Hier am Standort "Weglänge/Alte B 3" (gegenüber des früheren Autohauses Biehler, rechts im Bild) sähen die Grasweg-Bewohner das neue Ringsheimer Feuerwehr-Gerätehaus lieber als an der Kahlenberghalle. Foto: Mutz Foto: Lahrer Zeitung

Gerätehaus: Ringsheimer Grasweg-Bewohner schreiben an Entscheidungsträger / Alternative: alte B 3

14 Anwohner des Ringsheimer Graswegs lehnen den geplanten Feuerwehrstandort an der Kahlenberghalle in unmittelbarer Nähe des Wohngebiets ab. Dies teilten sie in einem gemeinsamen Schreiben am Wochenende Bürgermeister Pascal Weber mit.

Ringsheim. Im Juni vergangenen Jahres gab der Gemeinderat auf Empfehlung des Bauausschusses "Feuerwehr/Bauhof/DRK" eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, die prüfen sollte, ob für den Bau des neuen Gerätehauses der von der Feuerwehr präferierte Standort südlich der Kahlenberghalle realisierbar sein. Das Ergebnis wurde am 14. Februar im Bürgerhaus öffentlich vorgestellt: Ja, es geht (wir berichteten).

Schon damals brachte Herbert Müller, Sprecher der Anwohner- und Angrenzergemeinschaft Grasweg, Bedenken gegen den Standort vor. Nun folgte ein Schreiben an Bürgermeister und Gemeinderäte. Demnach basiert die Ablehnung der Anwohner auf mehreren Gründen. Allein für den Bau der Rampe zur Hauptstraße weise die Studie Erschließungskosten von rund einer halben Million Euro aus. Für den Standort "Weglänge/Alte B 3" seien nur gut die Hälfte, für den Standort "Nördlicher Grasweg" knapp 300 000 geschätzt. Einerseits, so die Anwohner, bewerte der Gemeinderat die Verlegung von Fernwärmeleitungen bei der Graswegsanierung als unwirtschaftlich, andererseits nehme man die hohen Kosten für die Infrastruktur am bevorzugten Standort an der Kahlenberghalle in Kauf. Da werde mit zweierlei Maß gemessen, lautet der Vorwurf. Die enorm hohen Kosten könnten nicht im Sinne der Steuerzahler sein. Die in der Machbarkeitsstudie erwähnte Kostenreduzierung durch die Verwendung von Aushubmaterial für den Rampenbau könne man nicht teilen, da werde etwas schöngerechnet, so der Verdacht der Anwohner.

Trotz eines positiven Lärmschutzgutachtens erwarten die Grasweg-Bewohner deutliche Beeinträchtigungen. Die schalltechnische Untersuchung könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass erhebliche Störungen zu erwarten seien, besonders beim Übungsbetrieb mit an- und abfahrenden Rettungs- und Privatfahrzeugen während der Nachtstunden.

"Deutliche Nachteile" für Grundstücke

Die geplante Anbindung an die Hauptstraße werde letztlich auch dazu führen, dass Böschungsbereiche von teilweise über fünf Metern Höhe entstünden. Die logische Konsequenz wäre eine zusätzliche Verschattung der direkt angrenzenden Bereiche von Privatgrundstücken, was "deutliche Nachteile" für die Wohngebäude und die Nutzung der Außenbereiche zur Folge hätte.

Große Bedenken bestehen bei den Grasweg-Anwohnern auch wegen des hohen Flächenverbrauchs für die Rampe – etwa 6000 Quadratmeter stünden 2000 Quadratmetern bei einem Neubau an einer bestehenden Straße gegenüber.

Für die Bewohner ist der Standort "Weglänge/Alte B 3" der strategisch bessere und die finanziell günstigere Lösung. Aber auch andere Standorte seien denkbar; genannt wird etwa das neue Gewerbegebiet, wo sich die Feuerwehr ohne Bedenken entfalten könnte, sind die Anwohner überzeugt.

Noch ist nichts entschieden: Am heutigen Dienstag berät der Ringsheimer Gemeinderat das Thema Neubau Feuerwehrhaus ab 19 Uhr öffentlich im Rathaus. Bei der Sitzung am 31. März soll dann der endgültige Standort-Beschluss fallen. Die Grasweg-Bewohner betonen ausdrücklich, dass sie ihre Bedenken vor der Beratung vorbringen wollten. Man behalte sich "eine rechtliche Beratung und Vertretung" vor. Darauf machen die Anwohner auch in dem Schreiben an Bürgermeister und Gemeinderäte aufmerksam.