Die Raumaufteilung des geplanten Ringsheimer FeuerwehrhausesGrafik: Architekturbüro Mathis und Jägle / Bearbeitung: Meurer Grafik: Architekturbüro Mathis und Jägle / Bearbeitung: Meurer

Neubau: Ringsheimer Rat gibt einstimmig Planungen in Auftrag / "Bedarfsgerechtes und schlankes Gebäude" / Kosten noch unklar

Ringsheim - Trotz drohenden Bürgerbegehrens hat der Gemeinderat Ringsheim einstimmig die Planungen für das neue Feuerwehrhaus verabschiedet. Zuvor hatte bereits die zuständige Baukommission einstimmig zugestimmt.

Man habe in der Baukommission "Feuerwehrhaus" nicht um Quadratmeter, sondern um Quadratzentimeter gerungen, betonte Bürgermeister Pascal Weber. "Bedarfsgerecht, ausreichend, zukunftsweisend" – mit diesen drei Schlagworten beschrieb er am Dienstag das neue Gebäude.

Dabei sei auch dem Wunsch des Gemeinderats "möglichst schlank zu bleiben", Rechnung getragen worden. "Das Gebäude ist unter dem, was die DIN für ein Feuerwehrhaus in einer Gemeinde wie Ringsheim vorschreibt", machte er bei der Gemeinderatssitzung deutlich.

Das sei auch deshalb möglich gewesen, weil sich durch die Nähe zur Kahlenberghalle Synergieeffekte ergeben würden. So hätte man etwa auf einen möglichen zweiten Lagerraum verzichtet, weil man im Zweifelsfall bei außergewöhnlichen Ereignissen auch das Foyer der Kahlenberghalle noch mitnutzen könne, etwa im Katastrophenfall oder bei einer Stabstagung.

Die Planungen sehen ein relativ schlichtes, funktionales Gebäude mit einer Gesamtlänge von 48 Metern und Rampe im Süden vor. Um die Anwohner vor dem Lärm knallender Türen zu schützen, ist östlich des Parkplatzes noch eine Lärmschutzwand geplant.

"Ruhigere Räume" wurden in Richtung Grasweg angesiedelt

I m Westen des Gebäudes befindet sich die Fahrzeughalle mit vier Garagen, an die an der Westseite außen ein Übungsbalkon angebracht ist. Die Halle wird etwa 6,4 Meter hoch sein. An die Garagen schließt sich dann das Sozialgebäude mit einer Höhe von 4,3 Metern an.

An der Wand zur Fahrzeughalle finden sich dann die Werkstatt, die Schmutzschleuse, die Damenumkleiden mit Toiletten und Waschmöglichkeiten sowie der Funkraum. In der Mitte sind die Herrenumkleide angesiedelt, die aktuell für 50 Einsatzkräfte ausgelegt ist, sowie die dazugehörigen Wasch- und Toilettenanlagen, ein Kommandobüro mit Archivwand sowie ein Technik- und Putzraum.

Ganz im Osten, Richtung der Anwohner im Grasweg, wurden bewusst "ruhigere Räume" angesiedelt, die seltener genutzt werden, in dieser Richtung hat das Gebäude auch nur ein Fenster: Kleiderkammer, Lagerraum und Küche sind dort zu finden.

Schulungs- und Jugendraum schließen sich an diese drei Räume östlich an. Jugend- und Schulungsraum sind mit einer Faltwand getrennt. So könnte der Jugend ein eigener Ort gegeben werden, falls aber für bestimmte Gelegenheiten ein größerer Raum benötigt würde, könnte man die beiden Räume auch zusammenführen.

Auf spezielle Jugendumkleiden, wie sie etwa der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Hegel gerne gesehen hätte, ist bewusst verzichtet worden. Allerdings werden die Jugendlichen in den Umkleideräumen eigene Spinde erhalten.

Die gemeinsamen Umkleideräume waren favorisiert worden, weil so ein besserer Austausch zwischen Jugendlichen und Aktiven stattfinden könnte. Außerdem hätten die Aktiven bei Einsätzen dann mehr Platz zum Umziehen, erläuterte Feuerwehrkommandant Christian Feist. Er findet das geplante Feuerwehrhaus mit seinen klaren Strukturen "einen sehr guten Kompromiss" und aus Sicht der Feuerwehr bedarfsgerecht.

Baukommission soll auch weiterhin bestehen bleiben

Weber betonte noch einmal, dass er sich freue, dass die Baukommission "Feuerwehrhaus", der auch zwei Vertreter der Anwohner des Graswegs angehören, den Plänen einstimmig zugestimmt hat. Sie habe sehr gute Arbeit geleistet und solle auch weiter zum Einsatz kommen, etwa wenn es um die Gestaltung der Grünflächen, des Parkplatzes oder der Zufahrt gehe.

Da der Gemeinderat der Planung einstimmig zugestimmt hat, kann das zuständige Architekturbüro Mathis und Jägle nun an die Kostenermittlung gehen. Die Gemeinde hofft auf Zuschüsse im Rahmen der "Zuwendung für das Feuerwehrwesen" in Höhe von 230.000 bis 283.000 Euro.

Zur Not auch anderorts

Auf die Frage von Ratsmitglied Thomas Maurer, ob man die Planungen, so wie sie sind, zur Not – also bei einem erfolgreichen Bürgerbegehren – auch anderswo umsetzen könnte, antwortete Weber, dass dies mit Anpassungen möglich sei.

Allerdings: Die Synergieeffekte mit der Kahlenberghalle würden dann wegfallen und auch eine eventuelle Erweiterung in Richtung Westen (also weg vom Grasweg) für ein möglicherweise notwendiges fünftes Fahrzeug, für die momentan Platz gelassen wurde, wären dann so nicht umsetzbar.

So wie das Gebäude jetzt an diesem Standort platziert sei, wäre die Ringsheimer Feuerwehr bei seiner Umsetzung "für die Zukunft in den nächsten Jahrzehnte gerüstet". "Die Umsetzung an der Kahlenberghalle ist wirklich die ideale Lösung. Ich hoffe, dass die Bürger das auch so sehen und diesen Weg mit uns mitgehen", erklärte Ratsmitglied Ruth Volz.