Für die Personenrettung kam das Drehleiterfahrzeug (im Hintergrund) aus Ettenheim. Foto: Mutz

Ringsheimer Einsatzkräfte proben gemeinsam mit dem Roten Kreuz am Kindergarten

Man mag es sich in der Realität nicht vorstellen: ein Brandfall in einem Kindergarten. Weil aber auch das nicht auszuschließen ist, hatten die Ringsheimer Feuerwehr und das DRK den Kindergarten für die Jahresübung ausgesucht – ein Objekt mit Tücken.

Ringsheim. Die Wehr wurde von den Kameraden aus Ettenheim mit der Rettungsdrehleiter unterstützt. Die Jugendfeuerwehr sperrte während der Übung die Zufahrten zum Übungsobjekt.

Viele Zuschauer hatten sich trotz schlechten Wetters am Übungsort eingefunden, um das Zusammenspiel der Einsatzkräfte zu beobachten. Die Übungsannahme: Durch einen technischen Defekt in der Zwischendecke entstand ein Schwelbrand mit starker Rauchentwicklung, weshalb der Brandherd nicht sofort lokalisiert wurde. Punkt 16 Uhr erfolgte der örtliche Sirenenalarm, bald darauf fuhren die Einsatzkräfte der Wehr und des DRK mit Sondersignal und mehreren Einsatzfahrzeugen an. Die Entscheidung des Einsatzleiters Maxemilian Feist war bald getroffen, die Menschenrettung von Personen im Ober- und Dachgeschoss war oberstes Ziel, während andere Kräfte einen Sperrriegel zur Brandbekämpfung aufbauten. Für die Zuschauer war ersichtlich, dass die Einsatzkräfte wohl organisiert, mit Bedacht und ohne Hektik vorgingen.

Die Rettung einer Person aus dem Obergeschoss stellte sich schwierig dar, da die Fensteröffnung mit einem halbhohen Gitter versehen war. Nicht minder schwierig gestaltete sich die Rettung einer bewusstlosen Person im Dachgeschoss mit dem Drehleiterfahrzeug der Ettenheimer Wehr. Die geretteten Personen wurden außerhalb des Gefahrenbereichs von Kräften des DRK übernommen und versorgt. Inzwischen ist die genaue Dokumentation des Einsatzgeschehens eine Selbstverständlichkeit.

"Handwerklich gut, aber taktische Fehler"

Kommandant Christian Feist dankte bei der Besprechung seinem Bruder Maxemilian für die Übernahme der Einsatzleitung. Von Happersberger forderte er "bitte ehrliche Worte" zum Übungsverlauf. Eine gute handwerkliche Leistung konstatierte dieser, aber auch taktische Fehler. Die Menschenrettung über Steckleitern sei problematisch. Des Weiteren müsse in einem strukturell guten Gebäude eine bewusstlose Person sofort aus dem Gebäude gebracht werden, da dürfe man nicht auf die Drehleiter warten, "das darf in Echtlage nicht passieren", so Happersberger.

Eine gute Zusammenarbeit bescheinigte Stefan Gehring vom DRK-Ortsverein der Feuerwehr, vier Personen seien in der Obhut des DRK versorgt worden. Joachim Ohnemus, Leiter des Polizeipostens Ettenheim, und Jürgen Rauer, Kommandant der Ettenheimer Feuerwehr, waren ebenfalls Zuschauer der Übung. Ohnemus sagte, er wolle die Gelegenheit wahrnehmen, die Feuerwehren in seinem Zuständigkeitsbereich besser kennenzulernen.

Heinrich Dixa nahm in seiner 32-jährigen Amtszeit zum letzten mal als Bürgermeister an der Jahresübung teil. Im kommenden Monat wird er die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger übergeben. "Als ich hier her kam, gab’s da einen Colonel Alfons Mutz", scherzte Dixa. Sein Dank galt der gesamten Wehr und dem DRK mit der Bemerkung: "Übung heißt, ich bin noch kein Meister". Auf Einladung der Gemeinde gab es ein gemeinsames Essen.