kölble mahnten die Notwendigkeit einer zweiten Bürgerinfo an. "Wir müssen sie einfordern", sagte Kölble. Fragen können Bürger auch an die Gemeindeverwaltung stellen, Weber versprach auf eine entsprechende Anregung Zepezauers diese zu sammeln und weiterzuleiten. Auf anonyme Fragen und Meinungen will er allerdings aus Prinzip nicht eingehen, wie er auf einen entsprechenden Vorschlag von Anja Biehler antwortete. Namen würden aber natürlich nicht an den ZAK weitergegeben.

6000 Euro

Allgemein wehrte sich der Gemeinderat gegen den Eindruck, in Ringsheim sei man grundsätzlich für die Müllverbrennungsanlage. So wertete man den Auftrag an die Kanzlei Sparwasser und Heilshorn aus Freiburg mit geschätzten Kosten von 6000 Euro – was laut Pascal Weber etwa 20 Stunden Arbeitsaufwand entspricht – als "Zeichen an die Bürger" und "gut angelegtes Geld".