Einige Ringsheimer Gemeinderäte sprechen sich für Kahlenberghalle aus / Auch Kritik

Ringsheim - Südlich der Kahlenberghalle oder an der alten B 3? Leicht machen es sich die Ringsheimer Gemeinderäte nicht mit der Entscheidung über den neuen Standort für das Feuerwehrgerätehaus, wie sich am Dienstagabend zeigte.

Entschieden wurde bei der Sitzung noch nichts. Es ging darum, noch einmal die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie darzulegen und die unterschiedlichen Ansichten zu sammeln. Klar ist: Es wird auf jeden Fall Betroffenheit geben, egal, wo gebaut wird.

Der Ton war moderat. Zu Wort meldeten sich neben Räten und Bürgermeister Herbert Müller, Sprecher der Anwohner im Grasweg, und Kommandant Christian Feist. Müller legte noch einmal die Gründe dar, warum man im Grasweg gegen den Standort Kahlenberghalle ist (wir berichteten) und kündigte an, auf jeden Fall anwaltlichen Rat einzuholen. Der Ansatzpunkt: die notwendige Änderung des Bebauungsplans für den Bau an der Kahlenberghalle. Die wolle man nicht hinnehmen und sich im gegebenen Fall zur Wehr setzen.

Kommandant Feist erläuterte wiederholt, warum die Feuerwehr den Standort der Kahlenberghalle dem an der Weglänge/alte B 3 und auch dem im nördlichen Grasweg vorziehe. Aber: "Die Entscheidung ist eine politische – und zwar die der Gemeinderäte." Feist berichtete, dass Feuerwehrleute von einzelnen Bürgern angegangen worden seien. Kommandant und Anwohner-Sprecher betonten, dass man nichts gegeneinander habe.

Bürgermeister Pascal Weber wies die jüngst vorgebrachten Vorwürfe mangelnder Transparenz beim Verfahren und ungenügender Suche (wir berichteten) noch einmal von sich. "Jeder Gemeinderat muss mit für sich selbst abwägen."

Der Bauausschuss hat Mitte Februar die drei möglichen Standorte bewertet. Demnach ist der an der Kahlenberghalle "gut machbar", der an Weglänge/alte B 3 "machbar" und der nördlich entlang des Graswegs "eingeschränkt machbar". Ist das ausreichend für eine Entscheidungsfindung? Für Thomas Maurer nicht. Er schlug eine Bewertung der einzelnen Kriterien in Prozent vor, um das Ergebnis mittels "Scoring" zu objektivieren, wie er sagte. Der Vorschlag wurde, etwas modifiziert, beschlossen. Nun soll die Baukommission Punktebewertungen nachreichen.

Einige Räte positionierten sich bereits recht deutlich Richtung Kahlenberghalle. Müller gab zu bedenken, dass durch den Bau dort Lärmschutz gewährleistet wäre, wenn der Bahnhof in Richtung Norden verlegt wird. Für Anja Biehler ist der Standort "eine sehr gute Wahl", für Klaus Weber "die optimale Lösung". Auch Wolfgang Weber und Martin Weber plädierten für den Standort südlich der Halle. Florian Broßmer zeigte sich hingegen kritisch. Er führte hohe Kosten, die mangelnde Planungssicherheit in Bezug auf den Bahnausbau, erhöhte Unfallgefahr, Lärmbelastungen und die städtebauliche Gestaltung ("nicht sinnvoll, ein Gebäude und Rampe neben die Kahlberghalle zu setzen") an. Manfred Weber war als (unmittelbarer) Anwohner im Grasweg befangen.

Strittig war, ob die Kosten für die Rampe von knapp 400 000 Euro gerechtfertigt seien. In den Beschluss wurde aufgenommen, zu prüfen, ob diese noch zu reduzieren seien, etwa durch weniger Bodenaushub und schmalere Ausdehnung. Gebraucht werde sie jedenfalls, erklärte Kommandant Feist. Bürgermeister Weber betonte, dass "der Standort die nächsten 50 Jahre tragen" müsse, dies sei wichtiger als die Kostenfrage.

So geht's weiter

Bei der nächsten Sitzung (voraussichtlich am 31. März) soll der Ringsheimer Gemeinderat eine Entscheidung fällen, wo das neue Feuerwehrhaus gebaut wird. In der Zwischenzeit soll laut Bürgermeister Pascal Weber den Bürgern das Verfahren mit Standortsuche und den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie noch einmal im Mitteilungsblatt der Gemeinde erläutert werden.